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Ich muss Sie küssen, Miss Dove

Titel: Ich muss Sie küssen, Miss Dove Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Lee
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eine Mittagsgesellschaft ordnungsgemäß ausrichtete, war genau das Zeug, das er von Miss Dove in ihrer Kolumne erwartet hatte. Kein sehr hilfreicher Beitrag, Lord Barringer vor seinem bevorstehenden Untergang zu bewahren. Schon sehr bald würden er und der Earl zu einer vernünftigen Einigung über den Preis der Zeitung kommen. Vierzehn Tage, dachte Harry, während er nach unten ging. Höchstens einen Monat.
    „Ihr wollt wegen Tafelleinen bis nach Chelsea fahren?", hörte er seine Mutter sagen, als er das Esszimmer betrat. „Ich fasse es nicht. Guten Morgen, mein Lieber."
    „Guten Morgen, Mama." Harry küsste seine Mutter auf die Wange. „Guten Morgen, die Damen." Er verneigte sich und bemerkte amüsiert, dass Lady Felicity ein leidenschaftliches Interesse für Zeitungen entwickelt zu haben schien, denn sie las gerade in einer.
    „Du bist heute guter Laune, Harry", stellte Diana fest, als er zur Anrichte trat.
    „Sollte ich das nicht sein?" Er nahm sich Nierchen, Speck und Toast.
    „Vor ein paar Tagen warst du es nicht", erinnerte seine älteste Schwester ihn. „Doch heute scheinst du dich mit dem Verlust deiner Sekretärin recht gut abgefunden zu haben."
    Seine Großmutter schaltete sich ein, ehe er noch zu Wort kommen konnte. „Harry, ich kann gar nicht glauben, dass Miss Dove gekündigt hat." Seufzend schüttelte sie den Kopf. „Ich fürchte, jetzt wirst du nie wieder pünktlich sein."
    „Mach dir keine Sorgen, Grandma. Ich habe Miss Dove nicht verloren." Er nahm am Kopfende des Tisches Platz. „Sie ist nur vorübergehend abwesend, das ist alles."
    „Nur du würdest eine Kündigung als vorübergehende Abwesenheit bezeichnen", meinte Vivian lachend. „Du bist ein unverbesserlicher Optimist, Harry."
    „Warum Chelsea?", fragte Louisa und kam wieder auf das Thema, das sie bei Harrys Eintreten besprochen hatten. „Gibt es da ein bestimmtes Geschäft, das sie bevorzugt?"
    Felicity hob die Zeitung an, überflog kurz die Seite und nickte dann. Sie räusperte sich und las den anderen vor. „,Wenn man feines Tafelleinen sucht, ist Maxwell's in Chelsea eine ausgezeichnete Adresse. Das irische Leinen dort ist von unübertroffener Qualität, und diejenigen, die etwas sparsamer haushalten müssen, können sicher sein, dass die Preise bei Maxwell's durchaus erschwinglich sind."`
    „Lass mich mal sehen." Louisa nahm ihr goldgerahmtes Lorgnon zur Hand und ließ sich von Felicity die Zeitung geben. „Hmm Sie sagt, als Tischdekoration für eine Mittagsgesellschaft sind elfenbeinfarbenes oder weißes Leinen gleichermaßen geeignet."
    Harry hielt im Essen inne. „Lest ihr die Social Gazette ?"
    „Ja, mein Lieber", bestätigte Louisa ohne aufzublicken. „Hier schreibt eine Frau namens Bartleby. Felicity wollte wissen, welche Zeitung dein Interesse so geweckt hat, dass Jackson sie dir eigens nach oben bringen musste. Ich hätte allerdings nie gedacht, dass du dich für Mittagsgesellschaften und Geschäfte interessierst, in denen man Tafelleinen kaufen kann. Hier ... als Blumenschmuck bevorzugt sie Orchideen, was ich mir reizend vorstelle — duftlose, natürlich ... und Platzkartenhalter aus Papier in Form von rosa Flamingos? Wie bezaubernd."
    Bezaubernd hätte Harry das nun nicht genannt. Wohl eher vollkommen überflüssig.
    „Das ist Origami, wie sie sagt", fuhr seine Mutter fort. „Eine Kunst aus Japan. ,Origami ist die Kunst, Papier zu Tieren oder Blumen zu falten, was der Gastgeberin eine Fülle an Möglichkeiten für die Tischdekoration verschafft", trug sie vor. „,Zum krönenden Abschluss kann die Gastgeberin jedem Gast so ein Origami-Dekorationsstück als Abschiedsgeschenk mitgeben."
    „Was für eine einzigartige Idee", bemerkte Vivian. „Und sehr raffiniert."
    Das rief zustimmendes Murmeln und Nicken bei den anwesenden Damen hervor, und Harry verspürte ein leicht flaues Gefühl im Magen. „Ihr nehmt diese Frau doch wohl nicht ernst, oder?"
    „Eine Mittagsgesellschaft oder irgendeine andere Festivität zu geben ist eine äußerst ernsthafte Angelegenheit, lieber Harry." Seine Mutter blätterte um, um den Rest von Miss Doves Kolumne zu lesen. „Ein gelungenes Fest kann die Gastgeberin zur Lichtgestalt der Saison werden lassen."
    „Irgendwie habe ich da so meine Zweifel, ob rosa Papierflamingos einen Einfluss auf den gesellschaftlichen Status einer Gastgeberin haben können", wandte Harry ein.
    „Aber so etwas kann sehr wichtig sein, Lord Marlowe", teilte Lady Felicity ihm mit. „Da mein Vater

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