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Ich schenk dir was von Tiffany's

Ich schenk dir was von Tiffany's

Titel: Ich schenk dir was von Tiffany's Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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möchte deshalb eine sizilianische Tradition fortsetzen, zu Ehren meiner Eltern, die sehr stolz wären, wenn sie uns hier sehen könnten. Und auch zu Ehren von euch allen, die ihr mir zur Familie geworden seid.» Ihre Augen schimmerten, als sie sich bückte und unter dem lang überhängenden Tischtuch einen Korb mit Brot hervorholte. «Viele von euch haben mein sizilianisches Olivenbrot oder eine Variation davon schon probiert. Also, das hier», sagte sie mit einem Hüftschwung und einer übertriebenen Geste, «ist das Originalrezept. Für alle, die es noch nicht wissen: Es stammt von meiner Ur-Urgroßmutter. Auf Sizilien wird dieses Brot traditionell nur zu besonderen Anlässen gebacken, und es ist ein Symbol dafür, dass man mit ganzem Herzen an dem Ereignis teilnimmt und sich an seinen Früchten erfreut. Wenn ich also meinen zukünftigen Gatten bitten dürfte, herzukommen und mit mir zusammen ein Stück zu essen …», lud sie Gary mit einem Lächeln ein. «Und dann reichen wir es für euch alle herum.»
    Alle klatschten, als Gary zu Rachel hinüberschlenderte. Sie nahm ein Stück Brot und reichte Gary auch eins, dann verhakten die beiden die Arme zu der Haltung, in der Braut und Bräutigam traditionell bei der Hochzeit anstoßen. Rachel biss kräftig vom Brot ab und aß dann das ganze Stück auf. Dabei lächelte sie.
    Gary aß nur ein bisschen von seinem Stück, dann legte er es auf den Tisch. «Das ist der Nachteil, wenn man eine Köchin heiratet: Es ist schlecht für die schlanke Linie.» Er lachte über seinen eigenen Witz und tätschelte sich den Bauch. Seine Freunde hoben ihre Gläser und grölten begeistert.
    «Oh … mein … Gott», sagte Justin und trat neben Terri. «Und ich dachte, schwule Männer wären eitel.»
    «Aber ich möchte gern etwas nachholen», fuhr Gary fort, und Rachels Gesicht hellte sich auf.
    «Ihr habt wahrscheinlich gehört, dass ich neulich einen ziemlich schweren Unfall hatte, und glaubt mir, wenn es Gerechtigkeit auf der Welt gibt, dann wird diese Flachpfeife, die mich angefahren hat, dafür büßen», sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. «Jedenfalls war ich ganz schön erledigt, als ich aus dem Krankenhaus kam, aber das hat mich nicht davon abgehalten, meinen Plan in die Tat umzusetzen.» Er zwinkerte seiner Verlobten zu. «Vielleicht war die Überraschung dadurch nur noch größer. Die arme Rachel hat sich vielleicht ein bisschen so gefühlt wie ich, als mich das Taxi angefahren hat, auch wenn sie natürlich nicht diese elenden Rippenprellungen hatte.» Alle lachten, als er eine Pause machte und sich theatralisch über den Brustkorb strich. «Also», sagte er dann, indem er sich an Rachel wandte, «da ich beim ersten Mal nicht die Möglichkeit hatte, es so zu machen, wie es sich gehört …» Er legte den Kopf schräg und schaute Rachel an. Augenblicklich erriet sie seine Gedanken, nahm ihren Ring ab und reichte ihn Gary. Nachdem er dafür gesorgt hatte, dass alle einen Blick auf den Ring werfen konnten, kniete Gary vor Rachel nieder.
    «Rachel Conti, willst du mich heiraten?», fragte er, und alle Gäste jubelten.
    «Und ob ich das will!» Rachel hatte Tränen in den Augen, als Gary ihr den Ring wieder auf den Finger schob.
    Justin schnalzte missbilligend mit der Zunge und schüttelte den Kopf. «Angeber», murmelte er finster.
    Terri war nachdenklich geworden. «Ich weiß nicht. Wir haben Gary ja immer für einen Volltrottel gehalten, aber vielleicht sollten wir nicht so hart mit ihm sein? Das sieht doch aus, als wäre es ihm wirklich ernst.»
    Der Küchenchef seufzte. «Ach, du kannst ja denken, was du willst, aber meiner Ansicht nach ist hier was faul. Der Kerl steht doch emotional auf der Entwicklungsstufe eines Seeigels. Ich kann einfach nicht glauben, dass er das Ganze schon vor der Abreise geplant hatte, und schon gar nicht, dass er für einen Stein von der Größe geblecht hat.»
    Terri schaute wieder zu Rachel und Gary. Sie hatten die Arme umeinander gelegt und sahen eigentlich wie ein normales, glückliches, frisch verlobtes Paar aus. Sie warf Justin einen schrägen Blick zu. «Du bist doch nicht etwa neidisch?» Neckend stupste sie ihn an. «Weil Rachel in Weiß heiratet?»
    Justin schnaubte verächtlich. «Ach was!» Dann schüttelte er den Kopf. «Nein, ich kann bloß nicht glauben, dass unsere Rachel tatsächlich diese Amöbe heiraten will. Warum nur? Was sieht sie denn in ihm? Ich weiß, sie sagt immer, er bringt sie zum Lachen, aber macht er das

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