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Ich muss dir etwas sagen

Ich muss dir etwas sagen

Titel: Ich muss dir etwas sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Foster
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Ehemann
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    geheim: Sie war konservativ geworden. Schließlich entschloß sie sich, ihm von ihrer politischen Wandlung zu erzählen, aber sie klang dabei ziemlich defensiv. Ihre Enthüllung kam viel kämpferischer rüber, als sie gewollt hatte. Ihr Mann Jason empfand sie nicht als den Versuch größerer Offenheit, sondern als eine Art Kriegserklärung, was die Beziehung leider
    vergiftete.

    Das Drehbuch für die Enthüllung einer persönlichen
    Information

    Wir wollen uns zunächst einem Hindernis zuwenden, das Sie
    überwinden müssen. Jeder, der eine nicht völlig unpersönliche Beziehung zu jemand anderem pflegen, erwartet, daß dieser ihm dann und wann Dinge über sich erzählt, die ihm wichtig sind.
    Wenn Sie zum Beispiel an die Universität gehen und
    Freundschaft mit jemandem schließen, würde es Sie sicherlich verletzen, falls er seine Homosexualität vor Ihnen verborgen hielte. Wenn Sie über dreißig sind und ein Rendezvous haben, wären Sie wahrscheinlich ärgerlich darüber, wenn der Mann
    Ihnen seine Scheidung verheimlichte.
    Das Problem ist allerdings, daß Menschen über viele Dinge, über die sie gerne Bescheid wüßten, selbst nur ungern reden.
    Deshalb hält man sich fast instinktiv zurück, bevor man mit schwerwiegenderen Tatsachen herausrückt. Und genau hier liegt ein wichtiges Hindernis. Statt die Sache sofort anzusprechen, wartet man erst einmal ab, was auch bedeutet, den Ärger mit der betreffenden Person - es ihr nämlich nicht eher gesagt zu haben -
    quasi vorzuprogrammieren. Die Zögerlichkeit kann allerdings auch darauf hinweisen, daß man vermutet, der andere würde
    sich über das aufregen, was man zu sagen hat. Nach der
    Enthüllung wird man womöglich mit dem Vorwurf konfrontiert:
    „Das ist ja unglaublich. Warum hast du mir das nicht schon
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    früher gesagt?”
    Wir stehen also damit vor der Aufgabe, unser Gegenüber dazu zu bewegen, die Enthüllung zu akzeptieren, ohne sich darüber aufzuregen, daß wir es nicht eher erzählt haben.

    Einen Zeitpunkt verabreden

    Sie sorgen wie bekannt dafür, ungestört miteinander reden zu können. Es hat sich gezeigt, daß es in dieser Sache nicht
    notwendig ist, zuvor einen Zeitpunkt zu verabreden, da man eigentlich davon ausgeht, daß solche Wahrheiten spontan
    geäußert werden. Sorgen Sie jedoch für genügend Zeit, damit der andere nicht das Gefühl haben muß, Sie ließen ihn mit der Sache sitzen. Wenn keine Zeit für eine Reaktion oder ein
    klärendes Gespräch ist, weckt dies den Verdacht, daß man nur etwas abladen wollte.

    Stecken Sie den Rahmen

    Auf eine Frage müssen Sie von Anfang an gefaßt sein: „Warum hast du mir das nicht schon eher gesagt?” Am besten nehmen Sie diese Frage also vorweg: „Ich möchte dir etwas über mich erzählen. Ich weiß, daß ich es dir schon eher hätte sagen sollen, und ich wünschte, ich hätte das getan. Ich will mich nicht dafür entschuldigen, auf den richtigen Zeitpunkt gewartet zu haben.
    Ich habe befürchtet, daß diese Sache ein Problem für dich sein könnte, und ich wollte unsere Beziehung nicht in Gefahr
    bringen.” Geben Sie einfach zu, daß es ein Fehler war, nicht eher darüber zu reden, und entschuldigen Sie sich nicht. Auf keinen Fall sollten Sie Ihrem Gegenüber die Schuld zuschieben -
    „Du regst dich immer so auf, wenn ich dir solche Sachen
    erzähle” - auch dann nicht, wenn es zutrifft.
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    Äußern Sie anschließend Ihre Wünsche. Sie könnten
    beispielsweise sagen: „Ich wünsche mir sehnlichst, daß sich auch in Zukunft zwischen uns nichts ändert. Ich möchte, daß du diese Information über mich so nimmst, wie sie ist. Ich bin immer noch derselbe Mensch wie zuvor.”
    Beachten Sie, daß Sie auch bei dieser Wahrheit genau wissen sollten, was Sie mit Ihrer Enthüllung erreichen möchten.
    Ähnlich wie bei einem Zeitungsbericht, ist die Schlagzeile essentiell, denn sie ruft die erste Reaktion hervor. Sie brauchen somit eine recht gute Vorstellung davon, welche Reaktion Sie hervorrufen möchten. Sagen Sie der betreffenden Person doch einfach, was Sie sich wünschen, beispielsweise, daß Ihre
    Enthüllung nichts zwischen ihnen ändert oder aber etwas ganz Bestimmtes.

    Die Wahrheit erzählen

    Nun ist Ihr Gegenüber natürlich gespannt, was Sie zu sagen haben, und es ist an der Zeit, den Vorhang zu lüften und die Wahrheit zu enthüllen. Viele Menschen machen den Fehler (wie Kim), ihre Wahrheit herunterzuspielen nach dem Motto: Das ist wirklich keine große

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