Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition)
Selbstständiger scheitern. Was, wenn sie nach einer Scheidung mit ihrem Ex-Ehegatten alles teilen und ihm vielleicht Unterhalt zahlen müssen? Hier leistet unser Gehirn Überstunden in Schwarzmalerei. Und scheinbar bestätigten die Ereignisse in der Außenwelt diese Ängste. Ganze Branchen wandeln sich. Einen sicheren Arbeitsplatz bis zur Rente gibt es nicht mehr, noch nicht einmal im öffentlichen Dienst. Aus leeren Kassen kann niemand bezahlt werden, auch wenn er rechtlich einen Anspruch darauf hat. Genauso wenig dürfen wir einen sicheren Platz in der Unternehmenshierarchie erwarten oder davon ausgehen, dass ein Unternehmen ewig besteht. Um ihr bisheriges Einkommen und den gewohnten Lebensstandard zu halten, müssen die meisten Menschen immer mehr leisten, immer größerem Druck standhalten oder mit dem Wandel immer bewusster umgehen lernen.
Wenn ich mir das Verhältnis, das Menschen zu Immobilien haben, genauer betrachte, stelle ich immer wieder fest, dass es sie vor allem unbeweglich macht, sowohl beruflich, finanziell und örtlich als auch seelisch. Finanziell betrachtet gehen Menschen langjährige Zahlungsverpflichtungen ein, die auf der Kalkulation basieren, dass ihr Einkommen stabil bleibt oder sogar steigt. Sie fixieren ihren Lebensmittelpunkt an einem Ort, überzeugt oder zumindest in der Hoffnung, dass sich ihr Berufsleben nicht mehr entscheidend verändert. Diese Unterstellungen widersprechen dem Fluss des Berufslebens vieler Leistungsträger, den Zyklen des Arbeitslebens ganz allgemein, dem Laufschritt der Globalisierung und dem ständigen Energieaustausch im Universum. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es die Dinge wieder neu zu ordnen gilt. Da die meisten das bisher nicht sehen wollen, leiden sie in ihrer beruflichen Situation nicht zuletzt unter Backsteinen und Zement.
Die Steine, aus denen unsere Häuser, Wohnungen, Büro- und Fabrikgebäude bestehen, haben nichts dauerhaft Festes an sich. Wären wir in der Lage, den Tanz der Elektronen in den Backsteinen zu beobachten, wären wir Zeugen einer ungeheuer dynamischen Veränderung. Wer glaubt, den energetischen Wandel um der eigenen Position und Vorteile willen aufhalten, kontrollieren, beherrschen oder in seinem Sinne steuern zu können, wird bitter enttäuscht werden.
Wir verhalten uns zunehmend bewahrend, weil wir zu »besitzenden« Wesen geworden sind und im Gegensatz zu vielen anderen Nationen in einer Umgebung leben, die jahrzehntelang von großen Kriegen und Naturkatastrophen verschont geblieben ist. Sagte ein Mensch in früheren Zeiten »Ich bin besorgt«, so heißt es heute: »Ich habe ein Problem.«
Wenn Sie etwas »haben«, statt etwas »zu erleben«, nehmen Sie den Wandel in Ihrem Berufsleben nicht mehr wahr. Dann verwandeln Sie Erlebnisse und Gefühle in Dinge. Ihr Gehirn hat eine nicht existente Wirklichkeit programmiert und Sie selbst haben sich von dem entfremdet, was Ihrem Wesen entspricht. Erfahrung ist kein Ort, keine Position, keine Funktion, kein Land und kein Titel. Erfahrung ist auch kein rückblickendes sich Weiden an Gewinnen oder Lecken von Wunden, die schmerzlich an erlittene Verluste erinnern.
Erfahrung ist der Brennpunkt Ihrer Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt.
Der Besitz oder das »Haben« von Materie und Erinnerungen ist für viele Menschen zum seelischen Gefängnis geworden. Sie mögen vielleicht der Ansicht sein, dass »Haben« etwas zutiefst Natürliches ist. Zeigt sich Wohlstand nicht in den materiellen Dingen, nach denen wir streben und für die wir arbeiten? Dem ist nicht so. »Haben« ist nur eine Konstruktion des Verstandes.
Wir arbeiten, um ein finanziell und seelisch gut vergütetes, sinnerfülltes Berufsleben genießen zu können. Und weil Freude an der Arbeit und Sinngebung im Beruf viel schwieriger zu greifen und festzuhalten sind als materielle Dinge, hoffen wir, über materielle Sicherheiten und Erfolge Spaß und Sinn finden und auch bewahren zu können. Unsere beruflichen Platzhalter sind: Reichtum in Form von Gewinnen, Geld, Gütern und Statussymbolen, gesellschaftliches Ansehen, einflussreiche Kontakte und Machtpositionen. All diese Besitzstände erfüllen zwar kurzfristig ihren Zweck, sind aber mittel- und langfristig völlig sinnlos. Wären sie wirklich der Schlüssel zu beruflicher Erfüllung und Spaß an der Arbeit, müssten wir in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg zu den glücklichsten Berufstätigen auf der ganzen Welt gehören. Weit gefehlt. Mein Berufsleben hat mich mit
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