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Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Titel: Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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nicht mal, wo sich dein Freund jetzt aufhält.«
    »Weshalb warst du im Krankenhaus?«
    »Was weißt du denn darüber?«
    »Das haben mir deine Freundinnen erzählt.«
    »Das ist eine zu lange Geschichte.«
    »Ich habe Zeit.«
    »Aber ich nicht. Und außerdem hab ich keine Ahnung, was du von mir willst …«
    »Ich bin seit zwei Tagen hier in San Francisco, ich bin gekommen, um Luca zu sehen und habe es gerade mal geschafft, mit ihm zu telefonieren. Ich habe versucht, ihn zurückzurufen, unter der Nummer, von der aus er mich angerufen hat, und da hat sich eine Polizeiwache gemeldet.«
    In diesem Moment verändert sich Dalilas Gesichtsausdruck radikal. In ihre kalte, ausdruckslose Miene schleichen sich Zweifel.
    »Ich glaube, Luca ist verhaftet worden. Inzwischen ist es mir egal, was ihr beide miteinander gemacht habt, das interessiert mich nicht mehr. Ich muss morgen ins Flugzeug steigen und möchte nicht mit dem Gedanken abfliegen, dass der Mensch, mit dem ich zwei Jahre zusammen war, allein in San Francisco im Gefängnis sitzt.«
    Nun trinkt Dalila ihr Glas Wein in einem Zug aus. Danach geht sie zum Tresen und kommt gleich darauf mit zwei Gin Tonic wieder.
    »Sind die jetzt nicht mehr schädlich?«
    »Wir beide müssen reden.«
    Dalila erzählt mir die ganze Geschichte von Anfang an. Von dem Abend, als Luca sie auf der Straße gerettet hat, wie er mit dem Sweatshirt ins Lokal gekommen ist, wie er Arbeit gefunden hat, bis zu dem Abend, als sie mit ihm in die Wohnung hochgekommen ist.
    »Die Einzelheiten kannst du jetzt überspringen.«
    »Ich habe nicht mit ihm geschlafen.«
    »Ach so, dann duschst du immer in der Wohnung von Leuten, die du kaum kennst und bei denen du übernachtet hast, ohne mit ihnen zu schlafen?«
    »Hör mal, warum sollte ich dich jetzt anlügen? Ich sage dir, ich hab ihn angemacht, und an einem anderen Abend, ein paar Tage danach, hätten wir beinahe … Ach, was soll’s, ich erzähl dir alles: Wir haben uns geküsst und hätten tatsächlich fast miteinander geschlafen, aber er hat nicht gewollt. Er hat gesagt, er liebt dich. Dieser Idiot liebt dich.«
    Ich merke, wie mein Herz schneller schlägt. Gleich platzt es in meinem Brustkorb. Luca hat eine andere geküsst. Es stimmt also. Und sie hätten fast miteinander geschlafen. Wie schläft man »fast« miteinander? Sitzt man einander an einem Tisch gegenüber und irgendwann haben beide das Gefühl, dass man, ach ja, gleich miteinander schlafen könnte? So ist es doch, oder?
    »Hör mal, Alice, ich weiß, dass du jetzt sauer bist, aber du regst dich aus dem falschen Grund auf …«
    »Sag mir nur, warum er im Gefängnis sitzt«, füge ich kühl hinzu. »Ich möchte verstehen, in was für Schwierigkeiten er sich gebracht hat. Alles andere interessiert mich nicht …«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    »Warum warst du im Krankenhaus?«, frage ich sie noch einmal.
    Dalila weicht meinem Blick aus und rührt nervös mit dem Strohhalm das Eis in ihrem Glas um.
    »Eine hässliche Geschichte, ein Irrtum, ich bin in der Badewanne ohnmächtig geworden …«
    Ich sage nichts, sondern schaue auch in mein Glas.
    »Er ist am gleichen Tag verschwunden. Ich habe ihm noch eine SMS geschickt und ihm erzählt, was passiert ist, aber er hat mir nicht mal geantwortet.«
    »Unmöglich. Das passt nicht zu ihm. Kann sein, dass er echt ein Arsch ist, aber das passt nicht zu ihm. Er hätte dich höchstpersönlich ins Krankenhaus geschleppt …«
    »Aber so war es nicht.«
    »Vielleicht fehlt dir ja ein Teil der Geschichte … Wann hast du ihn zum letzten Mal gesehen?«

57  Luca
    »Hör auf mich: Schlag sie dir aus dem Kopf, in deinem Alter geht jede Liebe früher oder später zu Ende.«
    »Ich kann mir mein Leben ohne sie nicht vorstellen. Ich kann überhaupt nicht an die Zukunft denken, ja, ich weiß, das klingt absurd, schließlich bin ich erst neunzehn, aber ich sehe mich mit ihr, mit Kindern und dem ganzen Rest, ich denke zwar nicht immer daran, aber ich sehe mich zusammen mit ihr.«
    Paolo schüttelt den Kopf. »Dich hat’s ziemlich erwischt«, sagt er lächelnd.
    Im gleichen Augenblick öffnet sich langsam die Glastür hinter den Gitterstäben. Ein stocksteifer Beamter, dessen Bauch beinahe aus seinem blauen Hemd platzt, betritt mit gesetzten Schritten den Flur, an dem die Zellen liegen.
    Er bleibt vor unserer stehen, sieht uns an, überprüft etwas in der Akte, die er in der Hand hält, und schaut wieder hoch.
    »Luca Ciardi«, verkündet er und deutet

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