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Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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bekommen.
    Es klingelte an der Tür. Sowohl Hamilton als auch Pierce sprangen auf und gingen in die Eingangshalle. Madison ballte die Hände zu Fäusten. Sie wusste, was das Klingeln zu bedeuten hatte.
    Hamiltons Durchsuchungsbefehl war bewilligt worden.
    Er würde ihren Computer und ihren Drucker mitnehmen. Und sie konnte nichts dagegen tun. Es war grotesk, dass jemand glaubte, dass sie etwas mit den Drohbotschaften zu tun hatte. Warum sollte sie so etwas tun? Es ergab einfach keinen Sinn.
    Hamilton warf ihr einen selbstgefälligen Blick zu, als er mit dem Stück weißen Papier durch das Wohnzimmer eilte. Er drückte es Pierce unsanft in die Hand, ehe er ins Arbeitszimmer weiterging.
    Pierce setzte sich neben sie. »Ich muss dir wohl nicht extra sagen, dass der Durchsuchungsbefehl bewilligt worden ist. Möchtest du ihn sehen?« Er hielt ihr den Zettel hin.
    »Nein, danke.«
    Er steckte gerade den Beschluss in die Innentasche seines Jacketts, als es erneut an der Tür klingelte.
    Madison wollte aufspringen, doch das Gewicht von Pierce’ Hand auf ihrer Schulter hinderte sie daran. »Ich kümmere mich darum. Rühr dich nicht von der Stelle.«
    Sie sank wieder auf das Sofa zurück.
    Pierce verschwand wieder in der Eingangshalle. Das Geräusch mehrerer, wohlbekannter Stimmen, bewirkte, dass Madison sich erhob und ebenfalls in die Eingangshalle ging.
    Pierce warf ihr einen verärgerten Blick zu, als sie neben ihn trat, versuchte aber nicht, sie daran zu hindern.
    Braedon und Matt standen im Türrahmen, und Madison sah, dass hinter ihnen in der Einfahrt mehrere Arbeitslaster parkten und ein Team von Männern damit beschäftigt war, die Lkws zu entladen.
    »Sind Sie gekommen, um das Fundament zu legen? Ich dachte, Sie würden erst nächste Woche anfangen«, sagte sie.
    »Wir hatten eine Stornierung«, sagte Braedon. »Wir haben gedacht, wir könnten das Fundament heute noch dazwischenschieben, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    »Es macht uns aber was aus«, sagte Pierce.
    »Nein, das tut es nicht«, sagte Madison. »Ich weiß es zu schätzen, dass Sie mich dazwischenschieben. Kommen Sie doch herein. Ich mache uns einen Kaffee. Ich könnte ein paar freundliche Gesichter im Haus gut gebrauchen. Danach können Sie sofort mit dem Fundament loslegen. Es gibt keinen Grund, die Arbeit zu verschieben.«
    »Was ist hier los?« Hamilton kam aus dem vorderen Zimmer zu ihnen herüber.
    Madison nahm Braedons Arm und zog ihn Richtung Küche. »Das geht Sie nichts an.« Sie feixte. »Kommen Sie, Matt. Ich habe gerade frischen Kaffee aufgebrüht.«
    Braedon spähte über die Schulter zu Pierce und grinste ihn an. »Tut mir leid, kleiner Bruder. Eine Dame darf man nicht enttäuschen. Matt, du hast sie gehört. Komm schon.«
    Pierce sah sie kopfschüttelnd an, stellte sich aber dann dem Lieutenant in den Weg, um zu verhindern, dass dieser sich einmischte.
    Madison ging in die Küche und schnappte sich zwei saubere Tassen.
    Braedon und Matt lehnten sich gegen den Tresen.
    »Was haben die ganzen Streifenwagen vor dem Haus zu bedeuten?«, fragte Braedon.
    »Die sind Teil der unendlichen Geschichte, zu der mein Stalker-Problem zu werden droht. Wie trinken Sie Ihren Kaffee?« Sie streckte die Hand nach Kaffeesahne und Zucker aus.
    »Schwarz«, sagte Matt.
    »Ich ebenfalls. Wie meinen Sie das – Stalker-Problem? Zusätzlich zu dem Vandalismus werden Sie auch noch belästigt?«
    Sie reichte ihnen beiden eine Tasse Kaffee und lehnte sich gegen das Waschbecken. »Jemand hat mir einen Drohbrief unter der Tür durchgeschoben. Es ist nicht der erste. Pierce denkt, dass es bessere wäre, wenn ich die Stadt verlasse.«
    »Vielleicht sollten Sie das wirklich tun«, schlug Matt vor. »Zumindest so lange, bis die Polizei den Schuldigen festgenommen hat.«
    »So einfach ist das alles nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Gute Frage«, ertönte Pierce’ dunkle Stimme von der Tür her. »Ich glaube, dass es an der Zeit ist, die Renovierungsarbeiten abzublasen und die Stadt zu verlassen, bis Gras über die ganze Sache gewachsen ist.« Aus seinem wütenden Gesichtsausdruck und dem scharfen Ton schloss Madison, dass der jüngste Zusammenstoß mit Hamilton ungünstig verlaufen war.
    Sie runzelte die Stirn. »Die Dinge kommen nicht einfach so in Ordnung, bloß weil ich vor ihnen davonlaufe.«
    »Wann hast du dich das letzte Mal länger als ein paar Monate an einem Ort aufgehalten? Du hast in Motels gewohnt und bist quer durch das Land gereist, als ich dich kennengelernt

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