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Ich komme, um zu spielen (German Edition)

Ich komme, um zu spielen (German Edition)

Titel: Ich komme, um zu spielen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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sie gekümmert. Vielleicht war dies eine der Eigenschaften, die sie nun, wo sie frei war, an sich selbst kennenlernen konnte. Vielleicht war sie eine Frau, die nicht nur gehorsam, sondern auch fürsorglich sein konnte. Lily atmete tief durch und klopfte an die Küchentür. Doch drinnen regte sich nichts.
    Vielleicht wollte er sie ja gar nicht bei sich haben! Schließlich hatte sie ihm Diskretion versprochen!
    Ihr Herz hämmerte nervös gegen ihre Rippen, als sie im Augenwinkel sah, wie sich der Vorhang bewegte. Dann schwang die Tür auf.
    „Lily? Was machen Sie denn hier?“ Erst als er seine Waffe wieder wegsteckte, bemerkte sie, dass er sich die Zeit genommen hatte, seine Hose überzuziehen. Und seinen Waffengürtel.
    „Ich war in Sorge um Sie. Und ich habe Ihnen etwas zu essen gebracht.“
    Ehe er sie hereinbat, musterte er wachsam die dunkle Straße. „Nach Einbruch der Nacht ist es hier nicht sicher. Sie sollten vorsichtiger sein.“
    Sein barscher Ton brachte sie zum Erröten. „Es waren doch nur einige Schritte. Ich wollte Sie nicht stören. Lassen Sie mich das hier einfach abstellen, und dann gehe ich wieder.“
    „Nein, nein, verzeihen Sie.“ Entschlossen zog er die Tür hinter ihr zu. „Ich bin nur erschöpft und wollte Sie nicht anfahren. Danke für das Essen. Seit Tagen habe ich nur Dörrfleisch und Maismehlfladen zu Gesicht bekommen.“
    „Oh, dann biete ich Ihnen wohl besser kein Maisbrot an.“
    Die scharfen Linien in seinem Gesicht verzogen sich zu einem müden Lächeln. „Vielleicht ein anderes Mal.“
    Sie nickte knapp, um nicht zu verraten, dass sein Lächeln einen ganzen Schwarm Schmetterlinge in ihrem Bauch freigesetzt hatte, und stellte die Pastetenform auf dem Tisch ab. Sheriff Hale holte währenddessen Geschirr aus den Regalen, zwei zerkratzte Teller und Zinnbecher sowie einen Porzellankrug voll Wasser.
    „Der Krug wirkt etwas zu zerbrechlich für Ihre großen Hände“, sagte sie in dem zaghaften Versuch, einen Scherz zu machen.
    „Er gehörte meiner Frau.“
    Er sprach die Worte so beiläufig aus, als hätte Lily diese Information bekannt sein müssen. Und wahrscheinlich wusste auch jeder andere Bürger dieser Stadt davon. „Sie sind Witwer?“
    Der Sheriff hob die Brauen, blickte aber weiterhin konzentriert auf das Messer in seiner Hand, das langsam in die Pastetenkruste eindrang. „Nein, ich bin noch verheiratet.“ Seine hohen Wangenknochen wurden rot. „Ich dachte, Sie wüssten davon.“
    „Nein“, hauchte sie. Ihr schwindelte.
    „Dann sind die Gerüchte wohl endlich versiegt. Meine Frau ist vor Jahren mit einem anderen Mann davongelaufen.“
    Vor Erleichterung wäre sie fast in sich zusammengesunken. „Oh, ich verstehe. Können Sie hier in Wyoming nicht die Scheidung einfordern?“
    Sheriff Hale zuckte mit den Achseln und schaufelte eine große Portion Pastete auf ihren Teller. „Ja, das könnte ich wohl. Aber es schien mir nie die Mühe wert zu sein.“
    „Warum nicht?“
    Als Lily bemerkte, wie er die Zähne zusammenbiss, bereute sie ihre Frage sofort. Er erwartete Gehorsam von ihr, keine Neugierde. Ihr Verhältnis war rein körperlich, und Lilys Rolle war die der Unterlegenen. Gerade wollte sie ihn um Verzeihung bitten, da antwortete er: „Sie hat mich … deswegen verlassen.“
    „Weswegen?“
    Er sah von seinem Teller auf und schluckte seinen Bissen hinunter. „Ich meine das, was zwischen uns ist. Das, was Sie in mir gesehen haben. Auch sie hat es erkannt, obwohl ich immer versucht habe, es vor ihr zu verbergen. Sie sagte, ich sei ihr zu grob, aber ich glaube eigentlich nicht, dass das der Wahrheit entspricht. Ich war nicht grob. Nicht mit ihr.“
    „Aber woher wusste sie es dann?“
    „Ich bin mir nicht sicher. Sie mochte diesen Bereich des Ehelebens nicht.“
    „Aber vielleicht lag es dann gar nicht an Ihnen, Sheriff. Soviel ich weiß, gibt es viele Frauen, die die intimen Aufmerksamkeiten ihrer Ehemänner nicht sonderlich schätzen.“
    Er runzelte die Stirn und pickte mit der Gabel nach einem Stück Kruste auf seinem Teller. „Meinen Sie nicht, dass das ein recht großer Zufall gewesen wäre? Dass sie mir sagte, ich sei grob, während ich mir damals heimlich wünschte, sie zu …“ Er verstummte. „Wie auch immer, ich denke nicht, dass ich jemals wieder eine Frau an mich binden sollte. Nicht, solange ich bin, was ich bin. Also spielt es auch keine Rolle, dass ich noch immer verheiratet bin.“
    „Ich verstehe.“ Das tat sie tatsächlich. Er hatte

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