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Ich liebe mich... Sabrina (German Edition)

Ich liebe mich... Sabrina (German Edition)

Titel: Ich liebe mich... Sabrina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herfried Loose
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effizient arbeiteten. Er musste an seinen Mitarbeiter Schröder denken. Schröder war Einkäufer in der Firma. Wenn er nur an Schröders Schreibtisch dachte, bekam er eine Gänsehaut. Es sah darauf so aus, als würde täglich Krieg herrschen. Wahrscheinlich gefiel ihm deswegen die Gartenarbeit so gut. Da konnte man sich hinterher am Ergebnis erfreuen, wenn Wege und Beete sauber geschnitten, gehackt und bearbeitet waren.
       Nachdem er eine gute Stunde gearbeitet hatte und Sabrina noch immer nicht zurückgekommen war, ließ er die Schere sinken und beschloss, den Grill anzuwerfen und einen Salat zu machen. Wenn Brina zurückkam, würden sie reden müssen. Essen war immer gut, das besänftigte. Er würde sie zur Vernunft bringen. Sie hatte mit den Wechseljahren zu kämpfen, das wusste er seit geraumer Zeit. Er hatte schon oft gehört, dass Frauen, bedingt durch die hormonellen Umstellungen im Körper, auf die absonderlichsten Ideen kamen.
       Entschlossen packte er Rosenschere und Eimer zurück in den Schuppen. Auf dem Rückweg betrachtete er noch einmal das Rosenbeet. Die verbliebenen guten Blüten waren schön anzusehen und die frischen Knospen würden schon bald wieder neue hervorbringen. Das Rosenbeet war ein Traum.
       In seine Überlegungen um Sabrina versunken, schüttete er nun die Holzkohlebriketts auf die Grillanzünder, steckte diese in Brand und schichtete die Briketts säuberlich darüber zu einer Pyramide auf. Feiner Rauch kräuselte sich in den Himmel. Zufrieden betrachtete er, wie das Feuer langsam die Briketts erfasste, dann ging er in die Küche, um das Gemüse für den Salat zu waschen und zu schnippeln und Kartoffeln vorzukochen. Das Fleisch war bereits vom Fleischer in einer Marinade eingelegt worden. Nachdem er eine halbe Stunde gewerkelt und den Tisch gedeckt hatte, konnte es eigentlich losgehen.
       Er sah auf die Uhr: Neunzehn Uhr vorbei. Alles war fertig, es gab nichts mehr zu tun, außer zu warten. Die letzten Tropfen seiner Bierflasche brachten den Schaum im Glas zum Überlaufen. Eilig ergriff er die Serviette, um die sich ausbreitende Pfütze um das Glas herum zu bändigen. Wartend und sich langweilend griff er wiederholt zum Glas und betrachtete dabei indigniert seine wippenden Schuhspitzen, dann wanderte sein Blick routinemäßig zum Grill. Die Kohlen waren noch nicht ganz durchgebrannt. Solange noch schwarze Stellen zu sehen waren, wäre es ungesund und krebserregend das Fleisch darüber zu grillen. Es musste erst alles mit einer hellgrauen Ascheschicht bedeckt sein, erst dann konnte es losgehen.
       Er wartete.
       Nervös sah er zu, wie die Kohlen hellgrau wurden. Nach einer weiteren halben Stunde fingen sie langsam an, zu zerfallen. Herrgottnochmal, wo sie nur blieb?
       Entschlossen stand er auf. Sie würde sicher gleich da sein. Er legte das Fleisch und die Folienkartoffeln auf den Grill. Die Glut hatte ihren Zenit erreicht, die Hitze strahlte ihm feurig ins Gesicht, wenn er sich über den Grill beugte, um das Fleisch zu wenden. Zischend tropfte Fett in die Glut. Flammen züngelten empor. Routiniert löschte er sofort mit einem Strahl schäumenden, weißen Bieres aus der Flasche die Flammen. Nachdem das Fleisch fertig war, begann er allein zu essen. Es war sehr gut, nur hatte er keinen rechten Appetit mehr.
       Wo blieb sie nur so lange?
    Kauend begann er, sich langsam Sorgen zu machen. Gleich halb neun und noch immer nichts auf der Auffahrt zu hören. Wo mochte sie sein? Sie war jetzt seit drei Stunden weg. Conny war in Urlaub, dort konnte sie also nicht sein. Ob sie bei dieser ominösen Kur-Tusse in Essen war, wie hieß sie noch gleich? Er kam nicht auf den Namen. Dann überwand er sich, Sabrina auf ihrem Handy anzurufen. Er hatte die Kurzwahl des Schnurlos-Telefons gedrückt und lauschte der Automatenstimme, der Anschluss ist zurzeit nicht erreichbar. Drücken sie die Eins, wenn sie eine SMS-Benachrichtigung an den Teilnehmer senden möchten...
       Verdammter Mist! Ob ihr etwas zugestoßen war? Sie konnte doch gar nicht mit so einer Maschine umgehen. Sabrina neigte manchmal zur Selbstüberschätzung. Seine Gefühle begannen, in Unordnung zu geraten. Er war enttäuscht, aufgebracht, besorgt, wütend, alles zur selben Zeit. Konnte sie sich nicht vorstellen, dass er sich Sorgen um sie machte?
    Er schenkte sich ein neues Bier ein. So ein Haus und so ein Garten machten allein keinen Spaß. Sabrina fehlte ihm. Er gestand es sich ein. Wenn sie nach Hause kam, würde er

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