Ich schenk dir was von Tiffany's
fühlte sich großartig. Auch wenn er nicht wusste, wie er auf diese Idee gekommen war, sie war eindeutig ein Volltreffer.
Jetzt war alles wieder im Lot, und auch wenn Vanessa ihren Satz nicht zu Ende gesprochen hatte, wusste er doch genau, was seit New York in ihr vorgegangen war. Sie hatte offensichtlich befürchtet, sein plötzlicher Rückzug habe damit zu tun, dass er Jane vermisste. Und das alles nur wegen dieser blödsinnigen Verwechslung. Aber er hatte die perfekte Lösung gefunden, die ideale Art, Vanessa wissen zu lassen, dass er sich binden wollte. Warum war er darauf nicht schon eher gekommen?
Ethan erinnerte sich an Brians Bemerkung, dass er sich Zeit lassen und nichts überstürzen solle. Dieser Schritt gab ihm doch die Möglichkeit, sich Zeit zu verschaffen, oder?
Zeit, um den Ring von Knowles zurückzufordern, damit er endlich weitermachen und sein Leben wie geplant gestalten konnte.
***
Rachel telefonierte und lächelte dabei. Es war klar, mit wem sie sprach, denn ihre Augen strahlten. Wenn Rachel mit Gary redete, sahen ihre Augen immer so aus, hatte Terri festgestellt.
In diesem Moment beendete ihre Freundin das Gespräch und kam praktisch auf sie zu getanzt. Sie breitete die Arme aus und fiel Terri um den Hals. «Ach, das Leben ist schön, wenn man verliebt ist», sprudelte sie hervor.
«Und so soll es auch sein.» Doch Terri konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme etwas brüchig klang. Rachel trat einen Schritt zurück und musterte sie.
«Was ist denn? Du klingst irgendwie komisch.»
«Ach, du kennst mich doch. So viel Freude und Glück gehen mir einfach zu Herzen.» Terri bemühte sich um den üblichen, munter-ironischen Tonfall, aber sie musste daran denken, was Justin vorhin gesagt hatte. War Gary wirklich der richtige Mann für Rachel? Diese Verlobung kam zwar aus heiterem Himmel, aber es war dennoch eine Verlobung. Und selbst ein Blinder konnte sehen, dass Rachel im siebten Himmel war. Zählte das denn nicht auch?
«Ach, gib’s auf», kicherte Rachel. «Wir wissen doch beide, dass du unter der harten Schale ein butterweiches Herz hast.»
«Ja, so bin ich eben.» Terri schaute auf die Uhr. «Schon kurz vor acht, verdammt. Gleich werden hier die Massen einfallen. Sag mal, wo bleibt denn dein stolzer Ritter?»
«Ich hatte ihn gerade am Telefon. Er saß auf dem Motorrad, deswegen konnte ich ihn kaum verstehen, aber er sagte so was wie, dass er mal nachfragen wolle, ob wir genug Bier da haben.» Rachel verdrehte die Augen. «Du weißt ja, seine Jungs würden lieber sterben, als mal ein Glas Wein zu trinken.»
Allerdings, das wusste Terri. Garys Kumpel waren absolut kindisch, und wenn es nach ihr gegangen wäre, hätten sie dankbar sein sollen, dass sie auf dieser Party überhaupt umsonst zu essen und zu trinken bekamen, statt auch noch Forderungen zu stellen. Rachel jedoch schien das nichts auszumachen, also sollte sie sich vielleicht auch nicht so darüber ärgern.
Genau in diesem Moment kamen fünf Motorräder die Straße entlanggebrummt und hielten vor dem Bistro. Rachel machte einen Luftsprung und klatschte in die Hände. «Da kommen sie – die Party fängt an! Ich mach mich lieber noch mal schnell frisch.» Sie sauste los in Richtung Damentoilette.
Terri ging ins Restaurant, wo Justin bereits den ersten Gästen Kanapees reichte.
«Der Märchenprinz und sein Hofstaat sind soeben eingetroffen», murmelte der Koch.
«Ja, ich hab die Karawane gesehen», gab Terri zurück.
Als Rachel gerade wieder aus der Damentoilette kam, erschienen Gary und seine Bikerfreunde, allesamt in voller Ledermontur. Gary warf seinen Helm auf den nächsten Stuhl, packte Rachel um die Taille und wirbelte sie herum. Die Handvoll Gäste, die zuschauten, applaudierten, und Gary grinste, während Rachel ihn zurückhaltend anlächelte. Dann verteilte sie Bier an ihn und seine Freunde und schenkte sich selbst ein Glas Sekt ein.
Terri sah, wie Justin das Spektakel misstrauisch beäugte. «Wie ist das möglich, dass Seine Hoheit jetzt erst hier aufschlägt? Man sollte doch meinen, dass er etwas eher gekommen wäre, um uns ein bisschen zur Hand zu gehen.»
«Ach, lass ihn doch, Justin. Das hier ist unser Spezialgebiet, nicht seins. Es sei denn, du willst die Küche vergrößern oder so was.» Seit Gary mit Rachel verlobt war, fühlte Terri sich plötzlich verpflichtet, ihn zu verteidigen.
«Oh Gott!» Der Koch deutete auf das glückliche Paar. «Hab ich gerade gehört, wie sie ihn gefragt hat, ob ihm das
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