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Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman

Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman

Titel: Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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war er unterwegs. Erst kam er immer seltener und schließlich gar nicht mehr. Es war schön, jetzt ist es vorbei. C’est la vie.«
    Ela leerte ihr Glas. »Ich bin froh, dass du es locker nimmst. Schlaf dich aus. Und bevor du morgen nach Hause fährst, lass uns zusammen frühstücken und über alles reden, ja?«
    »So machen wir’s.«
    Vivi wartete, bis Ela gegangen war, dann zog sie sich aus und ging ins Badezimmer. Sie drehte den Wasserhahn des Whirlpools auf. Der Piccolo hatte sie leicht beschwipst. Fasziniert sah sie den Blubberblasen zu, die aus dem Whirlpool aufstiegen. Es sah aus, als wäre Sekt in der Wanne. Bald würde sie in Geld schwimmen – sobald sie das Gold versilbert hatte. Wie, darüber würde sie morgen nachdenken. Jetzt wollte sie nur ihren Triumph genießen.
    »Money, money, money, must be funny in the rich man’s world« , trällerte sie vor sich hin.
    Den Hoteljob würde sie vorerst behalten, weil eine überstürzte Kündigung selbst tote Hunde aufgeweckt hätte. Doch sie würde nun ein für alle Mal im eigenen Haus wohnen. In ihrem Haus. Auf die Diskretion von Berthold Seitz und WolframHelmholtz konnte sie sich verlassen. Ihren plötzlichen Reichtum würde sie damit erklären, dass Tante Elfriede ihr ein kleines Vermögen hinterlassen hätte, und der Notar würde den Hauskauf hoffentlich geräuschlos abwickeln. Auch wenn sie dafür mit ihm essen gehen musste. Mehr aber auch nicht.
    Frohgemut ließ sie sich in die Wanne gleiten. Der Whirlpool blubberte so laut, dass sie das dumpfe Pochen nicht gleich hörte. Ob Ela etwas vergessen hatte? Sie zog den Bademantel über und lief zur Tür.
    »Raffiniertes kleines Biest!« Wie eine Dampfwalze drängte sich Checker ins Zimmer. »Und du dachtest, du kommst damit durch?«

Kapitel neun
    Mit einem Mann wie Checker war nicht zu spaßen. Sein Körper unter dem Nadelstreifenanzug war so angespannt, als wollte er zu einem Sprung ansetzen. Er kochte vor Wut. Drohend baute er sich vor Vivi auf und sah auf sie herab, geschätzte einhundertfünfzig Kilo aggressivste Männlichkeit. Er schien nur aus Muskeln, Sehnen und Zorn zu bestehen.
    Vivis Herz raste. War er ihr tatsächlich auf die Schliche gekommen? Aber wie? Was hatte sie bloß übersehen? Nachdem sie sich von ihrem ersten Schock erholt hatte, sah sie ihm fest in die Augen.
    »Verlassen Sie sofort mein Zimmer, sonst hole ich den Sicherheitsdienst! Sie sind kein Hotelgast mehr, sondern ein Eindringling!«
    »Ich sag dir was«, zischte er, während er seine Hände um ihren Hals legte, »du stehst mit einem Bein im Grab!«
    Vivi versuchte, sich aus seinem Würgegriff zu befreien, aber es war zwecklos. Checker war einfach zu stark. Wie die Schlange im Maul des Krokodils war sie gefangen und musste aufpassen, dass sie nicht im nächsten Moment verschluckt wurde.
    »Loslassen!«, keuchte sie.
    Er lockerte seinen Griff, jedoch nur so weit, dass Vivi ihm nicht entkommen konnte. »Du hast dich mit dem Falschen angelegt. Ich habe mir bei dem Juwelier die Aufzeichnung der Überwachungskameras angesehen.«
    »Wieso? War Ihnen das Fernsehprogramm zu langweilig?«, fragte Vivi so unverfroren wie möglich.
    »Soll das etwa witzig sein?«, brüllte der Bodyguard. »Die Polizei war behämmert genug, drauf reinzufallen. Sie fahnden nach einer älteren Dame, diese lachhaften Amateure. Wir beide wissen, dass du es warst!«
    »Jetzt aber mal langsam und von vorn«, erwiderte Vivi. »Ich war heute in einem Shoppingcenter am Stadtrand. Der Juwelier, bei dem die Kreditkarte benutzt wurde, liegt an der Zeil, hat die Polizei gesagt. Ich bin ja vielleicht ein hyperaktiver Tausendsassa, aber an zwei Orten zugleich kann selbst ich nicht sein.«
    »Wie auch immer du es angestellt hast, mich kannst du nicht täuschen«, bellte Checker. Er deutete auf die Kette mit dem Aquamarinanhänger, die Vivi trug. »Du hast vergessen, das Ding da abzulegen. Das sollte für einen Anfangsverdacht reichen. Alles andere wird sich herausstellen, wenn du in Untersuchungshaft sitzt.«
    Die Kette! Vivi hätte sich am liebsten geohrfeigt. Allerdings war ihr ein Rätsel, warum Checker ausgerechnet ihr das erzählte, nicht den Polizisten. Oder hatte er es auf die Beute abgesehen?
    »Was wollen Sie eigentlich?«, rief sie verzweifelt. »Wenn Sie sich so sicher sind, dann gehen Sie doch zur Polizei!«
    Ein triumphierendes Alligatorgrinsen huschte über Checkers zerknautschtes Gesicht. Er ließ Vivi los und schubste sie grob durchs Zimmer, bis sie aufs Bett

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