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Ich lebe lieber hier und jetzt

Ich lebe lieber hier und jetzt

Titel: Ich lebe lieber hier und jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Yamamoto hoch, kniete sich auf den Boden und
verzerrte das Gesicht, bis sie wie ein Pavianweibchen aussah, das sich abmüht,
eine komplette Bananenpalme aus dem Hintern zu pressen. »Sie erinnern sich noch
an die verschiedenen Phasen der Geburt, die wir zu Beginn des Kurses besprochen
haben? Das ist das Gesicht der dritten Phase. Nicht sehr charmant. Und wenn
die Betäubung der PDA nachlässt und es ans Pressen geht, ist es ganz aus.
Glauben Sie mir, Sie werden Ihren Mann anbrüllen, er soll sich seinen
Ehevertrag sonst wohin stecken. Babys sind süß, aber Babys zu bekommen tut
weh. Deswegen spricht man auch von Wehen.«
    Blair stützte sich auf die
Ellbogen. Gab es heutzutage keine technisch fortschrittlicheren Möglichkeiten?
Konnte man die Babys nicht irgendwie raus lasern?
    »Und jetzt gönnen Sie sich was
Gutes, Ladys. Sie bleiben weiter entspannt liegen. Ihre Partner knien zu Ihren
Füßen - da, wo sie hingehören! Und jetzt lassen Sie sich von ihnen mit einer
fabelhaften Fußmassage verwöhnen!«
    Die angesprochenen Partner
waren zufälligerweise alle mit den Schwangeren verheiratet und nicht deren
siebzehnjährige Töchter. Ehemänner massieren Füße. Das gehört zu ihrem
Aufgabengebiet. Töchter nicht.
    Blair betrachtete die Füße
ihrer Mutter. Sie sahen eigentlich aus wie ihre eigenen, abgesehen davon, dass
sie in fleischfarbenen Stützstrümpfen steckten. Schon beim Gedanken daran, sie
berühren zu müssen, musste Blair würgen.
    »Beginnen Sie mit der rechten
Ferse. Nehmen Sie den Fuß in die eine Hand und massieren Sie ihn mit dem Daumen
der anderen. Gehen Sie dabei ruhig härter ran, keine Angst. Die Gute schleppt
den ganzen Tag zwei Menschen mit sich herum. Ihre Füße vertragen was.«
    Widerstrebend griff Blair nach
dem rechten Fuß ihrer Mutter. Eines war ja wohl glasklar: Nach jeder überstan-
denen Sitzung dieses Kurses würde sie sich mit einem Paar extrem teurer Manolos
auf Kosten ihrer Mutter entschädigen. Außerdem würde sie mehrere intensive
Wellness-Behandlungen benötigen, um die Erinnerung an das ganze Angetatsche
und Gebär-Gerede zu vergessen - vom käsigen Fußgeruch ganz zu schweigen.
    »So und jetzt stellen Sie sich
den Fuß auf die Brust und trommeln mit den Fingern von der großen Zehe bis zum
    Knie hinauf. Ich weiß, dass
sich das merkwürdig anhört, Ladys, aber Sie werden den Himmel auf Erden
erleben.«
    Die Ehemänner begannen eifrig
zu trommeln.
    »Ich muss mal.« Blair setzte
den Fuß ihrer Mutter unsanft auf dem wollenen Flokatiteppich ab.
    »Du kannst das Bad von den
Zwillingen benutzen. Gleich rechts neben der Eingangstür«, schlug Ruth vor, die
sofort gekommen war, um Blair abzulösen.
    »Ahh«, seufzte Eleanor, als
Ruth begann, ihren Fuß zu betrommeln.
    Das Badezimmer war großzügig
und so modern eingerichtet wie der Rest der Wohnung, aber überall standen
Pickel-Tonics und Haarpflegeprodukte herum. In einer Ecke stand ein silbrig
glänzendes Katzenklo, das aussah, als sei es von Ruths Mann designt worden;
ringsum lag Katzenstreu verstreut. Blair hatte keine Ahnung, wo bei ihr zu
Hause Kitty Minkys Katzenklo stand, aber sie hätte es sich niemals ins Bad
gestellt. Wie unhygienisch!
    Sie trat ans Waschbecken,
drehte den Hahn auf und betrachtete sich in dem zahnpastaverfleckten Spiegel.
Ihre Mundwinkel bogen sich nach unten und ihre blauen Augen blickten hart und
wütend. Ihre kurzen braunen Haare, die viel langsamer wuchsen, als sie es sich
wünschte, hingen formlos herum. Sie hob ihr T-Shirt und begutachtete ihren
Körper. Ihre Brüste waren klein und ihr Bauch wirkte ein bisschen schlaff, nachdem
sie den ganzen Winter über kein Tennis gespielt hatte. Nicht dass sie dick
gewesen wäre, aber sie fragte sich doch, was wäre, wenn sie auf sich geachtet
und angefangen hätte zu schwimmen, um in Form zu bleiben - dann hätte Yale sie
vielleicht aufgenommen und sie hätte jetzt schon mit Nate geschlafen und ihr
Leben wäre traumhaft und nicht...
    Die Tür schwang auf, und Ruths
dreizehnjährige Zwillinge, ein Mädchen und ein Junge mit Zahnspangen und den
krisseligen roten Haaren der Mutter, starrten Blair an. Das Mädchen trug den
grauen Faltenrock der Con- stance-Billard-Schule. Blair ließ ihr T-Shirt
fallen.
    »Wir suchen unsere Katze«,
erklärte das Mädchen.
    »Bist du lesbisch?«, fragte der
Junge. Die Zwillinge brachen in simultanes Kichern aus. »Wenn du lesbisch
bist, würden wir nämlich gern wissen, wie ihr es geschafft habt, schwanger zu
werden«,

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