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Ich soll nicht töten

Ich soll nicht töten

Titel: Ich soll nicht töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Lyga
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Leibeskräften brüllen. Bei einem normalen Menschen würden vielleicht Tränen fließen.
    Jazz wurde ruhig. Seine Hand schoss vor und packte das Handgelenk des Sanitäters, der versucht hatte, ihm die Manschette anzulegen. Er zog den Mann zu sich heran und blickte ihm in die Augen.
    Er packte jede Faser Billy Dent in ihm in sein Auftreten.
    » Wer ich bin? Ich sage es Ihnen. Ich bin der Psychopath hier in der Stadt, und wenn Sie meinen besten Freund nicht retten, werde ich mir jeden schnappen, der Ihnen im Leben etwas bedeutet, und Sie zwingen, zuzusehen, während ich Dinge tue, die Sie sich nicht einmal vorstellen können. Das bin ich.«
    Es war lächerlich. Es war absurd. Und doch… Er hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass er fähig war, genau das zu tun, was er versprochen hatte. Und jeden Moment davon genießen würde.
    » Äh…«, der Sanitäter schluckte, » Typ A, sagst du?«
    » Ja.«
    » Wir haben keinen Gerinnungsfaktor acht im Fahrzeug, aber wir können ihm DDAVP geben, bis wir im Krankenhaus sind.«
    » Dann tun Sie es«, sagte Jazz und schob den Sanitäter von sich weg. Erickson, der das Ganze beobachtet hatte, stand einen Moment verblüfft da, dann trat er auf Jazz zu und schloss ohne Einleitung Handschellen um seine Gelenke.

21
    Erickson stieß Jazz an die Wand und fing an, ihm seine Rechte vorzulesen. Sowenig Jazz den Deputy mochte, er konnte ihm im Grunde keinen Vorwurf machen. Jazz hatte den Sanitäter tatsächlich bedroht, und die anderen Polizisten vor Ort berichteten über Sprechfunk, dass die Tür zu der Wohnung im dritten Stock aufgebrochen worden war, das Fenster offen stand und eine tote Frau auf dem Boden lag. Wären die Rollen vertauscht gewesen, hätte Jazz vermutlich ebenfalls die Handschellen herausgeholt.
    » Verstehst du diese Rechte?«, fragte Erickson, als er fertig war.
    » Natürlich. Hey, haben Sie immer Handschellen bei sich, wenn Sie nicht im Dienst sind?«, höhnte Jazz. » Steht Ihre Freundin drauf?«
    » Halt’s Maul«, sagte Erickson und tastete Jazz rasch, aber gründlich ab. Jazz stand stumm da, als der Deputy mit den Händen an der Innenseite seiner Oberschenkel auf und ab fuhr. Howie hätte in so einer Situation einen schlauen Spruch parat. Jazz fiel nicht das Geringste ein.
    Erickson drehte ihn herum, und Jazz sah ihm mit Bedacht in die Augen. Sie waren blau.
    War es dasselbe Blau wie die Augen des Killers? Jazz konnte es nicht sagen. Das Licht hier in der Gasse war ganz anders als das Licht in Ginnys Wohnung. Er hörte G. William förmlich sagen: Die Augenfarbe ist noch kein Indiz, Jazz.
    » Mach ein Foto«, knurrte Erickson, da Jazz nicht aufhörte, ihn anzustarren. » Das hält länger.«
    » Waren Sie zufällig gerade in der Gegend, Erickson? In Ihrer Freizeit?«, sagte Jazz sarkastisch. » So wie Sie bei Carla O’Donnelly und Helen Myerson auch als Erster aufgekreuzt sind?«
    » Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst, Junge. Ich wohne zwei Straßen entfernt von hier.«
    » Aus welchem Grund haben Sie mich verhaftet?«, fragte Jazz. Hinter Erickson luden die Sanitäter Howie auf eine Trage. Ein Infusionsbeutel war bereits angebracht. Sie bewegten sich flink und sprachen in kurzen, knappen Sätzen, die meist aus Zahlen und Abkürzungen bestanden. Howies Zustand. Howies Medikation. Howies Leben, reduziert auf medizinischen Jargon.
    » Aus so ziemlich jedem, der mir einfällt«, sagte Erickson. Er machte einem anderen Deputy, der in die Gasse gekommen war, ein Zeichen. » Bringen Sie den Jungen aufs Revier. Ich komme gleich nach.«
    » Was wird ihm zur Last gelegt?«, fragte der andere Deputy.
    » Genau das Gleiche habe ich mich auch gerade gefragt«, sagte Jazz.
    » Halt’s Maul«, sagte Erickson wieder. » Im Moment wird ihm zur Last gelegt, dass er mir tierisch auf die Nerven geht. Ich formuliere etwas Offizielles, wenn ich auf dem Revier bin. Jetzt schaffen Sie ihn mir einfach aus den Augen.«
    » Warten Sie!«, rief Jazz. » Bringen Sie mich noch nicht weg. Lassen Sie mich mit Howie ins Krankenhaus fahren.«
    » Bist du verrückt? Gut möglich, dass du derjenige bist, der ihn umgebracht hat.«
    » Umgebracht? Er ist nicht…«
    » Bringen Sie ihn weg«, wiederholte Erickson.
    Jazz wehrte sich, als der Deputy ihn fortschleifte. Er hörte, wie die Tür des Rettungswagens zugeschlagen wurde, dann heulte der Motor auf. Die Sirene jaulte los. Gut. Wenn Howie schon tot wäre, bräuchten sie die Sirene nicht mehr einzuschalten.
    Als der Deputy Jazz aus der

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