Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich schau dir zu: Roman (German Edition)

Ich schau dir zu: Roman (German Edition)

Titel: Ich schau dir zu: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paule Angélique
Vom Netzwerk:
auch zu Ihnen dringen, wenn ich mich nur ein wenig vorbeugen würde. Unter dem luftigen Stoff vermuten Sie kleine nackte Brüste, die Warzen leicht zusammengezogen. Rosa oder braun? Sicherlich dunkel wie mein Mund, den Sie ohne Weiteres betrachten können, ohne dass es auffällt. Sie bemerken meine Sandalen, auch sie rot, meine nackten Füße, meine Knöchel. Im Geiste wandert Ihr Blick meine Beine hinauf. Dorthin, wo die Haut am zartesten ist. Sie stellen sich das dunkle Vlies vor, die kleine Schwester des Kopfhaars. Das tintenschwarze Dickicht unter dem Slip. Oder eher den leicht gewölbten Hügel, glatt, unbehaart. Vor Ihrem inneren Auge sehen Sie die anderen Lippen, die malvenfarbenen. Den Spalt. Die Feuchtigkeit in diesem Spalt aufgrund der Hitze. Sie wollen daran riechen. Mit Ihren Fingern diese Glut schöpfen.
    Ich sage nichts mehr. Gerade eben habe ich angefangen, feucht zu werden. So feucht, dass ich fürchte, es nicht verbergen zu können. Ich ändere meine Sitzhaltung. Überkreuze die Beine. Es wird noch schlimmer. Ich betrachte Ihre Finger, genauer gesagt, den Mittelfinger, der am tiefsten in mich eindringen würde. Der am geschicktesten darin ist, den Schacht zu erkunden. Und dann den Zeigefinger, der mitspielen, die Klitoris finden, einen glitschigen Kreis darum herum ziehen würde. Um mich zu erregen, mich ungeduldig zu machen. Dieser Finger würde auf dem Knöpfchen verweilen, es reiben. Ich schlucke meinen Speichel hinunter. Ich höre Ihnen nicht mehr zu. Ich bin in meinem Bauch. Meine Hand drückt heimlich darauf. Knapp unterhalb des Nabels. Um mich zu beruhigen. Ihre Stimme dringt nur gedämpft zu mir. Ich will Ihnen meine Zunge in den Mund stecken. Ich will mich auf die Tischkante setzen. Jetzt, hier. Mich weit öffnen, mich mit beiden Händen spreizen, entblößen, was aus mir herausfließt, ohne dass ich etwas dagegen tun könnte. Der Stoff unter mir wird klebrig. Ihr Gesicht genau im Rahmen des klaffenden Dreiecks, Sie beugen sich vor. Ich sehe deutlich Ihre Zunge, die sich einen Weg bahnt, in mich eindringt, hinaufwandert, an dem erigierten Knopf lutscht. Mein Teil ist hart, rot, geschwollen wie das Glied eines Mannes. Ihre Lippen schließen sich darum, saugen und halten dann einen Augenblick inne. Nur einen Augenblick, aber lange genug, dass ich den Verstand verlieren könnte. Sie heben den Blick zu mir. Ihr Gesicht glänzt von meinem Saft. Ich werde dieses ganze Gesicht ablecken. Lassen Sie mich nicht los. Nicht jetzt. Ich kann nicht mehr. Meine Hand an Ihrem Nacken, ich ziehe Sie wieder an mich. Meine Bewegung ist brüsk, fast grob. Sie sind bereit, mein Verlangen zu befriedigen. Während ich so tun muss, als würde ich weiterhin aufmerksam zuhören, überkommt es mich noch heftiger.
    Schnell nehmen Sie einen letzten Schluck von Ihrem kalten Kaffee. Sie verabschieden sich. Vielleicht haben Sie mich durchschaut. Sie lassen sich nichts anmerken. Ich bleibe sitzen, schweige.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ja, ja, es ist wohl nur diese Hitze.«
    »Gut. Denken Sie noch einmal über das nach, was wir besprochen haben. Ich lasse Ihnen den Entwurf hier. Wenn Sie wollen, können Sie auch andere Vorschläge machen, dann sehen wir uns in zwei Wochen wieder. Abgemacht?«
    Ich nicke.
    Wenn Sie nur wüssten!
    Ich weiß gleich, dass diese Frau mich erregt. Als ich ins Café komme, suche ich sie mit den Augen. Wir sind uns noch nie begegnet. Haben nur telefoniert und uns hier verabredet. Ich sehe sie von Weitem. Sie liest ein Buch, ihre langen Haare verdecken ihr Profil. Ihr enganliegendes rotes Kleid, ihre Sandalen – das wird mir erst danach auffallen.
    »Harry Blin. Ich glaube, wir sind verabredet. Entschuldigen Sie die Verspätung.«
    »Macht nichts. Ich habe immer etwas dabei, um mir die Wartezeit zu verkürzen.«
    Ihre Stimme ist tief und melodisch. Passt zu ihrer eleganten Erscheinung. Die mich anspricht und dabei etwas Undefinierbares durchscheinen lässt, etwas Distanziertes und Sexualisiertes zugleich. Sie hebt den Kopf, doch ich kann ihre Herkunft nicht gleich einordnen. Halb indisch? Mit chinesischem Blut? Sie nicht anzuschauen, anzustarren, zumindest nicht gleich, erfordert einige Konzentration. Ich setze mich neben sie auf die Bank. So kann man die Unterlagen bequemer zusammen durchgehen. Ein gerechtfertigter Trick, der sogleich belohnt wird. Es ist heiß. Sie verströmt einen leichten Geruch, duftet ein wenig nach Ambra. Auf ihrer nackten Schulter liegt ein kaum wahrnehmbarer feuchter Film.

Weitere Kostenlose Bücher