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Ich liebe mich... Sabrina (German Edition)

Ich liebe mich... Sabrina (German Edition)

Titel: Ich liebe mich... Sabrina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herfried Loose
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Wir hatten miteinander geschlafen, aber es war mit keiner besonderen seelischen Nähe verbunden gewesen, eher mit so etwas wie Gewohnheit, Routine. Glut hatte ich keine entdeckt! Ich musste mir natürlich eingestehen, auch nicht danach gesucht zu haben. Sicherlich waren die Sorgen um Claudi der Grund, dass wir einander zu wenig Aufmerksamkeit schenkten. Wenn wir uns dann sonntagabends wieder getrennt hatten, tat es nicht besonders weh. Wenn ich dazu meine Erinnerungen vor fast einem Viertel-Jahrhundert als Vergleich heranzog - wie waren wir damals tieftraurig gewesen, wenn wir uns für einige Tage trennen mussten. 
       Ich nahm mir vor, diese Punkte nachträglich auf meiner Liste hinzuzufügen, damit ich sie nicht vergesse. Bis Silvester hatte ich uns Frist gegeben. Jetzt war alles wieder da, aber ich hatte nicht die geringste Lust, diese Dinge mit Conny abzuhandeln. Sie wusste schließlich nichts von der Münchener Geschichte, ohnehin hielt sie Peti für den Größten. Sie würde das überhaupt nicht verstehen und so beschloss ich, das Thema zu wechseln. Noch eine Auseinandersetzung mit ihr wollte ich für heute nicht mehr riskieren.
       Ich packte die Teller und Schüsseln zurück in den Korb und hantierte noch ein wenig mit den Picknicksachen herum. »Fliegst du diesen September wieder in Urlaub?«, fragte ich dabei beiläufig, denn sie hatte all die Jahre immer im September eine Urlaubsreise gemacht. Da sie keine Kinder hatte, wartete sie die großen Sommerferien immer ab, denn da waren die Kolleginnen und Kollegen, die Familie hatten, bevorzugt auf den Urlaubsplänen zu berücksichtigen.
       »Ja klar, diesmal will ich wieder in die Türkei«, ließ sie von dem anderen Thema ab, »du weißt, das tolle Hotel, das ich schon vor drei Jahren in Antalya hatte. Zwei Wochen habe ich gebucht, vom dreizehnten bis siebenundzwanzigsten September.«
       »War das nicht da, wo du damals am Strand in einen See-Igel getreten warst?«
       »Ja genau dort, aber das passiert einem nur einmal, das kann ich dir versprechen!«
       Ich erinnerte mich, dass ihr das am vorletzten Tag passiert war und sie mit einer Krücke zurückkam. Sie war noch eine Woche danach krank geschrieben, so sehr hatte sich ihr Fuß entzündet gehabt.
       Es war mittlerweile früher Abend geworden. Baden wollten wir nicht mehr. So hatten wir uns noch ein wenig auf unsere Decken in die Sonne gelegt und müßig den wenigen Badenden zugesehen. Conny erzählte noch von einigen Begebenheiten auf ihrer Arbeitsstelle und so ließen wir unseren Frauentag träge ausklingen. Essengehen wollten wir nicht mehr, wir hatten ja schon die Hähnchen und den Kartoffelsalat verzehrt. Das sollte uns für heute reichen.
                                      
     
     
     
     

Kapitel 16
     
     
    Der gesamte Juli war heiß und trocken. Peter versorgte den Garten jeden Abend fast zwei Stunden lang mit dem notwendigen Nass. Er konnte es nicht leiden, wenn der Rasen braun wurde und deshalb wurden nicht nur die Stauden und Blumen begossen, sondern auch der Rasen beregnet. Alles sah dadurch wunderbar grün aus.
       Wir beschlossen, die versäumte Grillparty am kommenden Samstag nachzuholen und luden unsere Kinder und die Freunde ein. Es sollte ein schöner Abend werden. Peter hatte alle Gartenfackeln und Lämpchen herausgeholt, die er finden konnte und kunstvoll im Garten und auf der Auffahrt in Stellung gebracht. Ich hatte unsere Terrasse für acht Personen eingedeckt. Die Kinder waren schon gegen Mittag gekommen und hatten bei den Vorbereitungen mitgeholfen. Am frühen Abend kamen Horst und Annette. Conny trudelte kurz nach ihnen ein.
       Wir standen alle auf der Terrasse und Kristin reichte uns Champagner zur Begrüßung. Peter räusperte sich und verschaffte sich Gehör, indem er kurz mit einem Teelöffel an sein Glas schlug. Erwartungsvoll wandten sich ihm alle Blicke zu.
       Mir stiegen die Kohlensäurebläschen des Champagners kitzelnd in die Nase. Gut sah er aus, wie er so da stand um seine kleine Begrüßungsrede zu halten. Erst jetzt fiel mir auf, dass er etwas abgenommen hatte - sein Bäuchlein war jedenfalls verschwunden. Zur weißen Sommerhose trug er blaue Sportschuhe und ein blau-weiß gestreiftes Poloshirt. Seine Geheimratsecken hatten leicht zugenommen.
       Sein gebräuntes Gesicht strahlte die Anwesenden an. Ich trat näher zu ihm und hakte mich bei ihm ein. »...und so freuen wir uns, Brina und ich, euch zu einem

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