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Ich schenk dir was von Tiffany's

Ich schenk dir was von Tiffany's

Titel: Ich schenk dir was von Tiffany's Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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fertig, wie wir verabredet hatten.»
    «Ach so.» Sofort fühlte Ethan sich ertappt.
    «Ich habe dich auf dem Handy angerufen, um zu fragen, wie lange du noch brauchst, aber du bist nicht drangegangen.»
    Tatsächlich zeigte sein Handy einen verpassten Anruf an. «Wahrscheinlich habe ich den Vibrationsalarm nicht bemerkt. Ich hab mich mit Brian zu einem Glas Wein getroffen.»
    «Ein Glas? Du riechst eher nach ein paar Gläsern», sagte Vanessa. Trotz des Lächelns konnte sie ihren Ärger kaum verbergen.
    «Das tut mir wirklich leid. Ich war sicher, dass wir sieben gesagt hatten.»
    «Schon gut, Dad. Wir haben etwas für dich aufgehoben.» Aber Ethan hörte Daisy kaum. Er betrachtete die Bilder von der Reise, die auf der Frühstückstheke ausgebreitet lagen. «Ich habe Vanessa gezeigt, wo sie auf diesem Bild drauf ist», erklärte Daisy.
    «Ja, schön, dass ich überhaupt auf einem drauf bin.» Vanessa lachte, aber Ethan entging ihr gereizter Tonfall nicht. Sie spülte ihren Teller ab und stellte ihn in den Geschirrspüler. «Deine Lieblingserinnerungen an unsere Reise – du solltest sie in ein Album einkleben, Daisy. Und das Bild von dir auch, Ethan.» Ihre Worte klangen aufrichtig genug, um Daisy zu beschwichtigen, aber Ethan spürte, dass sie unglücklich war. «Das Bild, auf dem ihr Kekse esst, ist schön», sagte sie und hob wie nebenbei das Bild von ihrem Treffen mit Rachel hoch. «Das muss die Agentin sein, mit der du dich getroffen hast.»
    «Ja.» Ethan nickte zurückhaltend.
    «Das war die beste Reise, die wir je gemacht haben, oder?», sagte Daisy, und Ethan ergriff die Gelegenheit, das Thema zu wechseln.
    «Auf jeden Fall. Besonders, weil es deine erste richtige Reise war, Schätzchen. Aber nicht die letzte. Wir drei werden noch viele Reisen zusammen machen», sagte er mit Nachdruck. «Vielleicht möchte Vanessa ja nächstes Mal das Ziel aussuchen.» Er wartete auf ihre Zustimmung.
    «Vielleicht», erwiderte sie knapp. «Bist du schon fertig, Daisy? Du hast aber nicht viel gegessen.»
    «Aber jetzt esse ich noch was. Ich wollte nur auf Dad warten.»
    Ethan half ihr auf den Hocker, warf Vanessa einen verlegenen Blick zu und zuckte die Schultern. Dann stellte er Daisys Teller und sein Essen in die Mikrowelle und setzte sich. Vanessa hantierte weiter in der Küche, wischte die Arbeitsplatte ab und stellte Geschirr in die Spülmaschine.
    «Lass doch stehen, ich mach das nachher», sagte Ethan. «Komm und setz dich zu uns.» Er streichelte ihr sanft den Arm. «Im Gefrierschrank ist Schokoladeneis zum Nachtisch. Es tut mir wirklich leid, dass ich mich verspätet habe.»
    Endlich sah sie ihn an. «Nein, esst ihr beiden nur. Ich denke, ich fahre nach Hause. Morgen früh will ich gleich loslegen. Ich muss einiges aufarbeiten.»
    «Nein, bitte bleib doch hier. Ich habe mich wirklich auf einen schönen Abend gefreut, nur wir drei.» Ethan legte seine Gabel hin und ergriff Vanessas Hände.
    «Ethan …» Vanessa schaute ihm in die Augen. «Heute nicht. Tut mir leid.» Sie löste sich aus seinem Griff und nahm ihre Handtasche. «Gute Nacht, Daisy», sagte sie, strich dem Mädchen über den Kopf und drückte ihr einen Kuss auf die Locken.
    «Nacht», antwortete Daisy, ganz auf ihr Essen konzentriert.
    Ethan sprang auf, um Vanessa zur Tür zu begleiten. Sie eilte vor ihm her durch den Flur, und erst als sie nach ihrem Mantel griff, gelang es ihm, an ihr vorbeizuschlüpfen und sich vor die Haustür zu stellen. Er nahm ihr Gesicht in die Hände und schaute sie forschend an. «Es tut mir leid. Ich weiß, dass du böse auf mich bist, und ich weiß auch, dass ich in den letzten Tagen etwas … seltsam war. Aber das hat nichts mit dir zu tun, ehrlich nicht. Du bist wunderbar. Ich liebe dich, und Daisy liebt dich auch. Wir sind doch ein Team, wir drei, oder nicht?»
    «Dad, gleich kommt
Findet Nemo
! Wollen wir das gucken?», rief Daisy aus der Küche.
    Vanessa schloss die Augen und presste die Lippen zusammen.
    «Sofort», rief Ethan genervt zurück. «Hör mal», wandte er sich wieder an Vanessa, «ich rufe dich morgen Vormittag an. Daisy geht zu Tanya, da könnten wir doch zusammen zu Mittag essen, nur wir beide. Das heißt, wenn du Zeit dazu hast.»
    Nach kurzem Zögern nickte Vanessa. «Ja, das wäre schön.» Sie wandte sich zum Gehen. Ethan hörte, wie ihre Schritte sich auf dem Weg durch den Vorgarten entfernten, als Daisy auch schon aus der Küche kam, um ihn zu holen.

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Kapitel 14
    Um sieben

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