Ich komme, um zu spielen (German Edition)
sie wahrnehmen konnte. Er schien förmlich zu glühen vor Begierde, und als sie in Anbetracht dieser Kraft instinktiv den Blick gesenkt hatte, war eine kaum spürbare Veränderung in Sheriff Hales Haltung und Miene vor sich gegangen. Ihre Reaktion hatte ihm gefallen.
Doch kaum war ihm klargeworden, dass sie ihn durch ihre gesenkten Wimpern hindurch beobachtete, hatte er seine Züge bewusst geglättet.
Lily war nicht die Art Frau, die den ersten Schritt tat. In diesem Spiel nahm sie nicht die Rolle der Forschen, Fordernden ein. Dennoch musste sie dem Sheriff signalisieren, dass sie sich seinen Bedürfnissen unterwerfen würde, wenn er es nur wollte.
Mit geschlossenen Augen wartete sie darauf, durch das offene Fenster den Klang schwerer Schritte zu hören. Und endlich: Eine Tür quietschte und fiel krachend zu. Der Sheriff war zu Hause.
Lily fuhr in ihrem Stuhl hoch, erhob sich aber nicht. Es war noch früh, noch nicht einmal neun Uhr. Aber sie war bereit. Sie hatte sich entkleidet und ihren seidenen Morgenrock um sich herumdrapiert. Die Lampe brannte strahlend hell. Während Lily darauf wartete, dass der Sheriff in seinem Schlafzimmerfenster erschien, konnte sie vor Aufregung kaum atmen.
Sie war jetzt schon tief erregt, nur weil sie sich vorstellte, wie er sie beobachtete. Wenn er ihr doch nur sagen würde, was sie tun sollte, womit genau sie ihn glücklich machen konnte! Bei dem bloßen Gedanken begannen ihre Hände zu zittern.
Offenkundig war er heute nicht in den Saloon gegangen, sondern nüchtern geblieben, denn sie konnte seine Schritte auf den Stufen nicht hören. Erst als sie ein leises Scharren auf den Dielen im benachbarten Schlafzimmer vernahm, war sie sicher, dass der Sheriff sich im ersten Stock befand. Er entzündete keine Lampe.
Ihr Herz tat einen Satz. Jetzt. Jetzt.
Obwohl sie sich ihm schon am Abend zuvor gezeigt hatte, war sie heute viel verzagter. Denn am Nachmittag war sie von Sheriff Hale in keiner Form ermutigt worden, war von ihm nicht der kleinste Hinweis ausgegangen, dass ihre Darbietung ihm gefallen hatte. Wenn sie es heute erneut tat, dann würde er sicherlich ahnen können, dass sie es geplant hatte. Dass sie ihre Vorhänge geöffnet und ihren Körper in Licht getaucht hatte, nur damit er sie sehen konnte.
Sein Fenster lag noch immer dunkel und verlassen da.
Jetzt. Selbst die Stimme in ihrem Kopf, mit der sie sich Mut zuzureden suchte, zitterte verängstigt. Doch Lily fasste dennoch nach den Nadeln in ihrem Haar.
Der dicke Knoten fiel unter ihren Händen in sich zusammen. Ihr Ehemann hatte ihr erklärt, welche Wirkung langes Haar auf Männer ausübte. Sie standen für ihre Begierden, für dunkle Schlafzimmer und keuchenden Atem … denn nur in intimen Augenblicken sahen Männer das Haar einer Frau in ungebändigtem Zustand. Lily fuhr sich durch den zusammengedrehten Zopf und schüttelte ihn auf, sodass ihr Haar wie ein Wasserfall über ihren Rücken hinabfiel. Ihre Brustwarzen zogen sich zusammen.
Genau jetzt beobachtete der Sheriff sie, sah ihre Verletzlichkeit, ihre Zartheit, die seinen Schaft hart werden ließ.
Hatte er ihn gestreichelt, als er ihr in der Nacht zuvor zugesehen hatte? Berührte er ihn jetzt?
Sie ließ ihre Hand ihr Schlüsselbein hinabwandern und schob ihre Finger unter den Saum ihres Morgenmantels. Was mochte Sheriff Hale sich in diesem Augenblick wünschen? Dass sie erneut ihre Brüste streichelte? Oder vielleicht etwas anderes?
Während sie darüber nachdachte, schob Lily den Saum nach unten und legte ihre Hand auf die Schwellung ihrer Brust. Mr Anders hatte ihr häufig versichert, dass ihre Brüste äußerst reizvoll waren, und sie glaubte ihm. Er hatte sie niemals belogen.
Lily öffnete den Gürtel des Überwurfs und entblößte ihren Oberkörper. War das weiche Geräusch, das durch das Fenster in ihr Schlafzimmer drang, nur ein Produkt ihrer Fantasie, oder hatte Sheriff Hale gerade leise aufgestöhnt?
Sie unterdrückte ein hoffnungsvolles Lächeln und wagte einen Blick in den Spiegel. Natürlich wusste sie nicht, wie andere Frauen unter ihrer Kleidung aussahen, doch ihr war aufgefallen, dass ihre kurvenreiche Figur der Venusstatue ähnelte, die sie vor Jahren heimlich auf einer Ausstellung betrachtet hatte. Allerdings waren ihre eigenen Brüste viel üppiger als die aus kaltem Marmor. Seidig und warm waren sie, und die Spitzen rosig und hart. Sie schrien förmlich nach Aufmerksamkeit, sie forderten sie. Aber würde Sheriff Hale den Ruf ihres Körpers
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