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Ich schenk dir was von Tiffany's

Ich schenk dir was von Tiffany's

Titel: Ich schenk dir was von Tiffany's Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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wandte sie sich wieder Ethan zu. «Gut, das sind dann vielleicht etwas andere Voraussetzungen. Ich meine, so was macht in Manhattan ja niemand.» Verwundert schüttelte sie den Kopf. Ethans Schultern entspannten sich ein wenig, als sie nun schwieg, während sie offensichtlich nachdachte. «Also, weil Sie es auf sich genommen haben, dem Mann zu helfen, befinden wir uns hier wohl in einer Grauzone. Vielleicht könnten wir Ihnen ausnahmsweise einen Besuch gestatten – aber selbstverständlich nur unter Aufsicht.»
    Ethan ließ sich seine Freude nicht anmerken. «Da wäre ich Ihnen wirklich sehr dankbar.»
    «Und nein, meine liebe Molly, ich bin nicht auf der Suche nach einer freiwilligen Begleiterin für den Herrn», sagte sie scharf zu ihrer Kollegin, die schon hoffnungsvoll von ihrem Platz aufgestanden war. «Wissen Sie was? Kümmern Sie sich doch ein bisschen um die junge Dame hier, und ich hole jemanden, der Mr. Greene zu unserem Patienten bringt.»
    «Klar», erwiderte Molly. «Ist es in Ordnung, wenn ich ihr eine Limo und einen Happen zu essen besorge?», fragte sie Ethan.
    «Ja, was immer sie möchte», antwortete er. «Bist du einverstanden, Mäuschen?»
    Daisy nickte, und gleich darauf wurde Ethan von einem Pfleger zu dem Zimmer gebracht, in dem sich, wie er hoffte, der Gesuchte befand.
    Schon als er den Kopf durch die Tür streckte, konnte er erleichtert feststellen, dass es sich bei dem Patienten im Bett tatsächlich um denselben Mann handelte, dem er vor ein paar Tagen geholfen hatte. Ethan atmete auf. Erst jetzt merkte er, dass er die Luft angehalten hatte.
    Endlich!
    «Kann ich mit ihm sprechen?», fragte er den Pfleger.
    «Leider nicht. Seit er eingeliefert wurde, war er nur hin und wieder bei Bewusstsein. Das liegt zum größten Teil an den Medikamenten, aber er hat auch ganz schön was abgekriegt.»
    Mist. Damit hatte Ethan nicht gerechnet. Aber immerhin, es war der richtige Mann – und das hieß, dass seine eigene Tiffany’s-Tüte sich zwischen dessen Einkäufen befinden musste. Und da der Verunglückte immer noch ganz weggetreten war, bestand wenigstens die Chance, dass er von der Verwechslung bisher nichts mitbekommen hatte.
    Im Moment konnte Ethan also nichts tun, als abzuwarten, bis der Patient aufwachte. Dann würden sie miteinander sprechen, alles klären, und bald würde er mit Daisy und Vanessa wieder auf dem Weg nach London sein. Aber vorher wollte er darauf bestehen, dass sie sich noch einmal um das Weihnachtsbäumchen in ihrem Hotelzimmer versammelten. Dann wollte er endlich vor Vanessa niederknien und ihr einen Heiratsantrag machen, genau so, wie er es ursprünglich vorgehabt hatte. Wunderbar!
    Und dann, bei ihrem letzten Abendessen in New York, würden sie zusammen über die Ereignisse der letzten Tage lachen und über das neue Leben sprechen, das sie zu dritt aufbauen wollten. Als er sich das alles so ausmalte, musste Ethan sich fast zusammenreißen, um den verletzten Mann nicht mit Gewalt wachzurütteln.
    Zehn Minuten später rief Vanessa an. Ethan wartete vor dem Zimmer des Mannes – wie er inzwischen erfahren hatte, hieß er Gary Knowles – auf dem Flur. Als er Vanessas Nummer auf dem Display sah, ließ er erst mal seine Mailbox drangehen. Vermutlich hatte sie ihre Einkäufe beendet und wollte nun wissen, wo er und Daisy blieben, und er musste sich eine plausible Geschichte zurechtlegen. «Hallo, Schatz», sagte er dann, als er sie zurückrief. Er gab sich alle Mühe, ganz locker zu klingen.
    «Hallo, wo steckt ihr beiden denn?»
    «Wir sind gerade unten am Battery Park», log er. «Ich habe Daisy mit auf die Fähre nach Staten Island genommen, weil ich ihr die Skyline vom Wasser aus zeigen wollte.» Ethan ekelte sich vor sich selbst, weil er Vanessa so unverfroren anlog. Aber was blieb ihm anderes übrig? «Aber wir sind jetzt fast so weit, und in einer Stunde oder so müssten wir zurück sein, je nachdem, wie der Verkehr ist.»
    «Schön, super. Dann sehen wir uns also im Hotel?» Vanessa klang angespannt, und das war ja auch kein Wunder. Er war in den letzten Tagen so zerstreut und heimlichtuerisch gewesen, dass sie garantiert etwas gemerkt hatte. Jetzt musste er wirklich sehen, dass sie bald ins Hotel zurückfuhren. Wenn Knowles noch länger bewusstlos blieb, hatte es ohnehin keinen Sinn, länger hier herumzuhängen, und Daisy wurde sicherlich auch schon ungeduldig.
    Ethan beschloss, seine Glückssträhne zu nutzen und sich nach Einzelheiten über den geheimnisvollen

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