Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
Vom Netzwerk:
überprüfen.«
    »Ich war gerade mal fünf Minuten weg.«
    »Ihr beiden habt über mich gesprochen, als ob ich gar nicht da wäre. Ich wollte dich die ganze Zeit fragen, ob du mit mir zur Interstate fährst, aber du hast mir nicht zugehört.«
    »Die Polizei hat die Kreuzung schon überprüft. Es gab keinen Grund, noch einmal dort hinzufahren.«
    »Das hast du mir aber nicht gesagt. Verstehst du? Man kann ganz vernünftig mit mir reden. Du musst es nur versuchen. Es ist nicht nötig, mich zu ignorieren. Ich hab es lieber, wenn man mit mir redet, statt mich wie ein Kind herumzukommandieren.«
    »Du kannst mir glauben«, sagte er, schnitt eine Grimasse und bewegte sich unbehaglich, »für mich bist du kein Kind.«
    Durch den wachsenden Druck gegen ihren Po zog sich ihr Unterleib sehnsüchtig zusammen. Sie leckte sich über die Lippen, und unwillkürlich wanderte ihr Blick zu seinem Mund.
    »Hör auf damit«, sagte er.
    Wieder befeuchtete sie die Lippen und rutschte absichtlich auf seinem Schoß hin und her. »Womit soll ich aufhören?«, fragte sie unschuldig.
    Er zog sie von seinem Schoß, setzte sie neben sich auf die Couch und erhob sich. »Ist das alles nur ein Spiel für dich? Ich versuche die ganze Zeit, ernsthaft mit dir zu reden, und du führst dich auf wie eine rollige Katze.«
    Sie schnappte empört nach Luft und sprang auf. Aber so nah vor ihm sah sie nur seine Brust und hatte nicht genug Platz, um nach hinten auszuweichen. Also kletterte sie auf die Couch, stellte sich auf ein Kissen und fixierte ihn mit in die Hüfte gestemmten Händen. Als sie mit dem Finger gegen seine Brust tippte, achtete sie darauf, nicht die Seite mit den angeknacksten Rippen zu erwischen. »Du bist wirklich ein Arsch.«
    Mit blitzenden Augen beugte er sich vor. »Und du bist eine verwöhnte Göre, der es egal ist, ob sie andere Menschen verletzt – solange sie damit nur ihre Ziele erreicht.«
    »Das ist nicht fair. Es ist nicht meine Schuld, dass du angeschossen worden bist.«
    »Ich rede nicht von der Schießerei. Es sind nicht immer Kugeln nötig, um jemanden zu verletzen. Deine scharfe Zunge reicht völlig aus. Du hättest dich auf dem Revier einfach nur auf ein vernünftiges Gespräch einlassen müssen, dann hättest du die Zweifel der Polizei zerstreuen können und Hamilton wäre zum nächsten Verdächtigen übergegangen. Aber nein, du musstest ja unbedingt die zickige Diva spielen und alle gegen dich aufbringen. Jetzt hat Hamilton dich auf dem Kieker, und ehe du bis drei zählen kannst, sitzt du hinter Gittern.«
    »Ich spiele die zickige Diva? Immerhin verhalte ich mich nicht wie ein Neandertaler und kommandiere alle Welt herum. Du behandelst mich wie ein Dummerchen, das keine eigenen Entscheidungen treffen kann.«
    »Oh nein, dumm bist du ganz bestimmt nicht. Du setzt deine grauen Zellen nur deswegen nicht ein, weil du so mit deinen Wutausbrüchen beschäftigt bist. Weil mal wieder nicht alles so läuft, wie du dir das vorgestellt hast.«
    »Oh … du … du …« Sie war so wütend, dass sie verstummte.
    »Tu dir keinen Zwang an. Beschimpf mich ruhig, so wie du es sonst auch tust. Ich hab das alles schon gehört. Lass mich wissen, wenn dir was Neues einfällt.«
    Sie klappte den Mund zu, stieg von der Couch herunter und marschierte zur Tür.
    »Ah, natürlich. Madison, wie sie leibt und lebt. Läuft lieber vor ihren Problemen davon, statt sich ihnen zu stellen.«
    Vor der Tür hielt sie inne und wirbelte herum. »Was willst du eigentlich von mir?« Sie warf die Hände in die Luft. »Was soll ich deiner Meinung nach tun? Herumsitzen, während du entscheidest, was das Beste für mich ist? So tun, als hätte ich selbst keinen Kopf zum Denken?«
    Er ging auf sie zu und beugte sich zu ihr herunter, sodass sie auf Augenhöhe waren.»Fällt es dir denn wirklich so schwer, mir zu vertrauen? Ich bin FBI -Agent. Ich kenne mich aus mit Entführungen, Mördern und Stalkern. Das ist mein Beruf.«
    Er streckte die Hände aus und umfasste ihr Gesicht. Mit dem Daumen streichelte er sanft über ihre Wangen, sein Blick war voller Sorge. »Es kann ja sein, dass du dir nichts mehr aus mir machst, aber als du verschwunden warst, ist mir etwas klar geworden. Ob es mir nun passt oder nicht, du bedeutest mir immer noch etwas. Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas passiert. Ich will nur, dass du mir vertraust und mir die Ermittlungen überlässt. Ist das wirklich zu viel verlangt?«
    Traurigkeit und Reue erfüllten sie. »Ach, Pierce.

Weitere Kostenlose Bücher