Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition)
reagieren mein Kopf und mein Nacken abwehrend, wenn jemand meint, auf meinen Werten und Rechten herumtrampeln zu können, oder mein Nein nicht akzeptieren will. Dann ziehe ich das Schwert meines Intellekts, kämpfe für meinen Freiraum ebenso wie für meine Überzeugungen und trage die Konsequenzen, welcher Art sie auch sein mögen. Solange ich bei mir selbst bleiben kann und Verantwortung für mein Leben übernehme, hat mein Körper kein Bedürfnis mehr, mit Schmerzen zu rebellieren, und das eröffnet mir eine neue Arbeitsqualität.
Auf Ihrem Weg zu sich selbst ist es erforderlich, die Wurzeln zu stärken, die Sie mit Ihrer Vergangenheit verbinden. Kein Baum kann in die Höhe wachsen und allen Stürmen trotzen, wenn seine Wurzeln kränkeln und nicht mitwachsen.
Ihre Vergangenheit drückt sich in Ihrer Körperstruktur, Ihrer Haltung, Ihrem Gang, Ihren Gesten, Ihrer Mimik und Ihren Bewegungen aus. Ihr Körper spiegelt die Summe Ihrer Lebenserfahrungen wider. Wie ein Förster die Lebensgeschichte eines Baumes an dessen Jahresringen abliest, können Bioenergetikspezialisten Ihre Lebens- und Berufsgeschichte an Ihrem Körper ablesen. In unserer menschlichen Entwicklung durchlaufen wir die Stationen Baby, Kleinkind, Kind, Jugendlicher und Erwachsener. In der Babyzeit geht es um Liebe und Lust als intensive, angenehme Weise des Erlebens, in der Kleinkindphase um Kreativität und Fantasie, in der Kindheit um Ausgelassenheit und Freude, bei Jugendlichen stehen Romantik und Abenteuerlust im Vordergrund und bei Erwachsenen Wirklichkeitssinn und Verantwortungsgefühl.
Ein physisch und psychisch gesunder Erwachsener lebt in seiner Arbeit wie ein gesunder Baum mit Jahresringen aus Verantwortlichkeitsgefühl, Wirklichkeitssinn, Romantik, Abenteuerlust, Ausgelassenheit, Freude, Kreativität, Fantasie, Lust und Liebe.
Wenn Ihr Denken vorwiegend darum kreist, andere, sich selbst und Situationen zu kontrollieren, geht das zu Lasten Ihrer Lebendigkeit und damit Ihrer Fähigkeit, sich in Ihrer Arbeit mit Freude zum Ausdruck zu bringen. Sie koppeln sich auf diese Weise von Ihrer wahren, ursprünglichen Natur ab, die alle menschlichen Aspekte in sich vereint.
Das Arbeitsleben hat die meisten Menschen gelehrt, dass es schmerzlich, ja sogar gefährlich sein kann, Emotionen offen zu zeigen. Mit den Jahren haben sich viele in eine Art Schutzpanzer zurückgezogen. Sie haben sich untergeordnet und das eigene Wesen verdorren lassen. Unter dem Rückzug aus dem eigenen Wesen haben auch die sozialen Kontakte gelitten. Derart emotional vereinsamte Körper erstarren und reagieren sehr häufig mit Krankheit.
Marc ist eines von sieben Kindern aus einer großen und sehr erfolgreichen Unternehmerfamilie mit langer Tradition. Die Tatsache, dass er mit so vielen Geschwistern aufgewachsen war, hatte ihm die Augen für die kleinen und großen Wunder des Lebens geöffnet und er wünschte sich nicht sehnlicher, als selbst eine große glückliche Familie zu haben. Nach dem Abitur trat er als kleiner Lehrling in das große Bekleidungsunternehmen der Familie ein, auf das er sehr stolz war. Mode interessierte Marc. Ausschlaggebend für diesen Schritt war jedoch die Gewissheit, dass er sich so langfristig ein großes Einkommen sichern und den Traum von einer im Wohlstand lebenden Großfamilie erfüllen konnte.
Eigentlich wäre Marc gerne Arzt geworden. Der Gedanke, anderen Menschen helfen zu können, trieb ihn um, seit er sich erinnern konnte. Mit seinem Abiturdurchschnitt hatte er allerdings keine Chance, die Numerus-Clausus-Hürde für die Zulassung zum Studium in Deutschland zu nehmen. Sein Vater hätte ihm zwar ein Arztstudium im Ausland ermöglichen können, aber Marc hatte Angst, im Studium zu versagen.
Marc machte also seine Ausbildung in einer niederländischen Filiale des europaweit tätigen Familienunternehmens. Vom ersten Tag an bewegte die Herzenswärme, die aus seinen Augen, seinen Gesichtszügen, seinen Gesten und dem Klang seiner Stimme sprach, die Menschen, mit denen er zusammenarbeitete. Marc durchlief im Laufe der Jahre sämtliche Hierarchiestufen des Unternehmens. Bei den Eigentümern hatte er das Image eines Träumers und Spaßmachers, doch insgeheim wären viele gern so fröhlich und unkompliziert gewesen wie Marc. Im Laufe seiner Karriere wurde er mehrfach in andere Länder versetzt und lernte so die Arbeits- und Lebensweisen verschiedener Kulturen kennen. Die Unternehmensleitung erwartet viel von ihren Mitarbeitern und Managern und noch
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