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Ich Stell Mein Herz Auf Sommerzeit

Titel: Ich Stell Mein Herz Auf Sommerzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erma Bombeck
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sitzen, und zuschauen wie alle anderen bieten.
    Manchmal besuche ich den Ausstellungsraum eines Polstermöbelgeschäfts. Dort hängt ein Plakat: »Ehemänner, die Garnituren kaufen, werden nur bedient, wenn sie eine Vollmacht ihrer Frau mitbringen.«
    Solche Leute sind ihrer Zeit um Jahre voraus.
Zweitaussteuer
    Neulich erwähnte ich in einer Fernsehshow, daß ich seit zweiunddreißig Jahren verheiratet bin. Da erhoben sich die Zuschauer von den Sitzen und klatschten mir Beifall. Es war ein so stürmischer Applaus, wie er sonst nur Katherine Hepburn oder einem von großer Fahrt heimkehrenden Schlachtschiff zuteil wird.
    Es war rührend. Wirklich rührend. Aber in meinem Alter braucht man keine Zustimmung. Was ich brauche, ist eine Zweitaussteuer.
    Ich will es Ihnen erklären: Eine Weile ging alles glatt. Jahrelang schenkten mir alle Freundinnen ›was für den Haushalt‹ und meine Mutter löste zu Geburtstagen und an Weihnachten sämtliche Geschenkgutscheine ein – ich glaubte mich für's Leben versorgt.
    Ich hatte für jeden Finger einen Toaströster, Decken für drei Betten, genügend Geschirr, um ein Staatsbankett zu geben, und genügend neue Küchengeräte, um eine mittlere Neuheitenmesse damit zu bestücken.
    Geschirrtücher? Drei Jahre lang habe ich sie als Wegwerftücher behandelt. Im dritten Jahr bekam der Eierschneider eine Delle, und das Teigstäbchen hatte sich ein bißchen verbogen, aber mein Warenlager war immer noch prall gefüllt.
    In dem Jahr, in dem die Kinder anfingen abzuspülen, büßte ich sechs Garnituren Gläser ein, drei komplette Eßgeschirre, silberne Unterteller für sechzehn Personen und eine Kaffeemaschine, die streikte, wenn man den Stecker unter Wasser einsteckte.
    In dem Jahr, in dem die Kinder ins Ferienlager fuhren, verlor ich vier komplette Garnituren Handtücher, zwei Dutzend Bettlaken und eine juwelenbesetzte Spieluhr, auf der zwei Figürchen Walzer tanzten.
    In dem Jahr, in dem die Kinder im Hinterhof eine Faschingsparty gaben, verlor ich einen Bridgetisch mit vier passenden Stühlen, ein großes Bowlengefäß mit sechzehn Bechern, ein Küchensieb und drei Kochtöpfe (die bei einem Fackelzug als Hüte verwendet worden waren), ferner einen Popcornröster und sämtliche Buchstaben des Scrabblespiels.
    Als die Kinder dann auf ihr jeweiliges College gingen, büßte ich unseren Fernseher ein, den kleinen Teppich aus dem Gästezimmer, fünf Lampen, den Wagen, die Nähmaschine, die Schreibmaschine, den Heizlüfter aus dem Bad und das Schachspiel.
    Als die Kinder später in eigene Wohnungen zogen, verlor ich den Rest.
    Was Sie nun vor sich sehen, ist das traurige Ende einer Traumhochzeit: eine Frau, die mit alten Unterhosen Geschirr abtrocknet … die ihre Hühneraugenpflaster dazu verwendet, um Zettel ans Schwarze Brett zu heften, und die aus Imbißstuben heimlich Plastiklöffel mitgehen läßt.
    Also los, einer muß anfangen! Überraschen Sie mich mit einer Geschenkparty, wie damals als Braut! Samstagabend habe ich noch nichts vor!
     

10. Fernsehdiät
     
    Neulich sah ich im Fernsehen in einer Talkshow ein bezauberndes Starlet. (Ich nenne absichtlich nicht den Namen.) Als der Moderator sie fragte, wie sie so viel abgenommen habe, erwiderte sie: »Ich habe einfach weniger gegessen.«
    Ich ließ alles fallen und holte schleunigst Papier und Bleistift, um mir zu notieren, was sie denn aß.
    Als ich zurückkam, wurde sie gefragt: »Und nun erzählen Sie uns mal, wie das funktioniert.«
    Da sagte sie: »Ich esse einfach weniger, als mein Körper verbrennen kann.«
    Ich hätte schreien können! Was soll denn das für ein Rat sein? Hält sie uns für schwachsinnig? Das weiß doch seit Jahren jeder. Was wir wirklich hören wollen, ist: Wie kann ich abnehmen, obwohl ich alles und genausoviel wie früher esse. Ich will wissen, was von Liste A und Liste B ich essen darf. Ich will mir leid tun dürfen, wenn ich scheußliche Dinge, die ich nicht mag, auch noch auf der Waage abwiegen muß. Ich möchte mich ekeln können und ein furchtbar schlechtes Gewissen haben, wenn ich mir Zucker auf die Grapefruit streue. Ich wünsche mir einen ganz tollen Diätplan, bei dem man so schnell abnimmt, daß man die Unterwäsche mit einem Gürtel festschnallen muß.
    Fünf von fünf Amerikanern beginnen jeden Montag eine neue Diät. Wissen Sie auch warum? Weil jedermann Hochachtung vor einem Diäthaltenden hat. Diätbücher haben sich in den letzten zehn Jahren besser verkauft als Sex-Anleitungen. Und nicht

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