Ich komme um zu schreiben
vorbeigekommen ist, um mir beim Ölwechseln zuzusehen.“
„Warum hast du mich dann getreten?“
„Glaubst du echt, dass es ihn entmutigt, wenn er sich uns beide nackt im Bett vorstellt?“
„Ich wusste ja nicht, dass er pervers ist.“
Ben hob eine Braue. „Wüsste nicht, was daran pervers sein sollte.“ Dann prostete er den Mädels zu und kippte sein halbes Bier herunter, während Molly ihm gegen das Schienbein trat. „Hast du gerade körperliche Gewalt gegen den Chief of Police angewendet, Molly?“
„Du darfst gar nicht pervers sein. Schließlich bist du ein Mann des Gesetzes.“
Ohne ersichtlichen Grund fing sie an, sich vor Lachen zu schütteln.
„Was?“
„Ach, nichts. Ich musste nur gerade an perverse Gesetzeshüter denken.“
„Wie wer zum Beispiel?“
„Niemand. Nur so ein Sheriff, dem ich mal begegnet bin.“ Sheriff, von wegen. Sie dachte garantiert an diesen Cameron Kasten. Und der war pervers? So ein Idiot. Ben umschloss die Bierflasche mit den Händen und drückte zu. Am liebsten hätte er Molly unter Androhung polizeilicher Maßnahmen befohlen, ihm sofort jedes Detail zu erzählen.
Dann wurde plötzlich ein Teller mit Obstschnitzen vor ihm abgestellt, und seine finsteren Gedanken brachen ab. Irritiertsah er hoch und blickte direkt in Juans Augen.
„Ladies, die Deko an euren Drinks scheint euch geschmeckt zu haben. Da dachte ich, ein paar Orangen und Kirschen und …“ Sein gebräuntes Gesicht nahm einen roten Farbton an, als er merkte, dass ihn alle anstarrten.
„Soll ich noch eine Runde bringen?“, stammelte er.
Die Frauen hatten noch nicht mal aufgehört, die Köpfe zu schütteln, da war er auch schon wieder in Richtung Bar verschwunden. Helen erhob sich halb von ihrem Stuhl, ließ sich dann aber wieder fallen. „Danke“, rief sie Juans Rücken hinterher. Nach ein paar Sekunden sah sie auf den Obstteller hinab und murmelte: „Mann, war das süß.“
Ben schüttelte den Kopf. Sein Ärger verblasste langsam, dafür wuchs seine Entschlossenheit mit jeder Sekunde. „Seid ihr bereit zum Aufbruch?“
„Mich brauchst du nicht heimzubringen“, protestierte Lori, aber Ben zuckte mit den Schultern.
„Ach komm schon, es ist eiskalt draußen. Außerdem habe ich neuerdings einen Ruf als Lesbenbekehrer zu verteidigen.“
Lori verschluckte sich an der Kirsche, die sie sich gerade in den Mund geworfen hatte. Erst nachdem Ben ihr ein paarmal fest auf den Rücken geklopft hatte, hörte sie auf zu husten und zu röcheln.
Molly prustete los. „Ich werde den Verdacht nicht los, dass ich einen anzüglichen Kirschenwitz machen sollte, aber mir fällt gerade einfach nichts ein.“
„Wie schade“, keuchte Lori. „Und da hatte ich gerade daran gedacht, wie sehr mir der gute alte Highschool-Humor doch fehlt.“
„Grundschule“, warf Ben ein. „Wenn nicht Kindergarten. Und wenn du weiterhin alle Männer vertreibst, brauchst du dir über deine mangelhaften Schlucktechniken sowieso keine Sorgen zu machen.“
Molly johlte und bewarf ihn mit einem Stück Orangenschale, während Lori ihm einen bitterbösen Blick zuwarf.
„Hey, du hast selbst gesagt, dass du keinen Sinn hast für Highschool-Humor.“
Lori lehnte sich zurück und musterte ihn von Kopf bis Fuß. „Was zur Hölle ist nur in Ben Lawson gefahren? Witze? Geflirte? Vielleicht sollte ich auch mal mit Molly schlafen.“
„Lori!“, keuchte Molly, die mittlerweile so sehr lachte, dass der ganze Tisch wackelte. „Das ist doch streng geheim!“
Fest entschlossen, dieser peinlichen Runde ein Ende zu bereiten, trank Ben sein Bier aus und erhob sich. „Kommt schon, ihr kleinen Luder, ich bring euch heim. Dich auch, Helen, falls du eine Mitfahrgelegenheit brauchst.“
Geistesabwesend fummelte Helen weiter an ihrem Kirschenstiel herum, den mittlerweile mindestens fünf Knoten zierten. „Nein, danke.“
„Bist du sicher?“
„Ja, ja. Ich denke, ich … äh …“
„Sie bleibt noch ein Weilchen“, erklärte Molly, während Ben ihr in den Mantel half. „Tschüss, Helen! Tschüss, Juan!“
Ben hielt den Frauen die Tür auf und war selbst schon fast im Freien, als ein Mann „Chief!“ rief und hinter ihm herhastete. Wilhelm Smythe, nur ein harmloser Trinker.
„Chief! Chief, fahren Sie heute etwa kostenlos Leute nach Hause?“
Oh Mann. „Nein.“
„Ich hatte sieben Bier, Chief, ich glaube nicht, dass ich noch fah…“
„Sie können laufen.“
„Aber ich wohne jetzt doch draußen bei der South Ridge! Das ist
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