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Ich schau dir zu: Roman (German Edition)

Ich schau dir zu: Roman (German Edition)

Titel: Ich schau dir zu: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paule Angélique
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einsetzen. Ich lerne gerade, dass geschenkte und akzeptierte Lust die Eigeninitiative antreibt. Ich ziehe die Vorhaut über die Eichel, kneife mit Daumen und Zeigefinger fest zu, so fest, dass ich den Schwanz handhaben kann. Wie ein Spielzeug.
    »Ja«, flüstert er, »stärker! Noch stärker.«
    Ich habe keine Angst mehr, ihm wehzutun. Sein Gesichtsausdruck sagt alles. Meine Bewegungen sind präzise, genau nach seinem immer stärker verzerrten Gesicht ausgerichtet. Der Schwanz hört nicht auf zu vibrieren. Er pendelt richtiggehend. Der Mann, der bebend vor mir steht, hat die Serviette um den Hals gebunden und die Unterhose auf halbmast hängen. Das Eiweiß trieft zwischen meinen Beinen heraus. Ich ziehe ihn zu mir und drücke seinen Mund darauf.
    »Wir wollen doch nichts verschwenden, Phébus. Bringen Sie zu Ende, was Sie begonnen haben!«
    Ich bin so angespannt, dass die erste leichte Berührung mich schon befriedigt.
    »Man könnte meinen, du fändest Gefallen daran.« (Harry keucht. Ich höre ihn deutlich atmen.) »Ich spritze jetzt ab«, flüstert er.
    Zwei Männer gleichzeitig zu befriedigen, ohne ihnen meinen Körper hinzugeben, verschafft mir ein ganz neues Machtgefühl.



 
     
    S eit einer guten halben Stunde redet Phébus. Er stellt Fragen, will Einzelheiten aus meiner Kindheit wissen. Natürlich nichts ausgesprochen Intimes. Das erlaubt unsere Beziehung nicht. Ich habe das Gefühl, wir wären zwei Menschen, die zufällig im Flugzeug nebeneinandersitzen oder sich im Foyer eines Hotels getroffen haben und sich unterhalten, um sich die Zeit zu vertreiben. Schon am Anfang war ich enttäuscht, dass er mit leeren Händen gekommen ist. Auch Harry muss enttäuscht sein. Er hat bislang kein Wort gesagt. Oder vielleicht vertraut er auch darauf, dass etwas geschieht. Bei diesen Treffen gibt es keine zeitliche Begrenzung. Ein jeder kann ihnen nach Belieben ein Ende machen. Man kann daraus ableiten, dass ich mich in Geduld übe. Getestet zu werden und Fragen zu beantworten, ist ein Teil von mir.
    »Sie haben Glück, dass Sie schon früh viel gereist sind. Globetrotter haben eine spezielle Art, auf dieser Welt zu leben. Ich würde sagen, sie haben die Fähigkeit, sich loszulösen und im Hintergrund zu halten, während sie sich gleichzeitig überall anpassen. Ich bin erst spät auf Reisen gegangen. Ein Aufbruch reißt mich aus mir selbst heraus. Ich fürchte mich, ich bin unglücklich. Erst wenn ich einen Fuß auf fremde Erde setze, beginne ich wieder zu atmen.«
    Er hält kurz inne, starrt zerstreut auf unsere Konterfeis im Spiegel, dann fährt er fort:
    »Hierherzukommen ist für mich ähnlich. Wenn ich in Bezug auf Pünktlichkeit nicht so gewissenhaft wäre, hätte ich gekniffen, als ich ins Auto gestiegen bin, um Sie zu besuchen, Ysé. (Bei der Erwähnung meines Namens hebe ich den Kopf; mir scheint, ich hätte aufmerksamer zugehört, als ich ihn nicht angesehen habe.) Stellen Sie Ihre Beine wieder nebeneinander, ich spüre, dass Sie verlegen sind. Vielleicht rede ich zu viel. Und Sie sagen gar nichts. Eigentlich mag ich es, dass Sie nicht geschwätzig sind. Die Mädchen, mit denen ich bis vor Kurzem Umgang hatte, hatten immer etwas zu erzählen. Sie glaubten, dass ihr Geschnatter Teil des Vertrags sei. Für viele Leute ist es der Weg zum Glück, wenn sie lärmen. Entspannen Sie sich bitte. In diesem schwarzen Kleid sehen Sie hinreißend aus. Ihr Haar verschmilzt fast damit. Ich habe heute Nacht davon geträumt. Es flatterte im Wind wie ein Flachsfeld. Erst war ich nur ein winziger Punkt in den Kulissen, der Ihrem Haar nachlief. Je mehr ich glaubte, mich zu nähern, desto größer, unendlich, wurde die Entfernung. Bald wäre es aus meiner Sicht verschwunden, und der Schmerz überkam mich. Dann hat der Wind nachgelassen. Ich habe mich hingelegt, um Luft zu schnappen. Weit über mir breitete es sich aus und bildete ein riesiges Laken. Ich umwickelte mich damit, es war wie Seide auf meinem Körper. Ich wünschte, darin gefangen zu sein. Das habe ich laut gesagt. Ihr Haar strich über meine Schultern, meinen Oberkörper. Ich sah, wie es über meinen Bauch wallte, meine Leisten streichelte. Ich wünschte mir, Sie würden noch weiter herabsteigen. Sie haben es getan: Ihre Haarpracht war wie ein Kokon genau dort, wo ich es mir erhofft hatte. Eine heiße schwarze Larve, die mich fest umschloss. Ich wollte, es wäre ewig so.«
    Phébus schweigt kurz, ehe er hinzufügt:
    »Danke, Ysé, dass Sie sich mir offenbaren.«
    Bei

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