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Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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dem Schusswechsel im Park. Ich kann meine Männer nicht weiter zu sinnlosen Einsätzen schicken, schon gar nicht, wenn man bedenkt, dass dieser irre ›Simon sagt‹-Mörder immer noch Menschen umbringt und die Presse mich jeden Tag mehr unter Druck setzt.«
    »Hat es seit dem Mord in der East River Street einen weiteren Todesfall gegeben?«
    »Noch nicht, aber Sie und ich wissen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, falls wir den Täter nicht vorher stoppen können. Just an diesem Morgen habe ich Ihren Chef um Hilfe gebeten. Er wird die ›Simon sagt‹-Botschaften analysieren und uns dabei helfen, ein Täterprofil zu erstellen. Alle Gastronomie- und Hotelbetriebe des Altstadtbezirks setzen mich unter Druck, endlich einen Verdächtigen festzunehmen. Die Besucherzahlen in der Tourismusbranche gehen stark zurück. Der Fall hat für mich im Moment oberste Priorität.«
    »Was bedeutet, dass Madisons Stalker ignoriert wird. Sie werden diese Drohbotschaft nicht ernst nehmen.«
    Hamilton schüttelte den Kopf. »Das Gegenteil ist der Fall. Ich werde diese Nachricht sehr ernst nehmen. Da ich es mir zurzeit nicht leisten kann, meine Männer auf zwei verschiedene Fälle anzusetzen, werde ich ein Team zusammenstellen, das sich mit dem vermeintlichen Stalker beschäftigt, um die Sache endlich aus der Welt zu schaffen. Ich werde herauszufinden, woher das Papier stammt, um welche Tinte es sich handelt, mit welchem Druckertyp die Nachricht ausgedruckt wurde, wer der Besitzer des fraglichen Druckers ist und schließlich, wessen Computer benutzt worden ist. Und dann werde ich die Person festnehmen, die die Nachricht geschrieben hat. Es ist nur so, dass ich glaube, dass ich herausfinden werde, dass es Mrs McKinley war, die die Nachricht auf ihrem Computer geschrieben, mit ihrem Drucker ausgedruckt und den Zettel dann im Hausinneren platziert hat, ehe sie gestern das Haus verlassen hat – sodass Sie die Nachricht heute finden mussten.«
    »Warum? Warum sollte sie das tun?«
    »Das weiß ich nicht. Ist Ihnen schon mal die Idee gekommen, dass sie vielleicht Hilfe braucht? Psychologische Hilfe?«
    Pierce erhob sich von der Couch und lief im Zimmer auf und ab. »Was diesen Fall angeht, haben Sie jede professionelle Distanz eingebüßt.«
    Der Lieutenant zuckte mit den Achseln. »Manche würden sagen, dass Sie es sind, dem jede professionelle Distanz abhandengekommen ist. Alex hat mir gesagt, dass Sie und Mrs McKinley eine Zeit lang ein Paar waren und dass es Ihnen mit der Beziehung ziemlich ernst war.«
    Pierce blieb direkt vor ihm stehen. »Sie haben kein Recht dazu, mit Alex über meine Vergangenheit zu sprechen.«
    »Er macht sich Sorgen um Sie, und er hat dieselben Zweifel in Bezug auf Mrs McKinley wie ich. Ich will den Richter so früh nicht belästigen. In ein bis zwei Stunden werde ich ihn anrufen, um einen Durchsuchungsbefehl zu bekommen. Bis dahin wird Officer Drayton«, er nickte dem Polizisten zu seiner Rechten zu, »sicherstellen, dass Mrs McKinley keine Beweise zerstört.«
    Pierce fluchte und ging durch den Bogengang in Madisons Arbeitszimmer. Er trat ans Fenster und sah hinunter auf die Straße. Er atmete tief durch, um sich zu wappnen, und schnitt eine Grimasse, als seine Rippen protestierten. Wie hatte es nur so weit kommen können? Wie war dieses grässliche Durcheinander entstanden? Mehrere Minuten lang blickte er aus dem Fenster und versuchte, alles zu verstehen und seine Gedanken zu ordnen.
    Als Pierce endlich ins Wohnzimmer zurückkehrte, um die zweite Runde mit Hamilton auszufechten, saß dieser allein auf der Couch. Eine grässliche Vorahnung durchzuckte ihn. »Wo sind die Polizisten, die vorhin noch hier waren?«
    »Drayton bewacht den Vordereingang, damit niemand mit den Beweismitteln das Haus verlassen kann – konkret meine ich damit Mrs McKinleys Computer und Drucker.«
    Pierce schüttelte den Kopf angesichts der Sinnlosigkeit dieses Unterfangens. »Und der andere Beamte?«
    »Ich habe ihm aufgetragen, Mrs McKinley im Auge zu behalten.«
    »Was soll das? Wollen Sie ihr eine Falle stellen?« Er wirbelte auf dem Absatz herum und eilte zurück in die Küche. Er traute Hamilton durchaus zu, dass dieser absichtlich versuchte, Madison anzustacheln, um zu sehen, was er aus ihr herausbekam, wenn sie die Fassung verlor.
    Madison blickte von der Kaffeemaschine auf, als sich die Schiebetür zwischen Wohnzimmer und Küche öffnete. Ein Officer trat in die Küche und schloss die Tür hinter sich.
    »Ma’am«, wandte er

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