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Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Titel: Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean C. Delis , Cassandra Phillips
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andere manchmal zu führen und sich manchmal anderen unterzuordnen.
trennen/verbinden
Die Möglichkeit, entwedereigenständig zu bleiben oder sich mit anderen zu verbinden.
    Aus diesen grundlegenden Verhaltensweisen entstehen die acht interpersonellen Stile (oder Fähigkeiten oder Stärken), die alle für gesunde Beziehungen wichtig sind. Die acht Stile sind auf dem »Interpersonellen Kreis« (folgende Seite) beschrieben.
    Es wäre ideal, wenn alle acht Stile zusammen eine Rolle bei Ihren Interaktionen mit anderen spielen würden. Wenn eine Situation nach Umhegen verlangt (etwa das Trösten eines Kindes), dann sollten Sie umhegen; wenn sie nach Vorsicht verlangt (wie beim Kaufeines Gebrauchtwagens), dann können Sie skeptisch sein; wenn sie nach Entscheidungsfreude verlangt (wie beim Abschluß eines Geschäfts), können Sie bestimmt sein und so weiter. Wenn Sie jede dieser interpersonellen Fähigkeiten gelernt haben, sind Sie wirklich eine »abgerundete«, ausgeglichene Person. Ein Schlüsselwort ist Flexibilität. Wir sollten in der Lage sein, flexibel von einem Stil in den anderen zu wechseln.
    Die Rolle der Kindheit
    Die Kindheit ist die wichtige Periode, in der wir unsere Verhaltensweisen entwickeln. Schon im Säuglingsalter testen wir eine Unzahl von Methoden der Interaktion bei unseren Eltern. Manche vermitteln uns das Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit, andere erzeugen elterliche Reaktionen, die uns ängstigen oder bedrohen. Diese »Experimente« waren Bestandteil eines Lernprozesses. Wir lernten, wie wir uns am besten mit anderen arrangieren können, damit wir uns sicherer und weniger ängstlich fühlen. Ein Elternhaus, in dem nur wenige Beziehungsmuster verwendet wurden, behindert die Suche eines Kindes nach einer gesunden Balance der Persönlichkeitsstile. In so einer Umgebung wird es sich instinktiv so verhalten, daß es in die einseitige interpersonelle Welt paßt, die seine Eltern kreiert haben. Stellen Sie sich ein Kind vor, dessen Eltern sehr dominant sind. Bei einer normalen Entwicklung strebt ein Kind danach, selbständig zu werden, um seine Eigenständigkeit zu entwickeln. Aber wenn seine beherrschenden Eltern negativ darauf reagieren, wird das Kind die wichtigen Fähigkeiten der Entschiedenheit und der Führerschaft unterdrücken. Statt dessen wird es ein Virtuose der Unterwürfigkeit, der Anpassung, der Kooperation und der Unterordnung, damit es die emotionale Verbindung zu seinen Eltern behält. Es nimmt das an, was ich das interpersonelle Motto nenne, das ihm befiehlt, immer so nett wie möglich zu sein. Wenn es erwachsen ist, wird dieses Motto starken Einfluß auf seine Beziehungen haben.

    Wenn die autoritären Eltern des Kindes es sogar dann zurückweisen, wenn es sich unterwirft, könnte es noch extremere interpersonelle Methoden ausprobieren. Es könnte zum Beispiel herausfinden, daß aggressive Gegenangriffe auf seine Eltern die Mißhandlungen neutralisieren können. Oder es könnte sich einfach im Hintergrund halten und vielleicht sein Zimmer als Zufluchtsort benutzen. Diese »Einzelgänger«-Strategie erhöht sein Gefühl der Sicherheit und hält die Chance einer weiteren schmerzlichen Zurückweisung möglichst gering.
    Es gibt viele Faktoren, die den besonderen interpersonellen Stil eines Kindes formen. Das schließt Nuancen im Erziehungsstil, geschlechtsspezifische Erwartungen, Verarbeitungsmethoden älterer Geschwister und die angeborenen Fähigkeiten eines Kindes ein. Doch die Basis für ein Ungleichgewicht der Persönlichkeit wird von den Eltern begründet, die selbst stark unausgeglichene Verhaltensweisen haben.
    Es überrascht daher nicht, daß die meisten von uns zumindest »leicht unausgeglichen« sind. Das bedeutet, wir ziehen eine oder zwei spezielle Stärken den anderen vor. Aber wir können uns mit Learys Forschungsergebnis, daß sich leichte oder »normale« Ungleichgewichte oft zu unserem Vorteil auswirken, trösten. Beispielsweise könnte eine Person mit einer überentwickelten Pflegetendenz einen exzellenten Therapeuten abgeben. Eine übermäßig skeptische Person könnte ein Journalist werden, der den Pulitzerpreis gewinnt. Wenn aber eine Person nur sehr wenige überentwickelte interpersonelle Stärken besitzt, könnten wirkliche Probleme auftreten.
    Factoring in der paradoxen Leidenschaft
    Menschen, die

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