Ich schenk dir was von Tiffany's
beiden noch mal für Ihre Hilfe», sagte er verlegen.
«Gern», erwiderte Kim, und Molly grinste. «Ich gebe die Nachricht an Rachel weiter. Es war schön, Sie kennenzulernen – und dich auch, Daisy.»
«Ja, danke, dass Sie uns geholfen haben», erwiderte Daisy mit einem Lächeln.
Auf der Taxifahrt zum Plaza grübelte Ethan über die verzwickte Situation nach.
«Daddy, ist alles in Ordnung?», fragte Daisy nach einer Weile.
«Alles gut, Schätzchen, ich denke bloß gerade über unseren Rückflug nach», behauptete er. Er wollte sie nicht noch mehr beunruhigen. «Ich überlege, ob wir vielleicht etwas länger bleiben sollten, einfach für den Fall, dass wir doch noch länger brauchen, um unser Problem zu lösen.»
Ihre Miene hellte sich auf. «Geht das denn?»
«Klar.» Er konnte New York doch nicht verlassen, ohne alles geklärt zu haben. Ein verlängerter Aufenthalt würde natürlich ein paar Pfund extra kosten, aber das war ja kein Weltuntergang, wenn man bedachte, was auf dem Spiel stand. «Wäre dir das recht? Ein oder zwei Tage länger könnten wir uns wohl leisten, und solange wir zu Silvester zurück sind …»
«Juhu! Können wir dann auch noch mal zu
Toys ”R” Us
am Times Square? Als wir da waren, haben wir gar nicht viel gesehen.»
«Natürlich, Mäuschen, wir können alles machen, was du möchtest», antwortete Ethan geistesabwesend.
Was würde Vanessa wohl davon halten? Und wie sollte er ihr seine plötzliche Entscheidung, länger im Big Apple zu bleiben, begreiflich machen? Er musste sich etwas wirklich Gutes einfallen lassen. Vielleicht würde er ihr sagen, dass er in letzter Minute noch Karten für eine Broadway-Show ergattert hatte? «Mal schauen, was sich machen lässt. Jetzt wollen wir erst mal zurück ins Hotel und uns mit Vanessa treffen. Ich warte ab, bis diese Rachel anruft. Allerdings muss ich mir dann vielleicht wieder einen Grund ausdenken, warum ich … plötzlich weg muss. Kannst du mir folgen?»
Daisy nickte. «Na klar. Vanessa darf nicht merken, was wir machen und was mit dem Ring passiert ist.»
«Kluges Mädchen», sagte Ethan und fuhr ihr übers Gesicht. Gleichzeitig quälten ihn wieder Schuldgefühle, weil er seine achtjährige Tochter zum Schwindeln nötigte.
Daisy sah ihn an. «Du musst Handschuhe anziehen, Dad. Deine Hände sind ja eiskalt.»
***
«Na, ich muss schon sagen … Plötzlich kreuzen hier scharenweise traumhafte Typen auf, und alles Ihretwegen», rief Kim, als Rachel auf die Station zurückkehrte.
«Was?»
«Na, in Zimmer 303 haben Sie Ihren blonden Adonis liegen, und eben gerade hat noch so ein Traumprinz Ihnen seine Telefonnummer dagelassen. Sieht aus wie Michael Bublé. An Ihrer Stelle würde ich den auf jeden Fall anrufen.»
«Ich verstehe nur Bahnhof», sagte Rachel verwirrt.
Kim lachte los. «Tut mir leid, ich konnte nicht anders. Aber ganz im Ernst, Sie werden es nicht glauben: Eben war der Mann, der Gary nach seinem Unfall geholfen hat, mit seiner kleinen Tochter hier. Mr. Greene, er hat bei ihm gewartet, bis der Krankenwagen kam.»
«Wirklich?» Rachel hatte von diesem barmherzigen Samariter gehört und war jetzt doppelt beeindruckt, dass er auch noch Garys Aufenthaltsort herausgefunden und sich nach ihm erkundigt hatte. «Wie hat er uns denn gefunden?»
«Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass er ein Wahnsinnstyp ist, und seine Kleine ist ein total süßer Knopf.»
Rachel runzelte die Stirn. «Und ich soll ihn anrufen? Warum denn? Sie haben ihm doch bestimmt gesagt, dass Gary wieder auf die Beine kommt.»
«Klar, aber er hat am Unfallort anscheinend irgendwas verloren, und er wollte hören, ob Sie etwas davon wissen. Und sich natürlich auch nach Gary erkundigen. Ehrlich, Sie sollten ihn wirklich anrufen.»
Rachel war verwirrt. «Gut, das mache ich, dann kann ich mich auch gleich bei ihm bedanken. Aber wenn er etwas verloren hat – keine Ahnung, wie und wo ich ihm da helfen kann.»
«Na ja», sagte Kim mit einem Achselzucken, «vermutlich nur in New York.»
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Kapitel 8
Es war Abend, und Ethan, Vanessa und Daisy machten den Times Square unsicher. Sie durchstöberten gerade den M&M-Laden, als der Anruf kam. Ethan holte sein Handy aus der Tasche, und da er die Nummer auf dem Display nicht kannte, dachte er sich, dass es Rachel sein musste. Perfekt.
Er war froh, dass er der knallbunten Welt grinsender Schokolinsen ein Weilchen entkommen konnte.
«Hallo?» Er bemühte sich, gelassen zu klingen, aber seine Hände
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