Ich schenk dir was von Tiffany's
eigentlich absichtlich?»
Terri zuckte die Achseln. «Jedem das Seine, oder? Bloß weil du und ich hoffnungslose Fälle sind, was Beziehungen angeht, müssen wir doch bei anderen nicht so zynisch sein.»
«Da sprich aber bitte nur für dich selbst, Süße. Ich weiß, dass Bernard und ich manchmal wie Hund und Katze sind, aber im Moment haben wir eine richtig gute Phase.»
«Die dauert höchstens eine Woche, so wie ich euch kenne.»
«Also, ich verrate dir, dass er für unseren freien Tag morgen etwas ganz Besonderes plant, und … Oh, wo wir gerade davon sprechen …» Justin griff in seine Tasche. «… diese beiden Anrufe kamen vorhin, als ihr euch gerade chic gemacht habt, du und Rachel. Einer ist vom Steuerberater. Er hat irgendwas von einer Mehrwertsteuerrückzahlung am Ende des Jahres gefaselt.» Justin schüttelte den Kopf. «Frag mich nicht, du weißt ja, dass das für mich ein Buch mit sieben Siegeln ist. Die andere Nachricht ist jedenfalls von einem Mann namens Ethan Greene. Hab vorhin vergessen, Rachel das auszurichten.» Justin reichte Terri zwei Zettel. «Dieser Greene hat aus London angerufen – der Akzent war echt sexy –, und ehrlich gesagt, er klang ein bisschen panisch … hat irgendwas von einer großen Verwechslung in New York gesagt, die irgendwie mit Gary zu tun hat.» Justin verzog das Gesicht und verdrehte die Augen. «Keine Ahnung. Jedenfalls hat er gesagt, er hätte versucht, Rachel auf dem Handy zu erreichen, und er hätte die Stromboli-Nummer von der Ansage auf ihrer Mailbox. Kannst du ihr den Zettel morgen geben?»
«Ja, klar.» Mit gerunzelter Stirn studierte Terri die Nummer. Eine Verwechslung, die mit Gary zu tun hatte? Worum es dabei wohl ging?
Sie sah zu Rachels Verlobtem hinüber. Nachdem er pflichtgetreu seinen Part hinter sich gebracht hatte, stand er nun wieder mitten unter seinen Freunden und teilte Bier aus, als könnte es schlecht werden. Rachel dagegen drehte höflich eine Runde bei den Gästen.
«Na?», fragte Justin. «Ich glaube, diesen Blick kenne ich.»
Terri schüttelte den Kopf. «Nichts.»
Aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass dieser Anruf wichtig war. Was für eine «Verwechslung» konnte da in New York passiert sein? Hatte es vielleicht etwas mit dem Unfall zu tun? Warum sonst sollte ein Engländer anrufen und sich dringend nach Gary erkundigen?
Sie biss sich auf die Lippe. Vielleicht hatte Justin recht; vielleicht war wirklich etwas faul an der Sache.
Was hatte Gary in New York getrieben?
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Kapitel 16
«Dad, du solltest die Frau noch mal anrufen», drängte Daisy ihren Vater. Sie klang viel älter, als sie war, und Ethan lächelte über ihren Rat. Es war der zweite Januar, und während der Feiertage hatte er mehrmals versucht, Kontakt mit Rachel aufzunehmen, doch sie hatte nicht zurückgerufen.
Es widerstrebte ihm, sie zu belästigen, zumal sie so nett gewesen war. Aber nett oder nicht, er wollte den Ring zurück.
«Ich weiß, Daisy, ich weiß.» Ethan nahm den Hörer in die Hand. «Es ist dir also wirklich recht, wenn Vanessa bei uns einzieht?»
Daisy seufzte schwer. «Dad, wenn du sie gefragt hättest, ob sie dich heiraten will, wäre sie doch auch irgendwann eingezogen, oder? Also, wenn mir das recht war, dann …»
«Schon gut, schon gut.» Das war zwar nicht ganz das, was er hören wollte, aber Daisy hatte recht, und es hatte wenig Sinn, sie mit unnötigen Fragen zu quälen. «Gut. Dann wollen wir das jetzt ein für alle Mal klären.»
Diesmal würde er nicht um den heißen Brei herumreden. Er würde Rachel die Situation erklären und in allen Einzelheiten schildern, was geschehen war. Und immerhin bestand die Möglichkeit, dass sie und Gary Knowles inzwischen alles besprochen hatten und er gar nichts mehr zu erläutern brauchte.
Aber warum haben sie dich dann nicht angerufen?, dachte er dann, entschied sich aber, die Frage zu ignorieren.
Er wählte Rachels Handynummer und hoffte, dass sie diesmal drangehen würde, damit er nicht wieder in ihrem Restaurant anrufen und irgendeinem Angestellten erklären musste, wer er war. Offenbar hatte der Mann seine letzte Nachricht gar nicht weitergegeben. Endlich, beim vierten Klingeln, ging sie dran.
«Hallo?»
«Rachel? Hier ist Ethan Greene.» Als sie nicht gleich reagierte, fügte er hinzu: «Wir haben uns kürzlich in New York kennengelernt.»
«Ethan, natürlich!», rief sie. «Oh je, das tut mir furchtbar leid. Entschuldigen Sie bitte, ich hatte in den letzten
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