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Ich komme von Charlie!

Ich komme von Charlie!

Titel: Ich komme von Charlie! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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einen
Nachtflug nach New York gebucht. Er wirkte sehr ruhig und entschlossen. Einmal
hatte er bei mir versagt, erklärte er, aber er würde dafür sorgen, daß dies nie
wieder vorkäme .«
    Ihre Lippen verzogen sich zu
einem verkrampften Lächeln. »Und so baute er dieses Haus hier wie eine Festung
aus — umgeben mit einem elektrisch geladenen Zaun und zwei Wächtern, die das
Grundstück Tag und Nacht durchwandern — und dann schloß er mich ein !«
    »Und verbringt nahezu all seine
Zeit in Manhattan«, sagte ich.
    Sie nickte. »Sie haben, weiß
der Himmel, recht. Wenn er bei mir ist, empfindet er die ganze Zeit über
Schuldgefühle, und das kann er nicht aushalten. Er liebt mich sehr, glaube ich,
obwohl er meinen Anblick nicht mehr ertragen kann! Er wird nie versuchen, sich
von mir scheiden zu lassen oder mich sonst irgendwie loszuwerden, denn er hat
das Gefühl, das, was mir in unserer Hochzeitsnacht zugestoßen ist, nie
wiedergutmachen zu können .«
    »Eine Gefangene der Liebe ?« sagte ich gedankenlos und zuckte dann innerlich ob dieser
abgedroschenen Redewendung zusammen. »Warum laufen Sie ihm nicht davon ?«
    »Darüber habe ich schon oft
nachgedacht .« Sie lächelte sehnsüchtig. »Nun werde ich Ihnen eine komische Geschichte
erzählen, Larry, und ich wette , Sie werden sie für
eine Wucht halten! Alles Schlimme in jener Nacht damals geschah Eddie und nicht
mir, und es war meine eigene Schuld. Die Schuld lastet auf mir. Wenn ich nicht
Charlie Renitz ’ Freundin gewesen wäre, dann wäre das
nicht passiert. Oder?
    Wenn also jemand auf die Knie
hätte sinken sollen, dann ich. Ich bin diejenige, die das, was in der
Hochzeitsnacht passiert ist, niemals gutmachen kann — für Eddie! Und deshalb kann ich ihm
niemals davonlaufen .«
    »Vielleicht könnte ihm ein
Psychiater helfen ?« murmelte ich.
    »Ich bin völlig Ihrer Ansicht,
Larry; aber versuchen Sie einmal, Eddie zu überzeugen. Wenn ich auch nur in
einer ganz allgemeinen Unterhaltung das Wort erwähne, so reicht das aus, daß er
aus dem Haus verschwindet und es Wochen dauert, bevor er zurückkommt .«
    »Sie sind ein prima Mädchen,
Sandra«, sagte ich aufrichtig. »Diese Wirkung auf Eddie zu haben, nur weil er
glaubt, einmal versagt zu haben. Und Charlie Renitz vermißt Sie nach wie vor so sehr — nach zwei Jahren und
fünf Mädchen! — , daß er Eddie dieses Ultimatum gestellt hat; daß er entweder
Sie für einen Monat bekommt oder Eddie umbringen ließe?«
    »Sprechen Sie es nicht aus !« Sie schauderte und preßte die Arme fest gegen ihre Brust.
»Ich komme mir vor wie eine Art Gespenst .«
    »Entschuldigung«, sagte ich.
»So habe ich es nicht gemeint, Sandra .«
    Sie starrte dumpf auf den
Boden, die Arme noch immer gegen die Brust gepreßt, und auf ihrem Gesicht lag
ein Ausdruck wie auf dem einer Märchenprinzessin, die sich im Zauberwald
verirrt hat.
    »Ich glaube, ich gehe jetzt«,
sagte ich schließlich.
    »Hinter der Couch dort ist eine
Schalttafel angebracht«, sagte sie kalt. »Drücken Sie auf den Knopf, der mit
>Service< bezeichnet, ist — und wenn der Butler antwortet, sagen Sie ihm,
er solle Sie holen .«
    Ich ging zur Couch und fand die
Schalttafel. »Ich kann nur einen Haufen Knöpfe sehen«, sagte ich. »Wie kann ich
mich mit dem Butler durch einen Knopf unterhalten ?«
    »Wenn Sie darauf drücken,
fangen die drei in der Decke verborgenen Mikrofone automatisch an zu
funktionieren«, sagte sie gelangweilt. »Sie können von jeder Stelle in diesem
Zimmer aus reden, und er hört jedes Wort .«
    Zwei Sekunden später dröhnte
eine verblüffend laute Stimme durch den Raum: »Sie haben geklingelt, Madam ?«
    »Hier spricht Baker«, sagte ich
unbeholfen. »Ich möchte jetzt gehen .«
    »Sehr gut, Sir. Ich komme
gleich .«
    Ein verstärktes Klicken folgte,
und dann drang erneut Musik ins Zimmer.
    »Vergessen Sie eins nicht,
Larry«, sagte Sandra schroff, »das, was ich Ihnen gesagt habe, war vertraulich
— erzählen Sie keinem Menschen ein Wort darüber .«
    »Sicher nicht«, sagte ich.
    »Ein Wort von Ihnen wird ein
Wort von mir eintragen — in Eddies Ohr !« Sie lachte
schrill. »Sie wissen ja, was dann passiert. Oder nicht?«
    »Sie brauchen mir nicht zu
drohen«, knurrte ich.
    »Ich tue es aber trotzdem«,
sagte sie scharf. »Also vergessen Sie’s nicht .«
    »Ich werde dem Butler
entgegengehen«, sagte ich mit kalter Wut. »Danke für alles, Sandra, vor allem
für Ihr Vertrauen. Ich weiß es zu schätzen .«
    Ich traf den Butler

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