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Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Titel: Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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kann ich bloß keine normalen Freundinnen haben?«
    »Verrätst du mir mal, was du gesehen hast?«
    »Er ist mit dem Auto da! Er ist mit dem Auto da!«
    »Du bist wirklich bescheuert«, kommentiert Martina.
    »Dann schaut doch selbst!«
    Martina erhebt sich seufzend, und ich folge ihr ans Fenster. Unten sehe ich einen Typen, der auch sonst wer sein könnte, in einem Auto sitzen. Nur dass das Auto ein Armeejeep ist.
    »Wenigstens hat er keine Idiotenkarre«, sagt Martina und nickt anerkennend.
    Eine halbe Stunde später sitze ich in der Kneipe mit Guido, Aisha, Matt, Mary, Martina und noch zwei von Guidos Freunden zusammen, die etwas älter sind als wir. Aisha ist Marokkanerin und Tochter eines Botschafters. Sie lebt seit zwei Jahren in Mailand und spricht überwiegend Englisch, aber wir verständigen uns schon irgendwie. Matt ist Amerikaner und ihr Freund. Er ist neunzehn und reist allein durch Europa. Die beiden anderen, die später dazustoßen, sind zwei hippe Mailänder mit grünen Kaschmirpullis, schlanken Händen und langen lockigen Haaren, die auf die angesehene Wirtschaftsuniversität Bocconi gehen.
    Guido stellt mich scherzhaft als seine neue Kollegin bei der Schülerzeitung vor, sagt, ich hätte einen unglaublichen Artikel geschrieben, den sie unbedingt lesen müssten, und erwähnt dann noch, dass wir denselben Italienischlehrer haben, der nur Gutes über mich erzählt. Das ist eine etwas übertriebene Vorstellung, aber daraus ergeben sich zumindest ein paar gute Anknüpfungspunkte für Gespräche über Journalismus, die Schule und so weiter.
    Der Abend verläuft entspannt. Guido lässt mich nicht aus den Augen und übersetzt für mich, als Matt von seiner Reise erzählt und Aisha die Lebensbedingungen der Frauen in Marokko schildert. So erfahre ich, dass Guido nicht nur ausgezeichnet Englisch spricht, sondern auch auf den unglaublichsten Gebieten bewandert zu sein scheint. Wir reden eine gute halbe Stunde über Wettervorhersagen und Stormchaser, bis wir schließlich herausfinden, dass er eine kleine Wetterstation besitzt.
    Er ist nicht gerade ein brillanter Unterhalter, ganz selten bringt er die Leute zum Lachen, ja, er versucht es nicht einmal. Aber das, was er sagt, steckt voller Informationen und außergewöhnlichen Überlegungen über bekannte historische Persönlichkeiten oder Politiker, und niemals hört man bei ihm die beiden Worte »ich« und »denke« hintereinander. Außerdem stellt er eine Menge Fragen, er fragt jeden etwas, und so entdecke ich Dinge über meine beiden Freundinnen, die nicht einmal ich wusste. Martina schreibt an einem eigenen Song, und Mary … Mary liest ein Buch!
    Am Ende des Abends bin ich glücklich und seltsam zufrieden. Ich habe einen schönen, mal ganz anderen Abend verbracht als sonst, und ich habe den perfekten Typen gefunden. Also, ich will damit überhaupt nichts sagen, aber es ist einfach so: Guido wäre der perfekte Freund. Einer von denen, die nie danebengreifen, der sich um einen kümmert und höflich ist, aber trotzdem verlässlich und seinen eigenen Kopf hat.
    »Soll ich dich nach Hause fahren?«, fragt er, als Aisha, Matt und die beiden Yuppies schon gegangen sind. Ich weiß, was es bedeuten würde, wenn ich mich von ihm nach Hause bringen ließe und ich möchte nicht, dass der Abend so endet. Aber gerade, als ich Guidos Angebot ablehnen will, packt mich Mary am Handgelenk, zieht mich beiseite und zeigt mir ein Foto auf ihrem Smartphone, mit dem sie sich bei Facebook eingeloggt hat. Es zeigt Luca auf dem Tresen einer Bar in einem weißen ärmellosen Hemd neben zwei Tänzerinnen und einem Kerl mit nacktem Oberkörper.

29  Luca
    Ein Basstrommelwirbel schmeißt mich aus dem Bett. Mein Kopf droht zu platzen. Ich habe immer noch die Klamotten von gestern an und Dalila liegt neben mir.
    Nein, denke ich. Das kann nicht sein. Also bin ich doch ein kompletter Vollidiot …
    Einige Bruchstücke des gestrigen Abends tauchen in meinem Hirn auf. Ich gehe mit einem Tablett zwischen den Leuten umher. Tanzende Menschen. Dann die Tänzer, wie sie die Wendeltreppe herunterkommen. Jemand zerrt mich auf den Tresen. Ich tanze. Dalilas Gesicht, die mir lachend zusieht. Und von da an: absolute Leere.
    Ich stehe auf und gehe ins Bad. Als ich in den Spiegel sehe, erschrecke ich vor mir selbst. Jetzt ziehe ich mich erst einmal aus und dusche. Ich fühle mich benommen und in meinen Ohren pfeift es.
    Fünf Minuten später bin ich mit noch feuchten Haaren unterwegs. Ich muss unbedingt

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