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Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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wahr?«
    »Selbstverständlich.«
    »Und sagen Sie mir Bescheid, falls Mrs McKinley doch noch etwas vermissen sollte – abgesehen von den alten Familienfotos. Es erscheint mir seltsam, dass jemand wegen ein paar Fotos in einen Dachboden einbricht und nichts Wertvolles mitnimmt.« Er sah sich im Wohnzimmer um. Sein Blick blieb an dem Schreibtisch im angrenzenden Arbeitszimmer hängen. »Wie zum Beispiel den Laptop dort drüben.«
    Pierce sah das genauso. »Falls es sich bei dem Schützen um Mrs McKinleys Mann handelt, ist der Einbruch einleuchtend. Er will nicht, dass jemand Fotos von ihm besitzt, damit er weiter unter seiner neuen Identität leben kann.«
    »Das hört sich plausibel an, zumindest, wenn man an das Szenario vom vorgetäuschten Tod glaubt – was ich nicht tue. Nicht ohne stichhaltige Beweise.«
    »Lieutenant?« Einer der Polizisten steckte den Kopf zur Vordertür herein. »Draußen im Garten ist etwas, das sie sich ansehen sollten.«
    »Warum sollte jemand alles zerstören, was im Garten herumliegt?«, fragte Hamilton ratlos.
    Pierce stellte sich dieselbe Frage. Kaputte Schaufeln, Hämmer und Rechen lagen mit entzweigesägten Griffen im Garten verstreut. Ansonsten war nichts beschädigt worden, allerdings mochte das daran liegen, dass es abgesehen von den Gartengeräten nicht viel gab, was sich zu zerstören gelohnt hätte.
    Für ein Grundstück mit einem Marktwert, der deutlich über einer Million Dollar lag, war der Garten sehr lieblos gestaltet. Das einzige Nebengebäude war ein kleiner Schuppen, in dem vermutlich die Werkzeuge untergebracht gewesen waren. Im Vorgarten des Grundstücks hingegen stand eine Reihe von Ziersträuchern und Bäumen, und gepflegte Plattenwege führten zur Vordertür und seitlich am Haus vorbei. Pierce nahm an, dass der Mangel an Gartengestaltung auf die Renovierungsarbeiten zurückging, die Madison erwähnt hatte. Auch wenn nicht klar war, um welche Art von Renovierungsarbeiten es sich handelte. Am Haus selbst war nichts gemacht worden.
    »Vielleicht war das nur ein Dummejungenstreich, der nichts mit dem Einbruch zu tun hat«, vermutete einer der Polizisten.
    »Wohl kaum«, sagte Lieutenant Hamilton.
    »Darauf würde ich nicht wetten«, sagte Pierce im selben Moment. Er und Hamilton wechselten einen düsteren Blick. Offenbar glaubte keiner von ihnen an Zufälle.
    Officer Crowley, der Polizist, in dessen Streifenwagen Madison saß, bog um die Hausecke und näherte sich der kleinen Gruppe. Sein Gesichtsausdruck wirkte gequält. »Special Agent Buchanan?«
    »Ja?«
    »Mrs McKinley besteht ziemlich energisch darauf, dass man sie aus dem Auto lässt. Sie will wissen, was hier hinten los ist. Sie droht damit, uns alle zu verklagen, wenn man sie nicht auf der Stelle gehen lässt. Ich glaube, sie meint das ernst.«
    »Oh, bestimmt meint sie das ernst.« Angesichts der besorgten Miene des Polizisten musste Pierce lachen. »Lieutenant Hamilton, haben Sie etwas dagegen einzuwenden, dass Mrs McKinley herkommt?«
    »Solange sie nichts anfasst und nicht im Weg herumsteht.« Hamilton winkte dem Beamten begütigend zu. »Lassen Sie sie ruhig gehen.«
    Pierce ging hinüber zum Haus, zu einer Stelle, von der aus er Madison sehen konnte. Sobald die Autotür aufgeschlossen war, stürmte sie hinaus. Zu behaupten, dass sie wütend war, beschrieb ihren Gemütszustand nicht einmal annähernd.
    Er musste sich zusammenreißen, um nicht loszuprusten, als sie über den Rasen auf ihn zumarschiert kam. Sie sah aus wie ein bezaubernder kleiner Kobold, aufgebracht, mit gerötetem Gesicht und Augen, aus denen Funken sprühten. Er war schon gespannt darauf, was für eine Unverschämtheit sie ihm dieses Mal entgegenschleudern würde.
    Alle Beobachter schienen den Atem anzuhalten.
    Doch beim Anblick der zerstörten Werkzeuge in ihrem Garten wurden Madisons Augen groß, und ihr Ärger schien sich vor Überraschung in Luft aufzulösen. Pierce’ Belustigung verschwand, als er die Furcht in ihren Augen sah. Aber der ängstliche Ausdruck wich schnell und sie hatte ihre Gesichtszüge wieder unter Kontrolle – zumindest Lieutenant Hamilton und den anderen gegenüber. Nur Pierce wusste es besser.
    »Was ist passiert?«, fragte sie.
    »Das wissen wir nicht«, sagte Pierce. »Ich nehme an, dass die Werkzeuge nicht in diesem Zustand waren, als du das letzte Mal im Garten warst?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Die Werkzeuge gehören mir nicht, sondern dem Bauunternehmer, den ich damit beauftragt habe, mir hinter dem

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