Ich klage an
kleine Minderheit der Frauen, die in eine muslimische Familie hineingeboren wurden.
Jüdische und christliche Männer und Frauen haben dies erreicht, indem sie ihre Heiligen Schriften kritisiert, über sie gespottet und gezeigt haben, daß viele der Texte in der Bibel und im Talmud nichts taugen. Die Texte gibt es noch immer, aber das Denken über die Beziehung der Geschlechter hat sich weiterentwickelt. Als Juden und Christen das Bild entdeckten, haben sie es auch benutzt, um ihren Glauben und ihre Kultur zu hinterfragen. Immer wieder sagten diejenigen, die ein Interesse an der tradierten Situation hatten, daß die Texte, Bilder und Verhaltensweisen der Kritiker »verletzend«, »sündig« und »radikal« seien. Lange Zeit hat die Kirche dafür plädiert, daß die Gläubigen die Kritiker ignorieren sollten. Genauso, wie es heute muslimische Organisationen über meinen Film sagen.
In der Geschichte der jüdischen und christlichen Suche nach Aufklärung durch Selbstreflexion hat es gewiß auch Menschen gegeben, die meinten, daß die Analyse heiliger Texte, um zu zeigen, wie lächerlich, grausam oder ungerecht sie sind, dem Ziel diametral entgegengesetzt wirke. Ich habe meine Strategie von der jüdisch-christlichen Kritik an dem auf Glauben basierenden Absolutismus übernommen. Submission Teil I muß vor diesem Hintergrund gesehen werden. Wie effektiv die von mir gewählte Strategie ist, weiß jeder, der die Geschichte der westlichen Religionskritik kennt.
Nachweise und Anmerkungen
ich
Seite 15
Der hier vorliegende Text ist die ausführliche Fassung eines Interviews, das im Dezember 2002 in dem feministischen Magazin Opzij veröffentlicht wurde, das Gespräch führte Colet van der Yen (© Interview C. van der Ven). Mein Dank gilt Chris Rutenfrans. Außerdem erschien das Interview in der Essaysammlung De zoontjesfabriek (Die Söhnefabrik, © 2002,2004 Ayaan Hirsi Ali and Augustus Publishers).
Ayaan Hirsi Ali wird im fahre 1969 in Somalia als Tochter des Hirsi Magan geboren, eines bekannten Oppositionsführers und Widersachers des somalisehen Diktators Mohamed Siad Barre. Nachdem ihr Vater im Jahre 1976 gezwungenermaßen ins Ausland geflüchtet war, folgt ihm die Familie. Uber Saudi-Arabien und Äthiopien gelangt die Familie nach Kenia. Im Alter von zweiundzwanzig Jahren wird Ayaan zwangsverheiratet. Kurz nach der Hochzeitsfeier - an der sie nicht teilnimmt -flieht sie über Deutschland in die Niederlande. Sie beantragt Asyl, lernt Niederländisch, arbeitet unter anderem in Abtreibungskliniken und Frauenhäusern als Dolmetscherin und studiert Politikwissenschaft. Nach dem Abschluß ihres Studiums arbeitet sie für die Wiardi-Beck-man-Stiftung, den Think Tank der sozialdemokratischen Partei für die Arbeit (PvdA, Partij van de Arbeid). Ihre Äußerungen in Zeitungen und Zeitschriften, in Rundfunk und Fernsehen machen sie als scharfe Kritikerin des Islam und der islamischen Gemeinschaft bekannt. Da sich die Gemüter immer mehr erhitzen und Ayaan Hirsi Ali Todesdrohungen erhält, muß sie im Ausland untertauchen. Im Oktober 2002 voll-zieht sie einen für viele überraschenden Schritt und wechselt von der PvdA zur rechtsliberalen Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD, Volkspartijvoor Vrijheiden Democratie).
Seite 30
Erstveröffentlichung dieses Artikels am 24. November 2001 in der Beilage »Letter Geest« der Tageszeitung Trouw.
Seite 39
Der hier vorliegende Text ist die ursprüngliche Fassung eines Artikels, der am 16. März 2002 in der Beilage »Letter Geest« der Tageszeitung Trouw erschien.
Seite 49
Aus: Transnationaal Nederland. Immigratie en integmtie. Het 23ste jaarboek voor democratisch socialisme. De Wiardi Beckman Stichting und Verlag De Arbeiderspers, Amsterdam, 2002.
1 T. von der Dunk, »De West en de Rest: over de gelijkwaardigheid van culturen«, in: Socialisme en Democratie, Jg. 58, Nr. 9, September 2001, S. 391-399.
2 Alle Zahlen aus: Integratie in hetperspectiefvan immigratie. Regeringsnota (Regierungsbericht) vom 18. Januar 2002, S. 66.
3 Wetenschappelijke Raad voor het Regeringsbeleid, Nederland als immigratiesamenleving. Rapporten aan de regering (Regierungsrapporte) Nr. 60, Den Haag, 2001.
4 A. van der Zwan, »Waar blijft de ombuiging in het immigratie-
beleid?«, in: Socialisme en Democratie, Jg. 59, Nr. 4, April 2002, S. 43-54. Vgl. auch: A. van der Zwan, »Alarmerende uitkom-sten! De wrr-studie integratie van etnische minderheden«, in: Socialisme en
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