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Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Titel: Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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zum Beispiel über den nächsten Artikel.«
    »Ja, ich weiß, tut mir leid, aber ich bin mit meinem Freund verabredet.«
    »Na, okay«, sagt er. Dann sieht er mich eindeutig skeptisch an. »Alles in Ordnung?«
    »Sicher, aber es ist spät geworden«, sage ich und nehme meine Tasche vom Sofa.
    In dem Augenblick steht er auf und kommt mir nach in Richtung Tür. Ich lege eine Hand auf die Klinke und lasse ihn nicht aus den Augen. Ich kann nicht einfach weglaufen, sage ich mir, aber trotzdem öffne ich die Tür. Er starrt mich wortlos an und ich denke, dass das unter diesen Umständen nicht normal ist.
    »Also, bis dann, und danke für alles«, sage ich hastig und verschwinde.
    Sobald ich das Haus verlassen habe, laufe ich schnell los, ohne darauf zu achten, wohin ich gehe. In mir steigen Tränen hoch, aber ich unterdrücke sie. Kann man so viel Pech auf einmal haben? Warum läuft bei mir nie etwas glatt?
    Zuerst betrügt mich Luca und wird verhaftet, dann baggert mich dieser Journalist an, im Job habe ich diese nervigen Gäste und mein Vater ist immer noch arbeitslos. Was ist eigentlich los? Ich möchte so gern mit jemandem reden, der mich versteht, der mir wirklich zuhört, mit jemandem, bei dem ich mich wohlfühle. Und in dem Moment vibriert mein Handy in der Tasche. Ich hole es raus. Eine SMS.
    Hey! Bist du zurück? Uns fehlt unsere Lieblingsjournalistin! Ruf mich an, wenn du einen Kaffee mit mir trinken willst.

59  Luca
    Als ich die Wohnung betrete, kommt mir sofort die Katze maunzend entgegen. Sie ist sauer. Und sie hat ja recht. Ich habe ihr in den letzten drei Tagen nichts zu fressen gegeben. Keine Ahnung, wie sie klargekommen ist. Die Wohnung ist in einem entsetzlichen Zustand. Die Küche stinkt nach Schimmel, da waren noch schmutzige Teller im Spülbecken. Auf dem Boden im Bad liegen zwei benutzte Handtücher, die eine Botschaft bilden, einen Satz aus sechs Worten: Mit wem, verdammt, ist Alice zusammen?
    Okay, das stimmt nicht. Da ist gar keine Botschaft auf dem Boden, aber diese Frage hat sich so in meinen Kopf eingebrannt, dass ich jetzt an nichts anderes denken kann. Wer ist es? Wo ist sie ihm begegnet? Was hat er mit ihr gemacht? Vielleicht hat sie ja übertrieben: Es gibt da jemanden, der etwas von ihr will, und sie wollte mich wütend machen und hat deshalb gesagt, dass sie mit ihm zusammen ist. Aber selbst wenn das im Moment so ist, was wird sie tun, wenn sie wieder in Mailand ist?
    Ich trete auf den Minibalkon und sehe mir die Blumentöpfe an, die ich gießen sollte. Die Erde ist ein bisschen ausgetrocknet und in den Rissen des Erdreichs erscheint deutlich ein Wort: IDIOT.
    Ich bin wirklich ein Idiot. Und ich frage mich, wann ich eigentlich die Kontrolle über mein Leben verloren habe, wann mir das Steuer aus der Hand geglitten ist und seit wann ich so ziellos umhertreibe.
    Ich nehme eine Wasserflasche, gieße die Erde in den Blumentöpfen und versuche, dort irgendwelche Lebenszeichen zu finden. Trotz allem, was mir dieser Durchgeknallte, der mir die Wohnung vermietet hat, erzählt hat, ist noch kein Keim gesprossen.
    Ich setze mich auf den Boden, auf die Fliesen des Balkons, starte meinen Computer und gehe ins Internet. Jetzt brauche ich etwas zum Ablenken, damit ich nicht mehr das Bild von Alice vor Augen habe, wie sie mir sagt, dass sie einen anderen hat.
    Ich öffne meinen E-Mail-Account.
    Und da ist tatsächlich etwas, das mich ablenkt.
    Eine Mail von meinem Vater. Mein Vater hat mir noch nie eine Mail geschrieben. Er schreibt keine Mails. Ich wusste nicht mal, dass er eine E-Mail-Adresse hat.
    Lieber Luca,
    wie du siehst, schreibe ich dir eine Mail, und diesmal werde ich versuchen, so wenig wie möglich zu sagen, nur das, was wirklich zählt. Ich habe mich geirrt. Ich habe im Leben meine eigenen Entscheidungen getroffen, das stimmt, und habe oft dafür bezahlt. Ich habe viel vom Leben bekommen, und dafür bezahlt man eben auch viel. Deshalb muss ich auch deine zornigen Worte akzeptieren, als du mir gesagt hast, dass du nicht so leben willst wie ich, und jetzt sage ich dir, such dir dein eigenes Leben. Ich werde dich auf jeden Fall unterstützen. Ich möchte wieder mit dir ins Gespräch kommen und deshalb möchte ich ganz im Ernst wissen, warum du dich entschieden hast, Wirtschaft zu studieren und wie du dir deine Zukunft vorstellst. Ich hoffe, dass du mir antwortest.
    Papa
    Ich lese die Mail zwei Mal, bevor ich vom Computer aufschaue. Die Katze sitzt auf dem Fensterbrett zwischen den beiden

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