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Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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dass sein analytischer Verstand wie der eines echten Ermittlers arbeitete; dass er alles hinterfragte. Wenn sie versuchte, die ganze Sache aus seiner Perspektive zu sehen, verstand sie seine Zweifel.
    Insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass sie Informationen zurückhielt.
    »Ich kann meine Haustür allein öffnen.« Sie schob sich vor ihn, um die Tür aufzuschließen. Er umfasste ihre Hand mit der seinen. Auch er war heute viel entspannter. In seinen Augen war nichts mehr von dem Zorn zu sehen, der in der letzten Nacht in ihnen gefunkelt hatte, und auch seine Gesten waren sanft. »Wir haben einen Waffenstillstand vereinbart. Erinnerst du dich noch? Ein Teil unserer Abmachung besteht darin, dass ich dich beschütze. Hör auf, mich dabei zu behindern.«
    Ihre Finger, die auf dem Türknauf lagen, lockerten sich unter seiner Hand. »Du hast recht. Tut mir leid. Ich wollte es dir nicht schwerer machen, als es ohnehin schon ist.« Sie zog die Hand weg.
    »Nicht noch schwerer?«
    Sie fuchtelte mit der Hand. »Du weißt schon, meine Anwesenheit zu ertragen. Ich weiß, dass du nicht hier wärst, wenn du dich nicht wegen des Versprechens, das du meinem Bruder gegeben hast, verantwortlich fühlen würdest. Ich will nicht noch zusätzlich Probleme machen. Wirklich, das ist nicht meine Absicht.« Erneut machte sie eine Geste mit der Hand. »Ich glaube, das liegt einfach in meiner Natur.«
    Seine Mundwinkel zuckten, als würde er sich das Lächeln mühsam verkneifen, doch schließlich gab er auf und grinste breit. »So schlimm ist es auch wieder nicht. Ich mag deine zickige Art.«
    »Meine zickige Art?« Sie stemmte die Arme in die Hüften. »Was soll das denn heißen …«
    »Oh-oh.« Seine Stimme klang belustigt. »Du kannst dich nicht entschuldigen und gleichzeitig genau das tun, für das du gerade um Verzeihung gebeten hast.«
    Sie seufzte schwer. »Na schön. Lass uns den Computer holen. Ich werde versuchen, mich zusammenzureißen.«
    »Nicht nötig. Wenn du dich nicht gelegentlich wie dieser süße, sture Quälgeist aufführen würdest, wärst du nicht du selbst.«
    »Wer ist jetzt zickig?«
    Er lachte. »Ich schätze, du färbst auf mich ab.« Sein Lächeln verblasste. »Bleib hinter mir, bis ich mich vergewissert habe, dass alles in Ordnung ist.«
    Sie tat, als würde sie salutieren. »Jawohl, Sir.«
    Er verdrehte die Augen und öffnete die Tür. Dann hob er schnell die Hand und bedeutete ihr, hinter ihm zu bleiben. »Bleib zurück.«
    »Die Alarmanlage piepst. Ich muss den Code eingeben, sonst wird der Alarm ausgelöst.«
    »Ich kümmere mich darum. Warte hier.« Er ging hinüber zur Alarmanlage.
    Sie schaute zu Boden und sah, was er vor ihr bemerkt hatte, nämlich, dass dort ein weißes Blatt Papier lag. Jemand musste es unter dem Türschlitz durchgeschoben haben. Sie beugte sich vor, um es aufzuheben.
    »Nicht anfassen.« Er griff nach ihrer Hand und zog sie hinter sich her zur Veranda. Dann kniete er sich hin, um sich die Nachricht genauer anzusehen. Sobald er sie gelesen hatte, griff er in seine Hosentasche und zog das Handy heraus.
    Übelkeit stieg in Madison hoch. »Was machst du?«
    »Ich rufe Hamilton an.«
    »Nein, tu das nicht. Bitte ruf ihn nicht an. Können wir das hier nicht einfach ignorieren? Er wird doch ohnehin nicht herausfinden, wer die Nachricht geschickt hat und wie sie hierhergekommen ist. Er wird mich einfach für eine Spinnerin halten oder noch schlimmer – er wird mich festnehmen, so wie er es angedroht hat.«
    »Er wird dich nicht festnehmen. Das hier kann selbst Hamilton nicht ignorieren.«
    Seine Besorgnis wirkte ansteckend. Sie beugte sich über seine Schulter, um die maschinengeschriebenen Worte zu lesen.
    ICH KOMME DICH HOLEN .
    Madison sprang aus dem Ohrensessel hoch, der Lieutenant Hamilton gegenüberstand.
    »Wir sind noch lange nicht fertig«, sagte er.
    Sie wies auf Pierce, der neben Hamilton auf der Couch saß, und auf die drei uniformierten Beamten, die in ihrem Wohnzimmer herumwuselten. »Ich glaube nicht, dass ich mir bei all diesen bewaffneten Polizisten Sorgen um meine Sicherheit machen muss. Ich gehe nur in die Küche, um uns einen Kaffee zu kochen.«
    »Es ist nicht Ihre Sicherheit, um die ich mir Sorgen mache. Ich möchte nicht, dass Sie noch eine Drohbotschaft finden, die ich dann überprüfen muss.«
    »Hören Sie endlich auf damit«, sagte Pierce. »Madison hatte nicht die Gelegenheit, die Nachricht hier zu platzieren. Sie hat sie nicht geschrieben.«
    »Da sie mit

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