Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich komme, um zu spielen (German Edition)

Ich komme, um zu spielen (German Edition)

Titel: Ich komme, um zu spielen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
Vom Netzwerk:
verblasste langsam. Sie sah wirklich verdammt glücklich aus! Auf jeden Fall wirkte sie nicht wie eine Frau, die vorhatte, sein Leben zu ruinieren.
    „Lily, woher wussten Sie … woher wussten Sie es? Das mit … mir?“
    Sie neigte den Kopf zur Seite. „Ich bin mir nicht ganz sicher. Als Sie mich angesehen haben, konnte ich in Ihrem Blick meinen Ehemann erkennen. Obwohl er Ihnen natürlich gar nicht ähnlich sah. Da war nur so ein … Funkeln.“
    „Ich verstehe nicht.“
    „Ich auch nicht. Aber Mr Anders sagte einmal, dass er auch in mir so etwas erkannt habe, als wir einander vorgestellt wurden.“
    „Glauben Sie, andere können es auch sehen?“
    Lily runzelte die Stirn. „Ich bezweifle es. Vielleicht nur Frauen, die so sind wie ich. Es ist so schwer, es in Worte zu fassen. Als ich Sie sah, wusste ich einfach, dass ich Ihnen gehören will.“
    Ja. Mir .
    Aber er konnte so doch nicht weitermachen, verdammt noch mal! „Es geht nicht, Lily. Wenn es jemand herausfände, oder wenn Sie schwanger würden …“
    „Das wird nicht passieren“, sagte sie schnell. „Mein Ehemann hatte zwar Kinder mit seiner ersten Frau, mit mir aber nicht. Und ich schwöre Ihnen, Sheriff, dass ich niemals einer Menschenseele davon erzählen würde. Ich werde Ihnen nur zunicken, wenn wir uns auf der Straße begegnen. Bitte, ich wünsche es mir so sehr. Endlich bin ich frei, zu fühlen, was ich möchte. Und ich will Sie fühlen.“
    „Aber das hier ist einfach nicht richtig“, beharrte er.
    „Ich weiß. Aber ich will es trotzdem. So sehr. Und wenn es nur eine Sache zwischen Ihnen und mir ist, wem tun wir dann schon damit weh?“
    Außer dir? dachte er. Allerdings wirkte sie ganz und gar nicht verletzt. Vielmehr strahlte sie förmlich vor Glück. „Sie wollen, dass ich jede Nacht zu Ihnen komme? Mich durch die Tür stehle und … das hier tue?“
    „Ja. Aber … was wollen Sie denn, Sheriff Hale?“
    Was wollte er? Er wollte alles und nichts.
    Er wollte sie wieder nehmen, hier und jetzt. Er wünschte aber auch, dass all das niemals geschehen wäre.
    Hale suchte ihren Blick, sah den Frieden darin. Sie war glücklich. Er hatte sie glücklich gemacht. Und wenn sie es wieder taten, dann … Nun ja, einer Frau zehnmal den Hintern zu versohlen war auch nicht skandalöser, als es nur ein einziges Mal zu tun. Er hatte die Schwelle bereits übertreten.
    Geduldig wartete Lily ab, wie er sich entscheiden würde. Offenbar sollte er die endgültige Entscheidung treffen, und das machte alles viel leichter.
    Hale nickte. „Ich will, dass Sie morgen in Korsett und Unterkleid hier auf mich warten. In Ihrem Bett. Und denken Sie an Licht.“
    „Ja, Sir.“
    „Und schließen Sie die Vorhänge.“
    Ein feines Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. „Ich habe verstanden.“
    „Schlafen Sie gut, Lily.“ Er fühlte sich noch immer hin- und hergerissen zwischen Angst und Befriedigung. Doch als er sie diesmal verließ, wusste er, dass er zurückkehren würde.

5. KAPITEL
    Er war nicht gekommen.
    Lily seufzte vor Erschöpfung und deckte das warme Maisbrot mit einem Tuch ab.
    Sie war sich sicher, dass er gerne gekommen wäre, aber auf einer Ranch in einer entlegenen Ecke des Countys hatte es eine Schießerei gegeben. Jeder in der Stadt wusste, dass er gestern Nachmittag gerufen worden war, schließlich war das Verbrechen seit Tagen das einzige Gesprächsthema in der Gegend.
    Also hatte Lily schon gestern gewusst, dass er nachts nicht in ihr Schlafzimmer kommen würde. Dennoch hatte sie sich wie befohlen gekleidet und auf ihn gewartet, in der Hoffnung, dass er vielleicht doch unerwartet früh zurückkehren würde.
    Aber nun dämmerte es schon wieder, und er war noch immer nicht in der Stadt. „Bitte, lege deine schützende Hand über ihn“, betete sie leise. Sheriff Hales körperliche Bedürfnisse waren das einzig Grausame an ihm. Ansonsten war er ein Mann, wie es nur wenige gab: Er achtete auf das Wohlergehen anderer und kümmerte sich um die Bewohner seines Countys, als wären sie Teil seiner Familie. Die Ranchbesitzer behandelte er mit ebenso viel Respekt wie die niedersten Hilfskräfte. Ein solches Verhalten kannte Lily aus England nicht, und es ließ den Sheriff nur noch anziehender wirken.
    Wie viel Selbstvertrauen ein Mann nur haben musste, um auch jene, die ihm unterlegen waren, so respektvoll zu behandeln! Doch andererseits schien in Amerika sowieso niemand das Gefühl zu haben, wertlos zu sein. Noch etwas, das sie an diesem

Weitere Kostenlose Bücher