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Ich liebe mich... Sabrina (German Edition)

Ich liebe mich... Sabrina (German Edition)

Titel: Ich liebe mich... Sabrina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herfried Loose
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war, saß er sofort an meiner Seite und strich mir besorgt und tröstend über das Haar. »Geht es dir jetzt wieder etwas besser?«
       Ich wusste erst nicht, was los war, aber dann setzte die Erinnerung schlagartig und machtvoll wieder ein.
       »Conny, dieses Miststück!«, sagte ich schwach und schaute Peter an.
       »Vergiss sie, reden wir nicht mehr von ihr, bitte! Es ist vorbei und es ist gut so. Solche Freundinnen braucht kein Mensch!«
       Ich nickte wortlos. Er zog mich hoch wie eine schlaffe Marionette und brachte mich ins Schlafzimmer.
     
    Peter hatte Montagmorgen bei Frau Körner im Büro angerufen und nachgefragt, ob wichtige Termine anstünden. Es war nur ein Termin mit einem Messebauer vereinbart, der sich leicht verschieben ließ. Er nahm sich für den Tag frei, um bei mir bleiben zu können. Ich fand das rührend. So hatten wir Zeit, gemütlich und ausgiebig zu frühstücken. Ich hatte Hunger. Peter wertete das als gutes Zeichen. Ich bemühte mich, die Gedanken an Conny fallen zu lassen, und es gelang.
       »Ich habe das Gefühl, dass in deinem Leben gerade eine Umbruch stattfindet«, begann Peter das Gespräch, ohne, wie üblich, zur Morgenzeitung zu greifen. »Claudis Leben stabilisiert sich, eine alte Freundschaft geht in die Brüche, eine neue kommt hinzu; denk an Hannelore. Wir sind dabei, unser Zusammenleben neu zu organisieren. Es deutet alles auf einen Neuanfang hin, findest du nicht auch?«
       »Ja, das stimmt. Ich glaube auch, dass es der richtige Zeitpunkt ist zu überlegen, wie es weitergehen soll.«
       »Und, wie sehen deine weiteren Pläne aus?«
    Ich dachte kurz nach und begann zögernd zu formulieren: »Jetzt beginnt schon bald die Adventszeit, Peter. Die Zeit bis Weihnachten läuft schnell. Ich habe mir vorgenommen, im Januar PC-Kurse zu besuchen. Es geht nicht mehr so weiter, dass ich den Anschluss an die neue Zeit verpasse. Ich komme mir schon manchmal richtig altmodisch vor, weil ich davon nichts verstehe. Ich denke, dass der Umgang mit dem Computer wichtig ist, wenn ich mir eine selbstständige Existenz aufbauen möchte.«
       »Du bleibst also dabei, dich selbstständig machen zu wollen?« Als ich nickte, fuhr er fort, »ich wusste, dass du das durchziehen wirst. Was soll es denn werden?« Er klang nicht zynisch, sondern ehrlich interessiert. Ich achtete sehr genau auf die Schwingungen in seinen Worten.
       »In den letzten Wochen hatte ich Zeit mir darüber Gedanken zu machen. Ich habe Innendekorateurin gelernt. Ich habe große Lust, da wieder einzusteigen. Mir schwebt vor, hier im Ort ein kleines Ladengeschäft zu mieten und Stoffe und Gardinen zu verkaufen und zu arrangieren, mit angegliederter Polsterei-Werkstatt. Du weißt, dass Farben und Muster schon immer mein Ding waren.«
       »Also willst du gleich im Frühjahr nach den PC-Kursen loslegen?«
       »Nein, eher im Herbst. Die Zeit bis dahin will ich nutzen, um das Terrain zu sondieren. Außerdem habe ich mir für den Sommer nächsten Jahres vorgenommen, durch Norwegen zu biken. Juli ist die ideale Zeit dafür. Wenn ich erst den Laden habe, werde ich zu solchen Vorhaben nicht mehr kommen.«
    Peter schien darüber nachzudenken.
       »In deinem Brief hattest du auch etwas von Hund-Anschaffen und Kinderbuch-Schreiben erwähnt. Was ist damit?«
       Er hatte wirklich alles genau im Kopf. »Das Kinderbuch habe ich schon begonnen.«
       »Was?« Erstaunt sah er mich an. »Davon hast du noch nichts erzählt. Was wird es denn, wenn ich fragen darf?«
       »Ich bin dabei, unsere Kinderabenteuer, die wir in Goslar mit unserer Jugend-Bande erlebt haben, aufzuschreiben. Dann kann ich sie eines Tages, so Gott will, unseren Enkeln schenken. So erfahren sie spielerisch etwas über ihre Großmutter und darüber, wie das Leben früher war. Ich habe so viele Geschichten im Kopf. Es macht richtig Spaß!«
       Peter musste das Leuchten in meinem Gesicht gesehen haben, als ich davon sprach. Ich hatte mit Claudi schon darüber gesprochen und ihr waren auch noch allerhand Anekdoten aus unserer Kindheit dazu eingefallen.
       »Ist ja Wahnsinn, Brina! Ich glaube, ich muss anfangen, dich völlig neu zu entdecken. Ich bewundere dich!« Peter war aufgestanden und kam um den Tisch herum. Als er sich über mich beugte, um mich zu küssen, war seine Stimme sehr zärtlich, als er sagte: »Weißt du, ich habe das Gefühl, dass meine Liebe zu dir immer noch im Wachsen begriffen ist. Danke, dass du dein Leben mit mir

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