Ich kuesse dich in meinen Traeumen
dass er sie am nächsten Tag auf dem Weg zum Flughafen zu Hause abholen würde. Doch sie hatte dies abgelehnt, weil sie vorher noch kurz im Büro vorbeischauen wollte, um einige Dinge zu regeln.
"Mr. Pandakis?"
Dimitrios drehte sich um und sah einen der Parkwächter auf sich zukommen.
"Ihre Sekretärin hat eben angerufen und mich gebeten, Ihnen mitzuteilen, dass sie sich etwas verspätet habe und ihr Freund sie direkt zum Flughafen bringen wird."
Dimitrios blickte erstaunt drein. Bestimmt hatte Miss Hamilton viele Freunde, aber er hatte einzig von einem Mann namens Yanni gehört, den sie im Austausch gegen Sprachunterricht bekochte.
Teilte sie vielleicht auch das Bett mit ihm? Wenn ihr Lehrer neben ihr lag und sich nur schwer von ihr trennen konnte, war es zweifellos leichter, den Parkwächter anzurufen anstatt ihn auf seinem Handy, um ihn persönlich über die geänderten Pläne zu informieren. Die Vorstellung, dass Miss Hamilton ein Liebesleben hatte, machte sie für Dimitrios noch geheimnisvoller, denn er hatte während der oft langen Arbeitstage nie auch nur das Geringste gemerkt. Und schon seit einer geraumen Weile war ihm klar, dass sie anders war als die meisten Frauen, weshalb er sie auch so schätzte.
„Fahren Sie zum Flughafen", sagte er zu seinem Chauffeur, nachdem er eingestiegen war, und widmete sich der Zeitung.
„Ja, Sir."
Auf der Titelseite der Times prangte ein großes Foto mit drei Schiffen - ein Wikingerboot sowie eine griechische und eine römische Galeere, die in der Bucht von Thessaloniki ankerten. Neugierig begann er, den dazugehörigen Artikel zu lesen, der eindeutig Miss Hamiltons Handschrift trug. Er hatte sein Okay zu ihrer Planung gegeben und danach eigentlich nicht mehr...
Das Klingeln seines Handys riss ihn aus den Gedanken. Er warf einen Blick auf das Display und erkannte an der Nummer, dass der Anrufer ihn aus seinem Haus in Griechenland anwählte.
"Yassou?"
"Kalimera, Onkel. Du kommst doch heute wirklich her, oder?" fragte Leon besorgt.
"Ich bin schon unterwegs zum Flughafen."
"Gut. Es gibt einiges, worüber ich mit dir reden muss.“
"Das heißt, die Dinge zwischen deiner Mutter und dir haben sich nicht geändert?"
"Ja. Sie weigert sich, mit mir zu sprechen, und weiß noch nicht einmal, was ich sagen will."
"Wir beide haben uns doch bereits darüber unterhalten. Sie hat Angst, dich zu verlieren, Leon."
"Wie überzeuge ich sie nur davon, dass es nicht passieren wird?"
„Ich weiß nicht, ob du das kannst, dachte Dimitrios und rieb sich die Stirn.
"Hör zu. Morgen früh setzen wir drei uns zusammen und diskutieren es aus."
"Danke. Wenn du da bist, geht es mit Mutter wesentlich besser. Kann ich dich vom Flughafen abholen?" erkundigte Leon sich fast bittend.
„Es wird spät werden, und ich habe meine Sekretärin dabei."
"Wo wird sie wohnen?"
"Ich habe im Mediterranean Palace eine Suite für sie reserviert."
"Okay. Wir setzen sie dort ab, aber das wird länger dauern, denn zurzeit herrscht in der Stadt ein enormer Verkehr. Du wirst dich wundem, wie viel sich hier seit deiner Rückkehr nach New York verändert hat."
"Ich bin schon sehr gespannt."
"Überall wurden Stände aufgestellt und die Gebäude und Kirchen mit Flaggen und Fahnen geschmückt. In Thessaloniki wimmelt es von Leuten, und im Hafen liegen inzwischen sechs Schiffe vor Anker. Du wirst Augen machen, wenn du die ägyptische Barkasse aus Kleopatras Zeit siehst - eine Leihgabe für die Dauer der Messe. Vier Tage werden nicht reichen, um sich alles anzuschauen."
"Länger wird man von städtischer Seite allerdings kaum mit dem Andrang fertig werden."
"Das hat Vaso auch gemeint, als wir gestern mit einigen Abgesandten des Premierministers zu Mittag gegessen haben. Sie haben sich hier schön einmal umgeblickt und waren total begeistert. Überhaupt singt man bereits jetzt ein Loblied auf dich, und dabei hat die Messe noch gar nicht begonnen."
"Meine Sekretärin wird sich darüber freuen, denn sie hat das Ganze geplant und organisiert."
"Das sagst du nur, weil du nie für etwas Anerkennung haben möchtest. "
"Nein. Wenn du mir nicht glaubst, bitte ich Miss Hamilton, dir ihre Mappe zu zeigen."
"Ich bin froh, dass du nach Hause kommst, Onkel."
"Ich auch. Bis nachher dann."
Sein Neffe würde staunen, wenn er ihre Zeichnungen sah. Sie waren wirklich bemerkenswert. Sobald nach der Messe wieder etwas Ruhe eingekehrt war, würde er, Dimitrios, die erste Skizze für sein Büro rahmen lassen.
Als sie auf
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