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Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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Damon entpuppen würde.
    Dennoch hatte er sie mit Missachtung gestraft. Er hatte sie einfach verletzen wollen, Gleiches mit Gleichem vergelten. Er hatte gewusst, dass Schweigen das war, was sie am wenigsten ertragen konnte. Wie es vorherzusehen war, hatte sie immer mehr geredet, je hartnäckiger er sie ignorierte.
    Und sie war immer wütender geworden.
    Als er den kleinen Hitzkopf abgeliefert hatte, war Braedon angesichts ihrer Beschimpfungen rot geworden.
    Dass sein Bruder überhaupt imstande war, rot zu werden, hätte Pierce nicht für möglich gehalten.
    Auf dem Weg zu der Pension bog er in eine Straße im historischen Altstadtkern ein. Madisons abschließender Kommentar klang ihm noch in den Ohren. Sie hatte ihm hinterhergeschrien, er solle ihr ihre Make-up-Utensilien aus der Pension mitbringen. Gott allein wusste, warum er ihr diesen Gefallen tat. Sicher nicht, weil er ihre Gesellschaft so angenehm fand. Nicht, wenn sie wie ein Fischweib herumbrüllte.
    Als er an der Ampel hielt, klingelte sein Telefon. Ein Blick auf das Display verriet ihm, dass es Casey war, und eine düstere Vorahnung beschlich ihn.
    »Bitte sag mir, dass du dieses Mal gute Neuigkeiten hast«, sagte Pierce, als er den Anruf entgegennahm.
    »Tut mir echt leid. Wie ich bereits sagte, was Hamilton angeht, hast du in ein Wespennest gestochen. Er ist total aufgebracht. Er hat einen Richter dazu gebracht, ihm einen umfassenden Durchsuchungsbefehl auszustellen. Seine Männer stellen gerade Madisons Haus auf den Kopf. Dieses Mal beschränken sie sich nicht auf Computer und Drucker.«
    »Tu mir einen Gefallen. Ruf Alex für mich an. Ich glaube, Madison braucht jetzt dringend einen Anwalt.«
    »Schon geschehen. Er ist mit Austin zum Arzt gefahren und wird erst in ein paar Stunden zurück sein.«
    »Ich danke dir.« Pierce klappte das Telefon zu und trat das Gaspedal durch, um schnell zurück zur East Gaston Street zu fahren.
    Auf Madisons Grundstück parkten mehrere Streifenwagen und Fahrzeuge der Gerichtsmedizin.
    Pierce riss die Autotür auf und ging durch die offene Vordertür ins Haus. In der Eingangshalle stellte sich ihm ein Polizist mit einem Klemmbrett in den Weg.
    »Ihren Dienstausweis, bitte«, sagte er.
    »Ich bin Pierce Buchanan vom FBI «, sagte Pierce und zeigte ihm seine Dienstmarke.
    »Tut mir leid, Sir. Der Tatort ist abgesperrt. Nur die Leute vom Savannah-Chatham Metro Department haben derzeit Zutritt zum Haus.«
    »Ist schon in Ordnung, Officer.« Lieutenant Hamilton trat zu ihnen. »Aber wenn Sie sich noch mal so eine Nummer wie auf dem Revier erlauben, lasse ich Sie in Handschellen abführen.«
    Pierce nickte und streckte ihm die Hand hin. »Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen. Wenn es um Mrs McKinley geht, vergesse ich allzu schnell meine Manieren.«
    Hamilton schüttelte seine Hand und nickte steif. »Ich nehme an, dass Sie den Durchsuchungsbefehl sehen wollen? Ist Mrs McKinley bei Ihnen?«
    »Nein.«
    »Wo ist sie?«
    »Der Durchsuchungsbefehl?« Pierce streckte auffordernd die Hand aus.
    Hamilton zog ihn aus der Jackentasche und gab ihn Pierce.
    Pierce las ihn stirnrunzelnd durch. »Was hat das nun wieder zu bedeuten?«
    Hamilton bedeutete ihm, ihm ins Arbeitszimmer zu folgen, und führte ihn zum Fenster, damit sie den Männern von der Spurensicherung nicht im Weg standen, die gerade alles auf den Kopf stellten. »Es gibt ein paar neue Entwicklungen. Erinnern sie sich an den Drucker, den wir sichergestellt haben?«
    »Natürlich.«
    »Offenbar handelt es sich um dasselbe Gerät, mit dem die vermeintlichen Drohbriefe ausgedruckt wurden. Die Briefe des angeblichen Stalkers.«
    Pierce’ Magen zog sich zu einem Knoten zusammen. »Dieselbe Marke?«
    »Dasselbe
Gerät
. Die Kriminaltechniker haben mir erklärt, dass es so etwas wie Metadaten gibt, mit deren Hilfe das Gerät identifiziert werden kann, mit dem ein Brief ausgedruckt wurde. Mrs McKinleys Drucker ist ein Volltreffer. Und das ist noch nicht alles.«
    »Sie wissen genauso gut wie ich, dass sie keinen Grund hatte, diese Nachrichten zu erfinden. Der Entführer muss Zugang zu ihrem Haus gehabt haben und die Botschaften ausgedruckt haben.«
    »Warum sollte sich jemand Zugang zum Haus verschaffen, nur um etwas auszudrucken? Das Risiko, geschnappt zu werden, ist viel zu groß.«
    »Ich weiß auch noch nicht, was das zu bedeuten hat. Was haben Sie noch gefunden?«
    »Den Kriminaltechnikern ist es gelungen, ein paar interessante Dateien wiederherzustellen, die sich auf Mrs

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