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Ich soll nicht töten

Ich soll nicht töten

Titel: Ich soll nicht töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Lyga
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Gasse auf den Parkplatz zog, wurde der Albtraum dieser Nacht für ihn komplettiert, denn dort stand niemand anderer als Doug Weathers. Was tat der denn da?
    Weathers brauchte einen Moment, bis er begriff, was los war, aber dann sah Jazz, wie die Rädchen in seinem Kopf zu arbeiten begannen: Jazz in Handschellen. Polizei vor Ort. Rettungswagen braust vorbei. Alles zusammen lief auf eine große Story für ihn hinaus, eine Story, die er mühelos auf die Billy-Dent-Story aufpfropfen konnte und die ihm erneut die Aufmerksamkeit von CNN und anderen Sendern einbringen würde.
    Weathers wühlte rasch in seiner Tasche, holte sein Handy hervor und hielt es auf Augenhöhe. Na großartig. Er würde ein Foto machen, sobald Jazz nahe genug war.
    Das durfte Jazz nicht zulassen.
    » Hey, Jasper!«, rief Weathers, nackte Schadenfreude in der Stimme. » Lächle!«
    Ehe jemand reagieren konnte, senkte Jazz den Kopf, riss sich von dem Deputy los und stürzte auf Weathers zu. Er hatte die Hände auf dem Rücken gefesselt, deshalb rammte er dem Reporter die Schulter in den Bauch und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Weathers’ Handy fiel zu Boden. Der Deputy hinter ihm rief etwas, aber Jazz stürmte weiter voran, bis Weathers nach hinten kippte und sich auf den Hosenboden setzte. Jazz taumelte zur Seite und trat auf das Handy. Er hörte ein erfreuliches Knacksen.
    Für alle Fälle drehte er sich noch auf dem Absatz. Unter ihm knirschte der Kunststoff.
    » Hey!«, rief Weathers und sprang auf. » Das kannst du nicht machen!«
    Der Deputy packte Jazz und zog ihn weg. Das Handy sah aus wie eine zertretene Riesen-Hightech-Schabe mit Drahteingeweiden, die aus dem zerbrochenen Gehäuse quollen.
    » Du gottverdammter Huren…!« Weathers baute sich vor Jazz auf. » Du hast gerade mein Privateigentum zerstört, Kleiner. Ich werde dich verklagen. Ich lasse dich verhaften wegen bösartigem…«
    » Ich bin bereits verhaftet«, sagte Jazz ruhig. » Und Sie können mich nicht verklagen, nur weil ich unbeholfen bin.«
    » Unbeholfen!« Weathers’ Augen wurden so groß, dass Jazz Angst hatte, sie könnten aus den Höhlen fallen. » Unbeholfen! Du hast mich angegriffen.«
    » Ach woher. Ich bin gestolpert, Mann. Ich bin so ein Trampel. Tut mir leid, ich kaufe Ihnen ein neues Handy.«
    Weathers machte einen Satz auf Jazz zu, der auszuweichen versuchte, aber zwischen dem Reporter und dem Deputy festhing. Er stöhnte, als Weathers einen kraftlosen Schlag auf seiner Schulter landete.
    » Verhaften Sie den Kerl wegen Körperverletzung?«, fragte Jazz den Deputy.
    » O Mann«, murmelte der Deputy, während Weathers erneut ausholte. Diesmal gingen alle drei zu Boden. Jazz ächzte, als er auf der Seite landete.
    » Unbeholfen!«, tobte Weathers. » Ich gebe dir gleich dein unbeholfen, du kleiner…«
    Und dann kam Erickson angerannt. Er trat mitten in das Getümmel, zog Weathers von Jazz herunter und stieß den Jungen zur Seite, um den anderen Deputy zu befreien. Er bewegte sich mit gnadenloser Effizienz und ruhiger Kraft und schob Weathers beiseite, als würde der Mann nichts wiegen. Jazz trat und strampelte ein wenig, um dem Deputy die Aufgabe zu erschweren.
    Plötzlich blendete ihn grelles Scheinwerferlicht. Er konnte die Augen nicht mit der Hand abschirmen und musste sie stattdessen schließen. Der Wagen hielt nicht weit entfernt. Eine Tür wurde geöffnet.
    » Was zum Teufel ist denn hier los?«, ertönte eine Stimme.
    Jazz war noch nie so froh gewesen, G. William zu hören.
    Jazz’ Handgelenke schmerzten eine halbe Stunde später im Krankenhaus immer noch– Erickson hatte die Handschellen viel zu fest zugezogen. Ohne sie saß er jetzt im Wartezimmer des Lobo’s Nod General Hospital und versuchte, das Blut in seinen Händen wieder zirkulieren zu lassen.
    G. William hatte unverzüglich einen Bericht von Erickson verlangt, der darlegte, was er wusste, einschließlich der Tatsache, dass Howie auf dem Weg ins Krankenhaus war. G. William hatte die Szenerie samt einem maßlos erbosten Doug Weathers auf sich wirken lassen und Erickson dann befohlen, die Umgebung zu sichern, während er Jazz ins Krankenhaus brachte.
    Jazz sagte auf der Fahrt dorthin kaum etwas. Ein Teil von ihm– ein intuitiver, ruhiger Teil– hätte G. William gern davor gewarnt, Erickson mit der Verantwortung für den Tatort zu betrauen. Aber der größere Teil von ihm machte sich Sorgen um Howie, und er befürchtete, ein Streit mit dem Sheriff könnte seine Ankunft im Krankenhaus

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