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Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Titel: Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Breindl
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weiblich, als sexuell anregend, als turnend. Und die Frauen wissen das. Warum sollten wir also nicht hingucken? Heute werden Busen aufgeblasen, wie früher Blinddärme entfernt. Zackzack geht das, schnell gemacht, ohne wirkliche medizinische Indikation, und zurück bleibt meist nur eine kleine Narbe. Ganze Dekolletees, die wirklich widernatürlich wirken, werden gebaut und gezeigt.
    Tarzans Alptraum
    In dem düster-rauchigen Ambiente der angesagten Kellersdisco triffst Du eine Traum-Jane. Souverän und originell machst du sie an. Ihr geht. Schon trennt sie sich im Gebüsch links neben dem Parkplatz oder vielleicht auch erst zu Hause zunächst lasziv von ihren poppigen Twen-Klamotten, macht dann bei ihren künstlichen Wimpern und farbigen Kontaktlinsen weiter, als plötzlich der graue Streifen auf dem Scheitel sichtbar wird. Elegant streift sie ihren Push-up-BH und Pohalter ab, wischt sich die Schminke vom Gesicht und – vor dir steht die beste Freundin deiner Mutter. Sie kann das nicht einmal mit einem Lächeln entschuldigen, weil das Botox ihr alle Nerven lähmt.
    Tarzans Traum
    Achja. Hertha BSC spielt, du sitzt auf dem Sofa. Allein. Vielleicht in Blau gekleidet, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Du genießt den neuen Flachbildschirm, die tollen Bass-Boxen, dann erklingt die vertraute Stimme des Kommentators, von dem du dir nach dem Spiel überlegst, ob du ihn gut oder ABGRUNDTIEF schlecht findest. Links von dir Bierdosen und Fernbedienungen, rechts der Pappkarton mit der Pizza, vielleicht zwei, drei Tüten Chips. Das Telefon ausgesteckt. Der Traum. Nach über 90 anstrengenden Minuten geht der alles entscheidende Elfer ins Tor: Darüber freut sich auch deine Freundin so sehr, dass sie es gar nicht mehr aushält, und es jetzt will. Auf der Stelle, SOFORT! Du gibst alles, und sie auch. Das ist ganz natürlich und sollte dir nicht von Emanzen ausgeredet werden. Das ist das Paradies, der perfekte Sonntagnachmittag. Und nichts anderes.
    Männer unter Druck
    Genauso normal ist es, dass Männer Pornos gucken oder zumindest schon einmal geguckt haben. Wir finden das spannend, interessant. Nirgends, aber wirklich nirgends bekommen wir so viele Pos und Busen zu sehen wie in einem vernünftigen Porno. Nicht einmal im Sommer im Freibad. Wer das leugnet, leugnet sich selbst: Alle Filmverleihe, die sich „Familien-Videotheken“ nannten und keine Pornos im Angebot haben, machen nach einer gewissen Schamfrist wieder dicht. Ha! Als wäre der Videorecorder für Kinderfilme erfunden worden. Als habe die Digicam ihren Siegeszug angetreten, weil mit ihr so detailreiche Makroaufnahmen von selbst gezüchteten Orchideen möglich sind, die sich dann schnell per Mail in die entlegensten Züchterhochburgen mailen lassen. Unsinn. Tarzan weiß genau: Er hatte es einfach dick, dass immer wieder seine Negative verschwanden, auf denen er nackig zu sehen war. Jetzt gucken die Laborantinnen in die Röhre. Und Tarzan macht seine Bilder selbst. Ach ja, Jane traut sich nun auch.
    Es kommt noch härter: Männer lieben auch die herrlich muffigen Videokabinen in der Nähe der Hauptbahnhöfe. Wir huschen hinein, schleichen in den düsteren, schlecht beleuchteten Gängen umher, als seien sie das letzte Stück Dschungel, in dem wir uns beweisen können. Hier können wir – natürlich nur, wer Single ist – noch Tugenden wie Anschleichen und schattengleiches Weggleiten üben, können uns verschwörerisch zuzwinkern, sind sicher, dass kein Weibsvolk stören wird. Vertraut und doch so anonym. Hier sind wir unter uns. Das Ideal der Männergruppe. Bleibt das Geheimnis: „Ich war auch dort.“ Oh ja, wieder einmal ertönt die Kritik des Frauenchors aus dem Hintergrund: „Frauen werden ausgebeutet und als allzeit willige Sexualobjekte dargestellt.“
    Ach Mädels. Wir wissen doch, dass das keine Dokumentarfilme sind. Aber ihr wisst wohl nicht, dass wir nicht alle solche Super-Schwänze haben, die immer stehen. Das ist der Druck, den die Pornos uns auferlegen: Immer mindestens 40 Minuten am Stück mit einem Riesending können. Dreimal hintereinander. Und jedes Mal brüllen wie ein Stier. Wie soll Mann das denn machen? Mit seinem Durchschnittsschniedel? Angeblich sind die Schwänze in den Pornos ja nur so groß, weil die Kamera und so weiter und so fort. Aber egal. Das ist echter Druck, den die Industrie da auf uns ausübt. Aber darüber wird tiefstes Stillschweigen bewahrt. Über die zahllosen Männer, die so in die Impotenz getrieben wurden. Und

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