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Ich schenk dir was von Tiffany's

Ich schenk dir was von Tiffany's

Titel: Ich schenk dir was von Tiffany's Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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wütend. Sie fand es ätzend, wenn er sich auf diese Art vor seinen Freunden über sie lustig machte. Sie wusste natürlich, dass das der typische Humor irischer Machos war, und normalerweise waren diese harmlosen Scherze nichts weiter als eine einzelne Facette in der Persönlichkeit eines im Großen und Ganzen liebevollen Mannes, doch manchmal waren sie auch hoffnungslos unreif. «Hey, ich verspreche dir, ich mache das wieder gut. Okay, Babe? Wenn ich morgen wiederkomme, machen wir was Schönes zusammen.» Aber Garys Versprechungen wurden von weiterem Gelächter im Hintergrund fast übertönt, und Rachel hatte den Eindruck, dass es wenig Sinn hatte, das Gespräch fortzusetzen.
    «Schön, dann wünsche ich dir eine gute Nacht, und bis morgen. Grüß Sean von mir.»
    Rachel legte auf und kehrte in die Küche zurück, wo Terri sich auf den üblichen Ansturm am Samstagabend vorbereitete.
    «Was ist denn mit dir los?», fragte Terri. Offenbar sah sie ihr an, dass sie gereizt war.
    Rachel räusperte sich. «Bloß Gary. Mal wieder.»
    «Aha? Klingt nicht gut.»
    «Ach, eigentlich ist gar nichts weiter.» Rachel berichtete von Garys nachmittäglichem Besäufnis und schüttelte den Kopf. «Ist ja meine eigene Schuld, dass ich dieses Dinner geplant habe, ohne ihn zu fragen. Das Problem ist bloß, dass ich ihn gerade eben erst erreicht habe. Du weißt ja, wie schlecht der Empfang da oben in den Bergen sein kann.»
    Terri sah nachdenklich aus. «Dann seid ihr heute Abend also nur zu zweit – du und der Mann mit den blauen Augen.»
    «Nö. Ich rufe ihn an und sage ab. Es hat ja wenig Sinn, dass er schon wieder nur mit mir zusammensitzt, obwohl er eigentlich Gary sehen will. Ich vermute mal, dass er es allmählich satthat, mit mir zu reden und sich meine Entschuldigungen für Gary anzuhören.» Rachel schüttelte den Kopf. «Unglaublich, man könnte denken, dass irgendjemand ein Treffen der beiden verhindern will.»
    Terri schwieg einen Moment. «Aber er scheint wirklich ein netter Kerl zu sein, und ich hatte den Eindruck, dass er heute Abend nichts vorhat. Vielleicht solltest du dich einfach trotzdem mit ihm zum Essen treffen?»
    Rachel runzelte die Stirn. «Wäre das nicht ein bisschen … merkwürdig? So ohne Gary, meine ich.»
    «Nicht unbedingt. Dich kennt er ja, oder jedenfalls habt ihr euch schon unterhalten. Er hat mir erzählt, dass er mit Gary noch gar nicht gesprochen hat. Außer vielleicht vor dem Unfall?»
    «Nicht, dass ich wüsste. Und danach war Gary ja ein paar Tage bewusstlos, und als er dann aufgewacht ist, war Ethan schon wieder in London.»
    «Also, wenn du mich fragst, ich finde, du solltest hingehen.» Terri blieb beharrlich. «Du hast selbst gesagt, dass du ihm dankbar bist, warum also nicht? Und so ganz hässlich ist er ja schließlich auch nicht.»
    Rachel war schockiert. «Terri!»
    «Was denn?»
    «Warum sagst du so was? Ich bin doch jetzt verlobt.»
    «Ach, hör auf. Du bist doch immer noch ein Mensch, oder? Ethan Greene ist ein absoluter Traumtyp, und wenn ich die Möglichkeit hätte, mit so einem Mann essen zu gehen …»
    «Warum gehst
du
dann nicht mit ihm essen?»
    «Weil das alles überhaupt nichts mit mir zu tun hat. Außerdem habe ich irgendwie den Eindruck, dass er vergeben ist.»
    «Aha? Wie kommst du darauf?»
    «Weiß nicht genau. Ist einfach ein Gefühl. So, und jetzt ist es nach sechs, und wenn du wirklich absagen willst, ist es allerhöchste Zeit, auch wenn das extrem unhöflich wäre – nicht nur Ethan, sondern auch dem Restaurant gegenüber. Wo hast du denn reserviert?»
    «Im Venu. Das ist nah am Hotel, und er hat gesagt, er isst gern Meeresfrüchte, also …»
    «Dann geh doch einfach hin. Es ist Samstagabend, und im Gegensatz zu mir hast du frei. Dieser Ethan wirkt nett, und wenn du ihn an Garys Stelle zum Dinner ausführst, hast du deine Pflicht getan. Das kann doch nicht schaden.»
    Rachel überlegte. Vielleicht hatte Terri recht. Ethan war wirklich nett, und sie hatte das Gefühl, in seiner Schuld zu stehen. Ja, es konnte wirklich nicht schaden.
    ***
    Ethan atmete tief durch, ehe er die Tür zum Restaurant öffnete. Er verstand nicht, warum er so nervös war. Diese Leute hatten etwas, das ihm gehörte, etwas Wichtiges, Persönliches und noch dazu Teures.
    Was die Sache noch schlimmer machte, war die Tatsache, dass er gar nicht in dieser Lage wäre, wenn er sich nicht ein Bein ausgerissen hätte, um einem völlig fremden Menschen zu helfen. Welche Ironie des

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