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Ich komme von Charlie!

Ich komme von Charlie!

Titel: Ich komme von Charlie! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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zu sprechen, Mrs. Sackville —
aus persönlichen Gründen .«
    »Aus persönlichen Gründen?« Sie
zuckte ungeduldig die Schultern. »Ich hätte Sie schlankweg hinauswerfen lassen
oder, noch besser, Eddie anrufen und ihm alles erzählen sollen. Er hätte Sie
auf der Stelle gefeuert. Das wissen Sie doch wohl ?«
    »Ja«, sagte ich,
    »Und das bekümmert Sie gar
nicht ?« Sie lachte ohne jeden Humor. »Dann muß es aber
wirklich wichtig sein .«
    »Würden Sie mir bitte einmal
zwei Minuten lang zuhören ?« flehte ich.
    »Wie heißen Sie mit Vornamen ?« fuhr sie mich an.
    »Larry.«
    »Na gut — Larry.« Sie klopfte
neben sich auf die Couch. »Setzen Sie sich — und nennen Sie mich um Himmels
willen Sandra und nicht Mrs. Sackville! Ich bekomme
sowieso in diesem Museum moderner Wissenschaft nichts anderes zu hören — vom
Butler, von der Köchin, von den Mädchen und von den Wächtern! Es hängt mir zum
Hals heraus. Begreifen Sie das ?«
    »Ja, Sandra, ich begreife es .« Ich ließ mich neben ihr nieder und wartete darauf, daß
sie etwas sagen würde.
    »Die Hälfte Ihrer beiden
Minuten sind bereits herum«, sagte sie nach langem Schweigen. »Was soll das
Ganze hier darstellen? Ein Treffen im Geiste oder was?«
    »Ich wußte nicht, daß Sie mir
die zwei Minuten bereits gegeben hatten«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Wenn ich
sehr schnell spreche, kann ich vielleicht die verlorene Minute wieder einholen ?«
    »Los, los !« fuhr sie mich ungeduldig an. »Ich kann Leute nicht ausstehen, die wie die Katze
um den heißen Brei herumschleichen .«
    Ich wurde gewahr, daß Eddie ihr
bereits erzählt hatte, daß Neil LeFoe zufällig durch
eine Pistolenkugel, die ihm selber gegolten hatte, getötet worden war. Also
begann ich hier und berichtete ihr, daß Kate vor allen Leuten ihren großen Mund
aufgerissen und zuversichtlich behauptet hatte, sie würde sich bestimmt
demnächst daran erinnern, wo sie das Skelett schon einmal gesehen hatte, bevor
es im Hotel aufgetaucht war. Dann schilderte ich, wie derselbe Bursche gestern nacht versucht hatte, sie
umzubringen, und ich deshalb am heutigen Vormittag zu Charlie Renitz gegangen sei.
    Bei der Erwähnung seines Namens
ließ sie zum erstenmal Interesse an meiner Erzählung
erkennen.
    »Wie geht’s denn dem lieben
alten Charlie ?« fragte sie vorsichtig.
    »Er sieht großartig aus«,
brummte ich, »ebenso auch dieser Widerling Luther .«
    »Sie sind einfach
hineingegangen und haben ihm gesagt, er solle die Hände von Ihrem Mädchen
lassen, sonst würden Sie ihn mit bloßen Händen umbringen? Und er hat Sie wieder
weggehen lassen ?« Sie schüttelte verwirrt den Kopf.
»Charlie muß in den letzten beiden Jahren weich geworden sein. Wenn Sie so was
früher getan hätten, so hätte man Sie auf einer Tragbahre hinausschaffen müssen !«
    »Er führte einen sehr
einleuchtenden Grund an, weshalb er niemals den Versuch hätte unternehmen oder
den Wunsch hegen können, Eddie umzubringen«, sagte ich. »Ich hätte ihm auch
beinahe geglaubt, nur traf ich beim Hinausgehen auf dieses Mädchen, und sie
erzählte mir eine ganz andere Geschichte .«
    »Mädchen?« Sie starrte intensiv
auf den weißen Teppich. »Was für ein Mädchen?«
    »Ella heißt sie«, sagte ich.
»Eine nicht allzu intelligente Blondine, und...«
    »Charlies Mädchen?«
    »Was denn sonst ?« sagte ich geduldig. »Sie hat mir erzählt...«
    »Hat sie eine gute Figur ?«
    »Vermutlich, ja«, sagte ich
gereizt, »aber...«
    »Dann hat er also jetzt
billige, ordinäre, dumme kleine Blondinen !« Sie verzog
verächtlich den Mund. »Wahrscheinlich hat er, seit er mich verloren hat, auch
seinen guten Geschmack in Frauen verloren .«
    »Ganz bestimmt«, sagte ich.
»Würden Sie jetzt bitte den Mund halten und sich den Rest anhören, Sandra ?«
    Sie wandte mir schnell den Kopf
zu und blinzelte. »He!« In ihrer Stimme lag ein Unterton widerwilliger
Bewunderung. »Sie haben offenbar doch ein bißchen Mumm. Ich dachte, jeder, der
länger als sechs Monate mit Eddie zusammenarbeitet, müsse sich eigentlich bis
dahin operativ das Rückgrat entfernt haben lassen. Okay, Larry, ich halte den
Mund und höre mir den Rest der Geschichte an .«
    »Ella erzählte mir über
Charlies Sinn für Humor«, fuhr ich fort. »Ich solle ihn dazu bringen, mir die
Geschichte von dem Frauenzimmer erzählen lassen, das ihm davongelaufen sei und
einen Hollywooder Komiker geheiratet habe — das sei
eine wahre Wucht !«
    Sandra schloß fest die Augen
und holte

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