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Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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ziemlich ungünstig, wenn du deine Unschuld beweisen willst.«
    Sie wollte gerade den Mund öffnen, um ihm alles zu erklären, quietschte aber überrascht, weil er sein Tempo nicht drosselte. Er packte sie am Handgelenk und zerrte sie zu seinem Auto.
    Madison drehte sich Hilfe suchend zu Casey um, aber der war keine große Hilfe. Er winkte grinsend, machte dann mitten auf der Landstraße eine Kehrtwendung und fuhr in Richtung Stadt davon.
    »Was soll denn das? Lass mich los«, rief sie, als Pierce die Beifahrertür öffnete und sie in den Wagen schubste. Sie versuchte, den Oberkörper zurückzuziehen, als sich plötzlich etwas Hartes und Kaltes um ihre Handgelenke schloss. Ein lautes Klicken war zu hören. Empört schnappte sie nach Luft, als sie feststellte, dass er sie im Inneren des Wagens festgekettet hatte.
    Mal wieder.
    Sie fluchte und belegte ihn mit allen Schimpfwörtern, die ihr einfielen. Er griff in die Jackentasche und zog seine Pistole heraus. Nachdem er ihr den Sicherheitsgurt angelegt hatte, schloss er die Tür und ging zur Fahrerseite. Er fuhr so scharf an, dass die Autoräder in der Erde durchdrehten und eine Staubwolke aufwühlten, die das Auto einhüllte.
    »Mach mich gefälligst los.« Madison fummelte erfolglos an der Kette der Handschellen herum.
    Pierce machte ein grimmiges Gesicht. Er raste um eine Kurve, bremste dann scharf und lenkte den Wagen in eine Seitenstraße.
    Wieder riss sie an den Handschellen.
    »Hör damit auf, du wirst dir noch wehtun.«
    »Ich habe dein Auto geklaut«, zischte sie. »Na und? Du wusstest, dass du es zurückbekommen würdest. Warum bist du so sauer?« Sie wartete auf eine Antwort, aber es kam keine.
    Er bremste ab, um die nächste Kurve zu nehmen, und trat dann wieder das Gaspedal durch. Sein ganzer Körper schien unter Anspannung zu stehen.
    Allmählich bekam sie Angst, dass sie dieses Mal zu weit gegangen war. Nervös beobachtete sie, wie die Bäume an ihrem Seitenfenster vorbeiflogen. Da sie die Straße nicht kannte, runzelte sie die Stirn. »Wohin fahren wir?«
    »Wir nehmen eine Abkürzung.«
    »Abkürzung? Wohin?«
    Er antwortete nicht. Einige Minuten später verlangsamte er das Tempo und lenkte den Wagen in die vertraute, holprige Einfahrt, die zu seinem Blockhaus führte. Er bremste hart und wäre fast in das Haus gerast.
    Pierce stieg aus, und Madison blickte zu dem Schlüssel, der noch immer im Zündschloss steckte, und überlegte, ob ihr Arm lang genug war. Konnte sie sich trotz der Handschellen auf den Fahrersitz hinüberhieven?
    Doch es war bereits zu spät. Die Tür wurde aufgerissen, und Pierce beugte sich zu ihr hinunter. Mit wahnwitziger Geschwindigkeit öffnete er die Handschellen und löste den Sicherheitsgurt. Statt ihr die Tür aufzuhalten, hob er sie hoch und warf sie über seine Schulter.
    Durch den Aufprall blieb ihr die Luft weg, und bei jedem seiner Schritte wippte sie auf seiner Schulter auf und nieder. Er trug sie ins Haus, warf die Tür hinter sich zu und schaltete die Alarmanlage aus. Als er sie endlich herunterließ, war ihr schwindlig.
    Sie machte einen Schritt Richtung Tür, doch er packte ihre Taille und zog sie zurück.
    »Oh nein, auf keinen Fall. Dieses Mal läufst du mir nicht davon. Dieses Mal bleibst du hier und hörst mir zu.«
    Sie erstarrte. »Ich hatte nicht vor, wegzulaufen. Ich möchte bloß nicht hier sein.«
    Er zerrte sie zur Couch. Dort ließ er sich fallen und riss an ihrem Arm, bis sie auf seinem Schoß landete. Vergeblich versuchte sie, sich zu befreien. Er atmete scharf ein und umfasste mit beiden Händen ihre Taille.
    »Nicht bewegen.«
    Bei seinem gequälten Grunzen erstarrte sie und fühlte sich sofort schuldig. »Habe ich schon wieder deine Rippen erwischt? Tut mir leid. Blutet es wieder?« Sie öffnete seinen obersten Hemdknopf und ließ die Hand über seine Brust gleiten.
    Er griff nach ihrer Hand, zog sie aus seinem Hemd und schob sie dann weg. »Mit meinen Rippen ist alles in Ordnung. Mir tut wegen deines Gezappels etwas anderes weh. Bitte halt einfach mal still.«
    Sie riss die Augen auf, als sie begriff, was er meinte. »Na ja, wenn du mich von deinem Schoß runterlässt, hast du das Problem nicht mehr.«
    »Versprichst du mir, nicht wegzulaufen, wenn ich dich loslasse?«
    Sie schaute zur Tür.
    »Das habe ich mir gedacht.« Er seufzte tief. »Warum hast du vor dem Revier nicht auf mich gewartet?«
    »Ich habe ja gewartet. Aber du hast Ewigkeiten gebraucht, und ich wollte gern die Kreuzung

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