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Ich komme, um zu spielen (German Edition)

Ich komme, um zu spielen (German Edition)

Titel: Ich komme, um zu spielen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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davon, dass Sheriff Hale genau die Art von Mann war, die zu begehren ihr Gatte sie gelehrt hatte.

2. Kapitel
    Die Sonne begann schon, sich hinter die Berge zu schieben, aber es blieb glühend heiß. Lily spürte, wie sich die Wärme auf ihrem Unterarm ausbreitete, während das Sonnenlicht weiter in den Raum hineinkroch.
    Sie regte sich nicht. Schon lange hatte sie ihr einsames Mahl aus Haseneintopf beendet, eines der wenigen Gerichte, die sie selbst kochen konnte, da hierfür kaum Kenntnisse erforderlich waren. Zweifellos würde das Kochen bald den Reiz des Neuen verlieren, aber im Augenblick empfand Lily Stolz und fühlte sich … erfüllt. Erfüllt von all den Dingen, zu denen sie zu ihrer Überraschung in der Lage war.
    Ihr ganzes Leben über war sie ein Niemand gewesen. Eine Marionette, wenn sie Glück hatte. Nicht mehr als eine reglose Statue in den schlimmsten Augenblicken. Anfangs die gehorsame Tochter, dann die demütige Gattin, schließlich die hilflose junge Witwe. Aber nun war sie … nun gut, sie war noch immer ein Niemand, doch nur, weil sie noch nicht entschieden hatte, wer genau sie sein wollte. Die Macht lag nun in ihrer Hand. Die Macht über ihr eigenes Schicksal, und sei es nur die Wahl, wer den leeren Platz in ihrem Bett einnehmen durfte.
    Auch nach all den Jahren mit ihrem Gatten empfand Lily ihre körperlichen Bedürfnisse noch als sonderlich. Ihr Ehemann war ein freundlicher älterer Herr gewesen. Ein Mann, den sie respektiert und gemocht hatte, doch keiner, den sie leidenschaftlich geküsst geschweige denn gerne in ihr Bett gelassen hatte.
    Mr Anders war ihr offenkundiges Zögern in der Hochzeitsnacht nicht entgangen, doch verärgert hatte es ihn nicht. Er hatte nur freundlich gelächelt und ihr ganz genau erklärt, wie sie ihn zu beglücken hatte. Und was war das nicht für eine Erleichterung gewesen! Genaue Anweisungen zu erhalten, wo und wie sie ihn berühren sollte. Gelobt zu werden, wenn sie etwas richtig machte, und gescholten, wenn sie unvorsichtig oder unkonzentriert wurde. In jenen privaten Momenten verschwand all ihre Unsicherheit. Wenn er sagte, dass sie ein gutes Mädchen war, dann war sie auch ein gutes Mädchen.
    In ihrer Kindheit und Jugend hatte sie ihren Vater niemals stolz machen können. Er war ein mürrischer Mann gewesen, den die Liebe seiner Kinder nicht interessierte. Doch Mr Anders war stolz auf sie gewesen, und das hatte er ihr auch Nacht für Nacht gesagt, wenn sie zu seinen Füßen kniete.
    Einige Monate nach ihrer Hochzeit hatte Lily genug Vertrauen in ihren Mann gefasst, um ihm zu gestehen, dass sie in einem unbedachten Augenblick aus reiner Torheit das Leben ihres Bruders zerstört hatte. Ihr Ehemann war der Inbegriff des Mitgefühls gewesen, hatte verständnisvoll genickt und ihr erklärt, dass sie sich sicher gleich viel besser fühlen würde, wenn sie bestraft worden war.
    Das kleine bisschen Furcht, das sie nach seinen Worten verspürt hatte, war in dem Moment verschwunden, in dem sie ihre Röcke gehoben und sich über seine Knie gelegt hatte. Als er aufgehört hatte, sie zu versohlen, brannte ihr Hintern vor Schmerz, doch gleichzeitig wogen ihre nagenden Schuldgefühle nicht mehr so schwer. Sie war bestraft worden, und die Schmerzen schenkten ihr ein klein wenig inneren Frieden. Und mit jedem Mal, das ihr Mann sie bestrafte, war dieses Gefühl des inneren Friedens ein Stückchen größer geworden.
    Doch nun konnte sie ihr merkwürdiges Begehren nicht länger hinter ihrer Reue über ihre Missetaten verstecken. Jetzt wollte sie nur um des Vergnügens willen bestraft werden. Sie wollte wissen, wie sich diese großen, schwieligen Hände auf ihrer Haut anfühlten, dort, wo sie früher nur die blassen, schmalen Hände ihres Ehemanns gespürt hatte. Sie wollte die ungewöhnliche Stärke, die Leidenschaft kennenlernen, die den Amerikanern eigen zu sein schienen.
    Sie wollte Sheriff Hale.
    Das Licht schien in einem letzten, verzweifelten Aufbäumen noch einmal heller zu werden, dann verschwand die Sonne endgültig hinter den zerklüfteten Berggipfeln im Westen, und Schatten legte sich über das Land. Mit dem plötzlichen Dämmerlicht strömte ein Gefühl der Vorfreude durch Lilys Körper. Bald würde der Sheriff nach Hause kommen. Bald würde sie ihm wieder ihren Körper darbieten.
    Sie war sich sicher, dass sie sich nicht in ihm täuschte. Von ihrer ersten Begegnung an hatte sie etwas in ihm erkannt. Fast so, als würde er eine Form von Energie verströmen, die nur

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