Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition)
Ihrem beruflichen Umfeld aufgrund von sichtbaren Statussymbolen und degradieren sie damit gleichfalls zur Ware? Mal ehrlich, interessiert Sie der Mensch hinter der Wohlstandsware wirklich?
Wie eine Ware bemessen zu werden fängt für jeden von uns in der Schule an. Die verschiedenen Bildungsstufen unterscheiden sich hinsichtlich der Menge des vermittelten Bildungsgutes. Dieses steht meist in direktem Verhältnis zur Menge des Besitzes, der im Laufe des Lebens erworben wird. Die Schule zeichnete zu meiner Zeit vor allem die Schüler aus, die das dort vermittelte Wissen genau und vollständig wiederholen konnten. Dabei war es oft wichtiger, die kleinste Kleinigkeit zu wissen und die dritte Stelle hinter dem Komma zu kennen, statt das große Ganze erkennen und hinterfragen zu können. Haben Sie in der Schule gelernt, über sich selbst zu lachen und ihr Wissen freudvoll und begeistert für eine sinnerfüllte Tätigkeit zu nutzen? Haben Sie in Ihrer beruflichen Ausbildung gelernt, wie Sie eine anhaltend glückliche Liebesbeziehung mit langen Arbeitstagen verbinden können? Arbeiten Sie in einer beruflichen Umgebung, in der es selbstverständlich ist, dass man sinnvoll mit Geld und der Natur umgeht, Verantwortung für die Gemeinschaft übernimmt und bei allen Entscheidungen immer auch die Konsequenzen für nachfolgende Generationen im Blick hat? Ich musste alle drei Fragen mit Nein beantworten. Und Sie? Fragen nach Sein, Sinngebung, Werten und Wahrheit wurden in unserem klassischen Bildungssystem zu Nebenfächern herabgestuft.
Derjenige, der beruflich im Sein verwurzelt ist, vertraut felsenfest darauf, dass sich alles in ständiger Veränderung befindet – er selbst und alles, was ihn umgibt.
Stellen Sie sich darauf ein, dass die nächste Phase des Zyklus bald vor der Tür steht und dass immer etwas Neues entsteht, wenn dasjenige vergeht, was nicht mehr dem Fluss Ihres Berufslebens entspricht. Es ist unmöglich, etwas auf ewig unverändert festzuhalten. Diese Erkenntnis gibt Ihnen den Mut, Bekanntes und Vertrautes loszulassen und Ihre Lebensführung entsprechend anzupassen. So vermögen Sie immer auf das zu »antworten«, was gerade wirklich geschieht. Das bedeutet, Verantwortung für seinen eigenen Berufsweg zu übernehmen. Nach dieser Einsicht zu handeln macht Sie krisenfest! Kein Verteidigen, kein Kämpfen, kein krampfhaftes Festhalten an beruflichen Phasen, die unwiderruflich zu Ende gehen.
Bewegen Sie sich erfüllt von dem Bewusstsein für das Zyklische im Berufsleben und für alle Aspekte Ihres Seins durch die Windungen des Weges. Schöpfen Sie Ihre Kraft und Ihre Freude aus jedem einzelnen Schritt. Und erwarten Sie nicht, dass am Ende des Weges eine Belohnung auf Sie wartet. Es gibt keine Belohnung außer den schönen Erinnerungen, die Ihr Herz auch nach Jahren noch erwärmen und Ihnen die Freudentränen in die Augen treiben.
SCHREIBEN SIE, WENN SIE SICH IM EINKLANG MIT DEN ZYKLEN INS SEIN BEWEGEN WOLLEN
Wo widersetzen Sie sich dem zyklischen Fluss Ihres Berufslebens?
Welche Situation und Ereignisse wiederholen sich in Ihrem Berufsleben immer und immer wieder?
In welchen Bereichen praktizieren Sie das »Festhalten« am vehementesten?
Was müsste sich fügen, damit Sie wagen würden, loszulassen?
Wo liegt der Brennpunkt Ihrer Aufmerksamkeit?
Welcher berufliche Wandel ist für Sie schon absehbar?
Was sollten Sie tun, damit Sie den Wandel annehmen und sich fließend mit ihm bewegen können?
ES BRAUCHT EINE ROLLE RÜCKWÄRTS
»Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie eine Sekunde gearbeitet. Ich habe mich immer amüsiert.«
Nicolas Hayek
Amüsieren statt arbeiten, empfiehlt der Erfinder der Swatch-Uhren und spätere Verwaltungsratspräsident des größten Uhrenunternehmens der Welt. Er verstarb Ende 2010 völlig unerwartet bei der Arbeit – Entschuldigung, beim Amüsieren. Philosophen sprechen von den drei Phasen, die wir Menschen auf dem Weg zu uns selbst durchlaufen können. Erst sind wir unwissend, dann wissend und vielleicht einmal weise . Als Kinder sind wir unwissend und naiv. Gerade darum gelingt uns mit viel Freude und Übermut vieles, was uns versagt bleibt, wenn unser Kopf erst einmal zu wissend und kontrollierend geworden ist und so viele Gründe kennt, aus denen wir versagen könnten. Kinder strengen sich nicht an, um zu wachsen. Sie tun es einfach, ganz natürlich. Weisen Menschen ist gemein, dass sie ihre Lebenserfahrung dazu nutzen, wieder mit den Augen und der Unbekümmertheit eines Kindes durch
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