Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition)
Ich war nicht mehr in der Lage, genügend Kraft zu halten, weil ich mich bei dem, was ich tat, zu sehr engagierte. In den ersten Jahren hatte ich nach zwei Tagen unter Volldampf stets einen besinnlichen Tag eingelegt, um mich wieder zu zentrieren, um wieder innerlich ruhig und feinfühlig zu werden. Aber es kamen immer mehr Menschen auf Empfehlung, die beruflich Hilfe benötigten. Ich konnte nicht oft genug Nein sagen. Schlussendlich hatte ich keine Zeit mehr für mich selbst, meine Bedürfnisse, mein Privatleben. Ständig war ich von Menschen umgeben, die meine Hilfe suchten. Und wenn ich einmal hätte durchatmen können, war schon wieder jemand am Telefon.
Immer mehr Menschen fahren sich beruflich fest, manövrieren sich ins Abseits, zehren sich im Hamsterrad auf, sind tief in ihrem Inneren verzweifelt und wissen nicht mehr weiter.
Wenn ich diesen Menschen mit meinem Wissen und meiner Erfahrung helfen wollte, musste ich eine andere Art und Weise finden, ihnen zu begegnen und sie zu berühren. Ende Dezember 2009 machte ich den nächsten großen Schritt. Ich verkaufte oder verschenkte alles, was sich in den letzten zwölf Jahren angesammelt hatte. Mit meinen PKW, drei Koffern, meinen wichtigsten Büchern und dem Laptop siedelte ich von Antwerpen nach Hamburg über, um als Autorin und Keynote Speaker leistungswillige Menschen zu inspirieren, sich in ihrer Arbeit ihrem Wesen entsprechend auszudrücken.
SCHREIBEN BELEUCHTET IHREN WEG ZU SICH SELBST
Bevor Sie nun weiterlesen, möchte ich Sie bitten, für sich eine wichtige Entscheidung zu fällen. Wollen Sie sich vor Ihren beruflichen Möglichkeiten und der damit verbundenen Freude durch die Hintertür verkrümeln können? Dann lesen Sie einfach weiter, nehmen so manche Einsicht und Anregung mit, aber lassen letztlich alles so, wie es heute ist. Den Spaß an Ihrer Arbeit werden Sie dauerhaft erst erlangen, wenn Sie bereit sind, mehr von sich zu ergründen, sich selbst besser zu verstehen und anzunehmen, was in Ihnen steckt.
Wenn Sie es wirklich ernst meinen mit dem Spaß an Ihrer Arbeit, dann nehmen Sie ab jetzt Stift und Papier zur Hand. Schreiben Sie! Beantworten Sie die Fragen, die ich Ihnen stellen werde. Notieren Sie auch sonst alles, was Ihnen in den Sinn kommt. Tragen Sie Ihre Niederschrift immer bei sich, damit Sie jederzeit darin lesen und sie ergänzen können. Kaufen Sie sich ein Buch mit leeren Seiten, das Sie dann Seite für Seite mit dem füllen, was Sie berührt und zum Ziel führt.
»Kann ich nicht einfach meinen Laptop nehmen?«, werden Sie vielleicht fragen. »Den habe ich sowieso ständig dabei.« Die Antwort ist ein kategorisches Nein. Ihr Computer ist Ihr logisch analytisches Werkzeug. Auf ihm etwas derart Lebenswichtiges niederzuschreiben, ist wie Seelenstriptease bei kalt grellem Neonlicht. Hier öffnet sich Ihr Verstand, sprich Ihre linke Gehirnhälfte. Ihre Kreativität, Ihre tiefsten Gefühle, Ihr Herz, Ihre Intuition und Ihre Seele scheuen die analytische Kälte der Elektronik. Sanftes Papier in einem schönen Einband, beschrieben mit einem Stift, den Sie mögen, ist hingegen wie Kerzenlicht, das alles hervorlockt, was behutsam betrachtet werden will.
Nehmen Sie Stift und Papier zur Hand und schreiben Sie, um …
Ihre heutige Situation klar zu erfassen.
Ihre Gedanken und Gefühle zu ordnen.
Ihre verschwommene Sicht scharf zu stellen.
sich Verletzungen von der Seele zu schreiben.
sich selbst die Wahrheit zu sagen.
sich im Stillen auszuweinen oder auszukotzen.
die Dinge beim Namen zu nennen.
das auszudrücken, wovor Sie sich fürchten, und dann zu erleben, wie sehr Sie das befreit.
etwas Veraltetes hinter sich und in Dankbarkeit loszulassen.
sich Richtung zu geben und Kraft zu verleihen.
etwas Vorhandenes aber Unentdecktes auszudrücken.
sich selbst menschlicher zu sehen.
sich selbst treu zu werden.
sich bewusst zu werden, dass Sie in jedem Augenblick eine neue Wahl treffen können.
mit Ihrem Wesen in Berührung zu kommen.
sich selbst zu würdigen und sich ein Denkmal zu setzen.
sich zu holen, was zu Ihnen gehört.
Ihr berufliches Glück zu finden.
ERST DIE ARBEIT, DANN DAS VERGNÜGEN – ODER GEHT AUCH BEIDES GLEICHZEITIG?
»Je mehr Vergnügen du an deiner Arbeit hast, umso besser wird sie bezahlt.«
Mark Twain
IM UNSICHTBAREN SPINNENNETZ UNIVERSELLER GESETZMÄSSIGKEITEN
»Es gibt keine Materie an sich … Nicht die sichtbare und vergängliche Materie ist das Reale, Wirkliche, Wahre.«
Max Planck
Die Materie soll nicht das Reale sein?
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