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Ich komme um zu schreiben

Ich komme um zu schreiben

Titel: Ich komme um zu schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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fragte Ben.
    „Sicher doch, wusste nicht, dass Sie ihn schon zurückbrauchen. Habe gehört, dass Sie alle Hände voll zu tun haben mit dem neuen Mädel in der Stadt.“
    „Unfassbar“, murmelte Ben finster. Jetzt hatte sich das Gerücht schon im ganzen County verbreitet! Als er bemerkte, dass Brenda immer noch im Türrahmen stand, blickte er überrascht auf, aber da wandte sie sich auch schon ab und hastete zu ihrem Empfangstisch.
    „Hören Sie mal, Chief“, sagte der Sheriff, plötzlich ganz geschäftig. „Ich hab da ein Problem mit Nick Larsen. Der Kerl repariert seine kaputten Zäune einfach nicht. Letzte Woche sind ihm schon wieder drei Kälber ausgebrochen. Könnten Sie ihm mal einen Besuch abstatten? Seine Farm liegt ja direkt bei Tumble Creek. Irgendwann baut noch mal jemand einen Unfall, weil seine verdammten Rinder mitten auf der Straße stehen!“
    „Na klar, ich fahre heute Abend mal vorbei.“
    „Dieser sture alte Kauz.“
    „Wissen Sie was? Larsen interessiert sich nur fürs Geld.
    Am besten, ich erinnere ihn dran, dass er seinen ganzen Laden dichtmachen kann, wenn jemand in eins seiner Rinder fährt und dabei ums Leben kommt. Vielleicht überzeugt ihn das, ein paar Hundert Dollar in die Zäune zu investieren.“
    „Danke. Erzählen Sie mir dann, wie’s gelaufen ist.“
    Ben hatte noch nicht mal aufgelegt, da kam schon der nächste Anruf rein. Ein Maultierhirsch hatte sich mit dem Kopf in einem schmiedeeisernen Zaun verfangen, als er anden Gartenblumen knabbern wollte, und konnte sich selbst nicht befreien. Das arme Tier hatte sich bei seinen Fluchtversuchen schon wund gescheuert.
    Ben holte seine Flinte aus dem Waffenschrank und machte sich auf den Weg. Er ahnte leider schon, wie das enden würde. Hoffentlich würde der Rest des Tages weniger trübselig werden.
    Molly Jennings hatte einen tollen Tag.
    Sie kuschelte sich tiefer in die Kissen, die sie sich in den Rücken gestopft hatte, und hob die Knie, auf denen sie den Laptop balancierte. Laut Vertrag schuldete sie dem Verlag einen zweihundertseitigen Text, und sie war schon bei fünfundneunzig. Wenn sie in dem Tempo weitermachte, würde sie in zehn Tagen fertig sein.
    Sie musterte all die kleinen Erinnerungen, die ihr nächtlicher Besucher ihr hinterlassen hatte.
    Vielleicht auch weniger als zehn Tage.
    Mit einem zufriedenen Seufzen strich sie über die zerknitterten Laken, die immer noch nach Ben und Sex und Schweiß rochen. Wer brauchte schon einen Schreibtisch, wenn er ein derart inspirierendes Schlafzimmer hatte?
    Die Decken waren zerknüllt, das Feuer im Ofen brannte noch, und die Luft duftete satt und schwer nach Sex. Molly genoss es, sich wie ein Teenager zu fühlen. Grinsend blickte sie zu dem kleinen Stückchen Klebeband, das am Ofen hing. „Offen“, stand darauf, und daneben wies ein krummer Pfeil auf den Griff.
    Mann, war der Typ süß. Und sexy. Und heiß. „Und zwar superheiß“, flüsterte sie.
    Als ihr diese eine abgefahrene Sache einfiel, die Ben mit seiner Zunge angestellt hatte, fing sie wieder an zu tippen. Natürlich war sie nicht so dumm, die ganz persönlichen Detailseinfließen zu lassen – diesmal nicht. Aber Junge, Junge, Ben hatte sie echt zu einer Menge guter Ideen inspiriert.
    Ihr düsterer Sheriff beschrieb gerade der verdorbenen Witwe, was genau er mit ihr vorhatte, als das Telefon klingelte. Sie drückte auf „Speichern“ und hob ab. „Hallihallo!“
    „Molly! Du klingst ja wie der Sonnenschein höchstpersönlich!“, flötete eine samtige Männerstimme.
    Sie versuchte, nicht zu lächeln, aber sie hatte nun mal gute Laune, und Michael war ihr Liebling unter ihren verflossenen Fast-Liebhabern. Gerade war es ihr sogar egal, dass er ihre neue Telefonnummer herausgefunden hatte. „Hi, Michael!“
    „Na, sind die Berge nett zu dir?“
    „Oh, absolut! Und wie steht’s mit deiner Beförderung?“
    „Ziemlich gut! Ich habe Cameron gerade eben erzählt, dass der Seniorpartner mich über Silvester zu einem Segeltrip auf den Bahamas eingeladen hat.“
    Obwohl ihre Gutelaunekurve bei der Erwähnung von Cameron einen kleinen Knick bekam, gratulierte sie Michael. Natürlich hatten die beiden geredet. Warum sonst hätte Michael wohl anrufen sollen?
    „Und wo wir gerade beim Thema Reisen sind“, fuhr Michael fort. „Ich freue mich schon riesig, dich am Wochenende zu sehen.“
    Mollys Herz setzte für einen kurzen, schmerzhaften Augenblick einfach aus. „Wie bitte?“ Was sollte das denn jetzt schon wieder

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