Ich muss dir etwas sagen
dieser Arzt seinerseits die Gemeinschaftspraxis.
Einen Brief zu verfassen und ihn dem oder den Betreffenden zu übergeben ist nur der erste Schritt. Wir sollten uns nun der Situation zuwenden, die danach entsteht. Was geschieht mit dem Brief?
Sie sitzen mit jemandem zusammen. Entweder haben Sie ihm
den Brief gegeben, und er liest ihn, oder Sie lesen ihn vor. Was nun? Nun kommt der wichtigste Abschnitt des gesamten
Prozesses.
Achten Sie auf eine gute Abrundung
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Nachdem solch ein Geständnis gelesen wurde, hat der
Betreffende viele Gefühle und auch Fragen: „Wie kannst du
nur!?” „Warum hast du nicht…?” „Was hast du dir dabei nur
gedacht?” „War dir denn nicht klar, daß…?” Und so weiter und so fort..
Oft ist der andere aufgeregt und durcheinander, so daß Gefühle sich als Fragen äußern und umgekehrt. Hier nun der Schlüssel dazu, wie sich in dieser Phase schlimme Fehler vermeiden
lassen. Man wird Ihnen Fragen stellen, die Sie in Versuchung bringen, das Geschehen herunterzuspielen oder der
Verantwortung aus dem Weg zu gehen. Daher müssen Sie bei
Ihren Antworten auch weiterhin darauf beharren, daß Sie sich für das Ganze verantwortlich fühlen und daß es schlimm war, was Sie getan haben, und daß es Ihnen sehr, sehr leid tut.
Wenn der andere also fragt: „Wie konntest du nur [tun, was du getan hast]?”, dann bedeutet das nicht, daß er an einer Erklärung interessiert ist. Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt, zu erklären, wie einsam Sie sich gefühlt haben oder wie groß Ihr
Schuldenberg war oder daß Sie nicht mit ihm reden konnten. Es ist vielmehr der Moment, zu sagen, wie unendlich leid es Ihnen tut, was Sie getan haben, und daß Sie es nicht hätten tun dürfen.
Wenn es wichtige Fakten gibt, die Ihr Handeln erklären, sollten sie in Ihrem Brief stehen. Ganz egal, wie aufgeregt der andere ist, und egal, wie sehr er Sie bedrängt, Sie sollten nie, nie, nie etwas sagen, was den Inhalt Ihres Briefs ändert oder ihm etwas Wichtiges hinzufügt.
Aber nachdem Sie beteuert haben, wie unendlich leid Ihnen
das Ganze tut, müssen Sie noch zwei andere Aspekte
ansprechen:
Erstens: Was bedeutet Ihr Fehltritt? Das bezieht sich darauf, was man in Zukunft von Ihnen erwarten kann und nicht auf eine Erklärung für Ihren Fehltritt. Wenn Sie Ihren Partner betrogen
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haben, werden Sie beide mit den Folgen Ihres Handelns leben müssen. Aber Ihr Partner wird sicher wissen wollen, ob er
erwarten kann, auch in Zukunft wieder damit oder etwas
Ähnlichem konfrontiert zu werden. Und Sie befinden sich -
offen gesagt nicht gerade in einer Position, das Gegenteil beweisen zu können.
Sie sollten auf jeden Fall klar und deutlich sagen
(vorausgesetzt, das stimmt für Sie), daß Sie es nie wieder tun werden. Die meisten hassen diese Aussage wie die Pest, und weil es sowieso schon schwer genug ist, ein Geständnis zu
machen, fühlt man sich gänzlich wie ein kleines Kind, wenn man auch noch sagen soll: „Ich werde es nie wieder tun.” Aber Sie sollten es trotzdem sagen. Außerdem sollten Sie den
Betreffenden fragen, was Sie für ihn tun können, damit er darauf vertraut, daß Sie es nie wieder tun werden. Er wird darauf wahrscheinlich keine Antwort parat haben oder sagen, daß Sie nichts tun können oder es sich im Laufe der Zeit schon zeigen werde. Aber Sie haben zumindest das Gespräch darüber
angeleiert. Sie können das verlorene Vertrauen nicht an einem einzigen Tag wiederaufbauen, aber der Anfang ist gemacht.
Sie sollten an dieser Stelle Ihre Bereitschaft zeigen, alles Notwendige zu tun, damit die Beziehung wieder gut wird. Ihr Gegenüber weiß vielleicht nicht, was er braucht, aber er wird Ihnen wahrscheinlich auf den Zahn fühlen oder Ihnen eine
Herausforderung stellen, um Ihre Bereitschaft zu prüfen.
Hier liegt allerdings auch die Gefahr der Erniedrigung. Im allgemeinen behandeln wir jemanden, dem wir nicht vertrauen, wie ein Kind. So wird man öfter persönlich gebeten, etwas
Demütigendes zu tun, um das Vertrauen wieder aufzubauen. Als ich damals mein Geständnis machte, verlangte meine Frau von mir, ich solle mit der anderen Frau nicht mehr essen gehen. Und ich reagierte idiotisch, weil ich vor allem die Erniedrigung in ihrer Forderung wahrnahm. Wer war sie, mir zu sagen, mit wem ich essen gehen durfte und mit wem nicht? Ich hätte wissen
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müssen, daß dem, der das Vertrauen wiederherstellen will, fast immer etwas Erniedrigendes abverlangt wird.
Ich will
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