Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein
liegen diese Klingen unter dem Tresen, weil sie oft geklaut werden. In Wirklichkeit aber haben die Marketing-Strateginnen das arrangiert, damit Frauen diesen einen Blick auf die im Schatten parkenden Männer werfen können, die sich tatsächlich mit Vierfachklingen-Nassrasierer die Barthaare entfernen. Eigentlich fehlt nur noch die Durchsage: „Hier kauft ein Herr Vierfachklingen, statt seine Frau mit dem Notwendigsten auszustatten.“ So ähnlich muss das Gefühl gewesen sein, wenn Mann im Jahr 1954 in der Fuldaer Dom-Apotheke Kondome gekauft hat.
Also, nimm einfach dein gutes altes Rasiermesser mit einer Klinge, stell dich im Badezimmer vor den Spiegel. Schäum dein Gesicht gleichmäßig ein, zieh ab und zu am Zigarillo im Mundwinkel, spüle dann und wann den Rachen mit Whiskey, kicke mit dem großen Zeh den Korken durch das Bad und schabe dir den Bart ab: Lass Jane zusehen, dabei wird sie zwangsläufig weich. Butterweich. Ganz bestimmt.
Stacheldraht am Arm
Kommen wir zu einem ganz speziellen Thema: Ein Tattoo macht dich weder zu einem Mitglied der Yakuza, noch beweist es, dass du in Santa Fu im echt üblen Flügel gesessen hast. Es sieht eher so aus, als hättest du dich den Sommer über schrecklich gelangweilt. Oder als wollte deine Jane sich nicht mehr mit dir sehen lassen, solange du nicht diesen esoterisch-erotisch-männlichen bläulichen Stacheldraht am Arm hast, den ja auch Billy Bob Thornton trägt. Jane sollte mal darüber nachdenken, wie die dazugehörende Pam Anderson aussieht. In echt, nicht auf den Postern. Aber so will Jane ja nun auch nicht herumlaufen. Vielleicht hast du dich vorsichtshalber nur zu einem winzigen Schlänglein am großen Zeh durchringen können. Was zur Not auch einfach als schmutziger Fuß durchgehen könnte. Oder Jane besteht darauf, dass du dir statt der wunderbar symbolbehafteten Billard-Acht einen „sooo süßen Delfin“ auf die momentan aufgepumpte Brust aufbringen lässt.
Die jungen, knackigen und nicht tätowierten Altenpflegerinnen in 40 Jahren werden sich mit Grausen von den verschrumpelten Tattoos abwenden, mit denen sich diese eine Generation von Pseudokerlen während der kommenden 40 Jahre sicher schwer auseinandersetzen wird. Was um alles in der Welt hat euch geritten, in einem Sommer so viel lebende Haut einzufärben? Und nicht einmal die vielen Frauensteiße, die – in die Höhe gereckt und mit merkwürdigen flügelartigen Tattoos versehen – auf Fahrrädern unterwegs sind und kaum von einem brutal erotischen Tanga bedeckt werden, der aus einer dieser kindischen Hüfthosen hüpfen will, lenken Tarzan von seiner Suche nach Beute und Essbarem, nach Bier und Billard ab.
Ein echter Kerl, Jungs, trägt einen Totenkopf, einen Anker oder ein Herz mit dem Namen seiner Liebsten auf dem prallen Oberarm. Fertig. Tattoos waren zu Tarzans Zeit für die Ewigkeit gemeinte Schwüre, heilige Eide und Versprechen, kein Trend, der sich gegen die Mode richtet, die sich so schnell ändert, dass nur ein Tattoo beweist, dass du ihr nicht folgst. Und du dich dann vielleicht doch mindestens 50 Jahre ärgerst, weil Jane wieder einmal beweisen wollte, dass du so individuell bist. Flott dem Männe ein ganz originelles Tattoo aus dem Buch ausgesucht, das beim Tätowierungsstudio an der Ecke auslag. „Gottchen, guuute Wahl, du, wird oft genommen.“ Doch kaum war die Tinte getrocknet, konntest du deine Jane nur noch von hinten sehen – wie sie mit einem anderen davonging. An dir hängt es nun, eine Schweinekohle auszugeben – für die Laser-OP. Das Geld fehlt dir dann, wenn die Jahreskarte für den Fußballclub zu zahlen ist oder der neue affengeile Rundum-Grill aus Edelstahl gekauft werden muss.
Tarzans Hygieneschule
Um es deutlich auszusprechen: Tarzan achtete sehr wohl auf sein Äußeres. Schließlich wollte er nicht von seinesgleichen für einen Tiger gehalten werden. Außerdem musste er darauf achten, dass sein Geruch nicht die Beute aufmerksam machte. Deshalb ließ Tarzan regelmäßig die Liane los, wenn er unter sich einen Fluss oder einen Gumpen sah, der von einem schönen Wasserfall geformt worden war. Denn für runde Formen hatte Tarzan ja was übrig. So sprang er in die kalten Fluten, tollte darin herum, wusch sich (ja, auch unter den Achseln und hinter den Ohren) und brüllte dabei, weil er in diesem Augenblick abgelenkt und leichte Beute war, aber nicht als solche dienen wollte. Das Brüllen ist übrigens vielen Männer geblieben, wenn sie die kurze kalte
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