Ich liebe mich... Sabrina (German Edition)
entschlossen, auch Mama, Paps und Claudi einzuladen. Ich freute mich riesig, hatte ich doch meine ganze Familie da und unsere Freunde. Zum Glück konnten wir in der Frühstücks-Pension, zwei Straßen weiter, für unsere Gäste Zimmer reservieren.
Ich hatte die Tische festlich eingedeckt und entsprechend geschmückt. Peter hatte Wohnzimmer und Flur dekoriert und ein Feuerwerk für den Garten vorbereitet. Aus der Küche drangen wunderbare Düfte. Mama assistierte mir. Wir hatten allerlei in Vorbereitung, um unsere Gäste kulinarisch zu verwöhnen.
Peter kam am Morgen noch auf die Idee, eine Weihnachtsbowle vorzubereiten. Das hatten wir schon ewig nicht mehr gemacht. Das alte Bowlenservice mussten wir auf dem Dachboden erst suchen. Es war noch intakt.
Die Familie war bereits nachmittags zum Kaffee eingetroffen, während die Freunde gegen Abend kommen sollten.
Paps und Claudi schienen von Mischa ebenfalls ganz hingerissen zu sein. Mama machte einige skeptische Bemerkungen zu mir in der Küche. Er sah ihr zu gut aus. Der würde anderer Mütter Töchter bestimmt auch gefallen. Mit dem kommt Kristin nie zur Ruhe. Sie soll lieber die Finger von ihm lassen!
Obwohl Mama zugeben musste, dass er hervorragende Manieren hatte, hielt sie ihn trotzdem für einen Blender. Ich teilte ihre Meinung nicht. Herrgott, sie konnte einem aber auch alles mies machen. Ich freute mich für Kristin. So fröhlich und gut aufgelegt hatte ich sie lange nicht mehr gesehen.
Angelika und Jürgen kamen ein wenig zu früh. Jürgen war ein sympathischer Mittvierziger mit Stirnglatze. Er war bestimmt über einen Meter neunzig groß und ziemlich dürr. Die beiden gaben, wie sie so nebeneinander standen, ein ungleiches Paar ab: Angie die Kindfrau und diese Bohnenstange!
Angelika und Peter schienen sich auf Anhieb sympathisch zu sein, das merkte ich sofort und freute mich. Sie hatten gleich alle ein vertrauliches du angeschlagen und unterhielten sich unverkrampft. Wenig später erfuhr ich von Angie, dass sie ihren Job wechseln würde. Sie hatte ihre unerfreuliche Stelle gekündigt und sollte ab dem ersten Februar einen neuen Job in einem Verlagshaus antreten.
Sie freute sich schon darauf. Sie hatte ihren neuen Arbeitsplatz bereits kennen gelernt und auch die zwei Kolleginnen, mit denen sie künftig zu dritt in einem Büro zusammenarbeiten würde. Sie waren gleich nach Angies Antrittsvorstellung nach Feierabend in die After-Work-Bar um die Ecke gegangen und verstanden sich auf Anhieb gut. Ich kannte Angie kaum wieder. Ein Leuchten stand in ihrem Gesicht, und ein ums andere Mal warf sie ihrem Jürgen liebevolle Blicke zu. Dass sie ihn uns damals als Lebensabschnittsgefährten vorgestellt hatte, wunderte mich. Das Verhältnis zwischen den beiden musste in der vergangenen Zeit sehr viel enger und vertrauensvoller geworden sein.
Als vorletzte traf Hannelore ein. Ich machte sie mit allen bekannt und als schließlich Peter an die Reihe kam, da er noch Getränke aus dem Keller geholt hatte, geschah etwas Seltsames: »Hallo Peter!...«, begrüßte ihn Hannelore freundlich, »…ich danke Ihnen für die Einladung!« Mit diesen Worten reichte sie ihm die Hand. Verdattert nahm Peter sie entgegen und sagte »Schön, dass Sie da sind, Hannelore!«
Ich stutzte. Irgendetwas kam mir komisch vor. Etwas passte nicht! Kannten sich die beiden etwa schon? Und dann diese komische Formulierung: Vorname und Sie . Ich nahm mir vor, Hanne gleich einmal beiseite zu nehmen. Das wollte ich genau wissen. Als ich mit Hannes Mantel zur Garderobe ging, folgte sie mir. »Ich freue mich, endlich einmal euer Heim kennen zu lernen, Brina. Schön sieht das alles aus. Magst du mich einmal ein wenig herumführen, oder hast du jetzt keine Zeit?«
»Doch, klar! Das mache ich gern! Fangen wir oben an.« Wir gingen die Treppe hoch und ich zeigte ihr die einzelnen Zimmer und das Bad.
»Wie schön das alles ist und so geschmackvoll! Du hast wirklich Talent in der Auswahl von Farben, Stoffen und Accessoires. Man sieht, dass du Innendekoration gelernt hast, alle Achtung!«
Ich freute mich über das Lob. Aber mir brannte eine Frage auf den Lippen. »Sag mal, Hanne, als du eben Peter begrüßt hast, da kam es mir so vor, als ob ihr euch schon kennt. Habe ich etwas verpasst?«
»Ja, Brina, du hast ein gutes Gespür! Wir haben uns tatsächlich schon kennen gelernt.« Ich zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Wann und wo das
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