Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition)

Mit ihm blühten auch Frau und Kinder wieder auf. Gemeinsam legten sie die Spielregeln für Marcs künftige Berufstätigkeit fest: ein fester Wohnsitz, ein Nest, in dem sich alle wohlfühlten, und Zeit füreinander. Langsam aber sicher gewann Marc die Selbstsicherheit und Lebensfreude seiner Jugend zurück.
    Schließlich war er davon überzeugt, selbst sein kleines Unternehmen gründen oder in bestehende investieren zu können. Wie das genau aussehen sollte, wusste er zu Anfang noch nicht. Aber sein berufliches Engagement sollte Menschen helfen, gesünder zu leben oder sich von Krankheit zu befreien. Außerdem wollte Marc sein inzwischen gut entwickeltes unternehmerisches Talent gemeinsam mit motivierten Menschen einsetzen können. Mit diesem Entschluss hielt Marc noch etwas unsicher, aber erhobenen Hauptes, seine Abschiedsrede vor den Eigentümern des Familienunternehmens. Er hatte seine berufliche und körperliche Zwangsjacke selbst geöffnet und schlüpfte, wie es seinem Naturell entsprach, guten Mutes heraus. Seit dieser Zeit sind seine Rückenschmerzen fast gänzlich verschwunden und es gelingt ihm sogar, stundenlang schmerzfrei Ski zu fahren. Nur wenn er es mit Mitgliedern des Familienunternehmens zu tun hat oder sich fragt, was sie wohl über ihn denken oder sagen, meldet sich sein Rücken wieder. Glücklicherweise hat er sich so weit freigeschwommen, dass dies nur noch äußerst selten vorkommt.
    Inzwischen ist Marc an zwei Unternehmen beteiligt, die im Gesundheitssektor und in der Altenbetreuung tätig sind. Er muss zwar wieder reisen, aber als Mitvorstand kann er sich auf die Bereiche konzentrieren, die ihm besonders viel Spaß machen, insbesondere auf strategische Fragen. Abgesehen davon hat er sein Leben so eingerichtet, dass er regelmäßig Zeit für Frau und Kinder hat, eigene Hobbys pflegt sowie im Schulelternrat und als Coach einer Kinderfußballmannschaft der Gemeinschaft dient. Heute ist Marc bewusst, dass die Großfamilie sehr fürsorglich und großzügig mit ihm umgegangen war, als deutlich wurde, dass er einen neuen Weg für sich selbst finden musste. Andererseits ist er dankbar dafür, dass die Familie ihn unternehmerische und menschliche Werte lehrte, die er heute in einer neuen Berufswelt lebt.
    Was Marc widerfuhr, können Sie täglich in vielen Unternehmen beobachten. Menschen verrichten eine Arbeit, die ihnen nicht behagt. Sie tun das entweder, weil sie überzeugt sind, das Geld, das sie dort verdienen, zu brauchen, um so leben zu können, wie sie es gewohnt sind. Oder sie tun es um des Ansehens und des gesellschaftlichen Status willen. Aus der inneren Überzeugung heraus, beruflich keine andere Wahl zu haben, beugen sie sich zahlreichen Zwängen. Mit der Zeit beginnt ihr Körper dagegen aufzubegehren. Die Symptome werden erst unterdrückt, dann mit der großen Keule behandelt.
Unser Wesen, das seine Rebellion über einen kranken Körper kundtut, möchte gar nicht gesund werden, weil es dann erneut den bestehenden beruflichen Zwängen ausgesetzt ist. Unser Wesen will befreit werden.
    »Und wie geht das?«, werden Sie jetzt sicherlich wissen wollen. Indem Sie Ihren Körper als das behandeln, was er ist: ein nach außen offenes System, das ständig mit dem Energieverbund des Universums interagiert.
    Die Energie im Universum bewegt und verändert sich kontinuierlich. Und Ihr Körper sollte in der Lage sein, diese Bewegungen mitzumachen. Es sind unter anderem Ihre Gelenke und Wirbel, die es Ihrem Körper ermöglichen, sich zu bewegen und ein agiles Wesen zu sein. Probleme mit den Gelenken und Wirbeln führen klassische Mediziner unter anderem auf Verschleiß, mangelnde und falsche Bewegung und ungeeignete Ernährung zurück. Seelisch betrachtet stehen Ihre Gelenke und Wirbel für die Fähigkeit, die Richtung zu verändern und sich mit Leichtigkeit an veränderte Situationen anzupassen. Wie beweglich oder steif Ihre Gelenke und Wirbel sind, spiegelt nach meinen Beobachtungen auch wider, inwieweit Sie in der Lage sind, sich auf Ihre innere Stimme einzulassen und mit dem Fluss des Lebens zu fließen. Wenn Sie die Macht in sich selbst nicht anerkennen, sondern einer Macht außerhalb von sich folgen, sind Ihre Gelenke und Wirbel schmerzhaft bis unbeweglich. Wenn Sie Menschen mit steifen Gelenken und Wirbeln in den verschiedensten Unternehmen zuhören, werden Sie feststellen, dass auch ihr Denken steif und unbeweglich ist. Genauso haben sie ihr Berufsleben eingerichtet: bisher kein Raum für