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Ich schenk dir was von Tiffany's

Ich schenk dir was von Tiffany's

Titel: Ich schenk dir was von Tiffany's Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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Ethan tiefes Mitgefühl hatte.
    «Und der hier», sagte sie, indem sie liebevoll den Ring streichelte, «dieser Stein symbolisiert den Anfang von alldem, den Beginn von allem, was ich mir immer gewünscht habe. Er ist so kostbar und so unglaublich schön – ich kann kaum fassen, dass er mir gehört.»
    «Also, eigentlich –»
    «Ich kann mir richtig vorstellen, wie ich diesen Ring an meine Kinder weitergebe, vielleicht sogar an deren Kinder, so als würde ich einen neuen Brauch einführen. Sizilianer sind ja sehr traditionelle Menschen, und weil ich nie richtig in alte Bräuche eingebunden war, erscheint es mir so wichtig, selbst etwas Derartiges für die kommenden Generationen zu schaffen, verstehen Sie?» Dann lachte sie verlegen und schüttelte den Kopf. «Entschuldigen Sie, ich weiß gar nicht, warum ich Ihnen das alles erzähle. Sie müssen mich für komplett bescheuert halten.»
    Plötzlich wusste Ethan, dass er die Träume dieser liebenswürdigen Frau nicht zerstören konnte, indem er ihr die Wahrheit sagte. Er brachte es einfach nicht übers Herz. Außerdem war es auch gar nicht seine Aufgabe. Gary hätte hier sitzen und sich anhören sollen, wie Rachel ihr Herz ausschüttete, wie sie bekannte, was die Verlobung ihr bedeutete. Ethan wusste, dass er bei all seinen Schwächen immerhin ehrliche Absichten Vanessa gegenüber hatte, wohingegen dieser Schuft, den Rachel heiraten wollte …
    «In meinen Ohren klingt das überhaupt nicht bescheuert, und Gary freut sich bestimmt ebenso auf Ihre gemeinsame Zukunft wie Sie.»
    «Ach, ehrlich gesagt, ich glaube, er versteht das alles gar nicht, er hält nichts von diesem ‹rührseligen Kram›, wie er es nennt.» Sie lachte gutmütig. «Man kann nicht gerade sagen, dass Gary Kontakt zu seinen Gefühlen hat. Er ist eher ein typischer irischer Macho.»
    Wieder tat Rachel ihm ungeheuer leid, weil sie bei einem Mann gelandet war, der offenbar ein primitiver Idiot war.
    «Aber Sie sollten ihm auf jeden Fall davon erzählen. Damit er wenigstens weiß, wie viel Ihnen das alles bedeutet.»
    «Ach, erst mal muss ich ihn irgendwie dazu bringen, einen Termin für unsere Hochzeit festzulegen», sagte sie in scherzhaftem Ton und schob ihren Teller weg. «Du meine Güte, Ethan, ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so offen mit jemandem gesprochen habe. Und Sie wollen Englischdozent sein? Sind Sie nicht vielleicht doch ein verkappter Psychologe?»
    Er lächelte verlegen. «Nein, ich bin wirklich bloß ein langweiliger alter Dozent. Aber ehrlich, auch wenn Sie das vielleicht anders sehen, ich finde, Sie müssen mit Gary über diese Themen sprechen. Schließlich ist er doch der Mann, den Sie heiraten werden.»
    Vielleicht würde das Garys Gewissen wachrütteln, sodass er endlich zugab, dass diese Verlobung ein einziger Schwindel war.
    Er seufzte. Das Beste wäre jetzt wahrscheinlich, Rachel um Garys Telefonnummer zu bitten. Dann würde er von Mann zu Mann mit dem Kerl sprechen und ihm auf den Kopf zusagen, dass er den Ring weitergegeben hatte, als wäre er sein Eigentum. Und bei der Gelegenheit würde er ihm auch gern eine ordentliche Standpauke halten, weil er diese tolle Frau so unmöglich behandelte. Doch Ethan wusste, dass er dazu kein Recht hatte.
    Rachel errötete. «Ich weiß, und er ist wirklich ein besonderer Mensch, auch wenn viele Leute ihn anders sehen als ich, das ist mir schon klar.» Ethan wusste nicht, was er dazu sagen sollte, daher schwieg er. «Es wäre schön, wenn Sie ihn kennenlernen könnten.»
    «Ja, das möchte ich auch sehr gern», erwiderte er trocken. «Und Sie haben also noch keine Pläne für die Hochzeit?» Er war einigermaßen erleichtert, dass sie noch keinen Termin festgesetzt hatten, denn es war ja gut möglich, dass alles wieder rückgängig gemacht werden musste.
    «Noch nicht. Ich habe schon angefangen, mich mit der Organisation zu befassen, und Terri und ich wollen auch bald nach Kleidern schauen, aber Gary hält das alles für Weiberkram.»
    Das ist ja klar, dachte Ethan grimmig.
    Allmählich hörte es sich ganz so an, als hätte der Mann nicht im Traum an eine Verlobung gedacht, wenn der Ring nicht gewesen wäre. Ethan beschloss, Rachel die Einzelheiten über Garys Heiratsantrag zu entlocken. So würde er erfahren, ob diese Verlobung geplant gewesen war oder ob sie ausschließlich durch die Verwechslung der Einkaufstaschen zustande gekommen war.
    «Wie haben Sie denn reagiert, als er Ihnen in New York den Heiratsantrag

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